Rezension/Kritik - Online seit 19.12.2007. Dieser Artikel wurde 15743 mal aufgerufen.
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Guatemala ist neben Textilien vor allem für seinen Kaffee bekannt. Dieses Hintergrunds nahm sich das Autorenpärchen Inka und Markus Brand an, um ein Spiel zu kreieren, das sich um das Verschiffen und den Anbau der koffeinhaltigen Leckerei dreht. Die Spieler versuchen ihre Plantagen strategisch günstig zu platzieren und zu erweitern und - wenn möglich - mit dem Hafen zu verbinden, um so die meisten Siegpunkte zu bekommen.
Das Spiel besteht aus zwei verschiedenen Spielplänen, die jeweils beidseitig bedruckt sind: Dem Anbaugebietsplan (auf diesem werden die Lagerhütten, Arbeiterinnen und Schiffe, später auch die Wege verteilt) und dem Plantagenplan (dort werden die erworbenen Teile dann eingesetzt).
Jeder Spieler erhält eine bestimmte Menge an Kaffeesäcken zugeteilt. Die Kaffeesäcke gibt es, analog zu den Farben der Lagerhütten, Arbeiterinnen und Schiffen in 5 verschiedene Farben.
Wer am Zug ist, hat zwei Möglichkeiten:
Die Lagerhütten bringen in Kombination mit gleichfarbigen Arbeiterinnen bei den Wertungen Siegpunkte. Durch die Schiffe lassen sich diese noch vervielfachen, sollte die Lagerhütte durch einen Weg mit dem Hafen verbunden sein.
Vor jeder Punktevergabe haben reihum alle Spieler die Möglichkeit, diese Wertung durch Abgabe eines entsprechendfarbigen Kaffeesackes zu blockieren und somit die Punktvergabe zu verhindern.
Unabhängig vom Ausgang einer Wertung erhält der Spieler einen festen Geldbetrag. Dies ist die einzige Möglichkeit, in diesem Spiel an Geld zu kommen. Abgelegte Kaffeesäcke (aus Wertungen) werden auf der Siegpunktleiste abgelegt, und zwar beginnend vom letzten Feld.
Das Spielende tritt ein, sobald ein Spieler auf der Siegpunktleiste die Felder der Kaffeesäcke erreicht oder überquert.
Beim Öffnen der Schachtel kommt einem neben wunderbar reichhaltigem Material (2 große doppelseitige Spielpläne, haufenweise Kaffeesäcke, Arbeiterinnen, Lagerhütten, Schiffe und Legestäbchen aus Holz, dicke Plättchen und Geldstücke aus Pappe) auch der Duft von Kaffeebohnen entgegen. Manche sagen, es würde übelst stinken. Ich kann das aber nicht bestätigen. Eine schöne Idee, einfach eine Handvoll echter Kaffeebohnen beizulegen. Das verleiht dem Spiel gleich ein besonderes Flair. Der Reiz, sofort losspielen zu wollen, ist noch größer!
Der Einstieg zum Kaffeeanbauen gestaltet sich als wenig problematisch: Einkäufer weitersetzen, Teile nehmen, einsetzen und bezahlen. Ab und zu eine Wertung auslösen, um Punkte und vor allem Geld zu bekommen. Das gestaltet sich äußerst flüssig und macht immensen Spaß. Die Spielregel ist zwar lückenlos, allerdings wenig bebildert und somit ziemlich nüchtern.
Taktisch gesehen bietet es sich an, Lagerhütten von den Farben zu errichten, von denen man selbst viele Kaffeesäcke besitzt, denn dadurch kann man die Wertungen recht gut beeinflussen und geht sicher, dass diese seltener von Mitspielern blockiert werden können. Bewährt hat sich das „Schmarotzen“, also das Errichten einer gleichfarbigen Lagerhütte am Weg eines Gegenspielers. Dadurch forciert man die Wertung in dieser Farbe und die Erfolgschancen sind recht hoch, da mindestens zwei Spieler das gleiche Interesse verfolgen.
Mit einer „Monopolstellung“ kommt man nur zum Erfolg, wenn die anderen Spieler unachtsam sind und dies zulassen.
Alles könnte so schön sein, wenn, ja wenn der abrupte Schluss nicht wäre. Die Arbeiterinnen, die Lagerhütten und die besten Plätze sind vergeben, und es geht gegen Ende nur noch darum, seine Wertung durchzubringen, oder eben einem anderen Spieler gelingt dies. Leider ist das durch die Blockaderegel nur bedingt zu verhindern, gibt es doch für den potentiell Führenden durch die 3 (bzw. 4) Schritte des Einkäufers schnell wieder die Chance, das Spiel zu beenden. Dieses plötzliche Ende zerstört den harmonischen Spielverlauf und will nicht so recht zu diesem ansonsten sehr stimmigen Spiel passen.
War die ursprüngliche Version (hier unter Regelvariante beschrieben) wirklich so viel glücksabhängiger? Sicher, ein wenig, aber diese Leichtigkeit würde dem Charakter des Spieles viel eher gerecht.
Rezension Bernd Eisenstein
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Hierzu zitiere ich die beiden Autoren: "Wenn ihr Guatemala Café einmal in der ursprünglichen "Hippodice"-Version spielen wollt, dann geht das wie folgt:
Alle Kaffeesäcke kommen in den Beutel. Die Wertungsfelder werden zufällig belegt. Kommt es zu einer Wertung, wird immer ein neuer Sack aus dem Beutel nachgezogen. Blockieren ist nicht mehr möglich. Sobald ein Spieler mit seinem Siegpunktmarker die abgelegten Kaffeesäcke erreicht, endet das Spiel und es kommt zur Schlusswertung. Hier werden noch einmal alle Kaffeesorten, die insgesamt am wenigsten gewertet wurden, einfach (d. h. ohne Schiffswertung) gewertet und die entsprechenden Plantagen erhalten Punkte. (Beispiel: Braun, rot und schwarz wurden je viermal gewertet. Weiß und beige nur zweimal. Alle weißen und beigen Plantagen erhalten nochmals einfache Punkte.)"
H@LL9000 Wertung Guatemala Café:
3,5, 12 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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18.09.07 von Bernd Eisenstein - Dem 2er Spiel gebe ich Spielreiz 4, da hier das Spielende aufgrund der größeren Kontrolle keinen allzuschlimmen "Bruch" mehr darstellt. |
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27.03.07 von Jochen Traub - Die 4 für die Aufmachung deshalb, weil ich mir mehr Übersichtlichkeit der Wege und zugehörigen Hütten wünschen würde. |
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30.04.07 von Roland Winner - Die Blockade-Regel beeinträchtigt den Spielreiz erheblich. |
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14.05.07 von Udo Kalker - Irgendwie springt der Funke nicht über. Alle rüsten sich mit ihren Wertungen bis zum Schluß, bis nach wiederholtem Blocken ein Spieler durchkommt. Schade ums schöne Spielmaterial. |
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20.05.07 von Tommy Braun - Tolles Optimierungsspiel bei dem es auf das richtige Timing ankommt und Trittbrettfahren zur Pflicht wird - gute 5! Für mich das schönste und beste Eggertspiel. Üppiges Material und angenehme Spielzeit. Und ich mag die 'neue' Regel des 'Blockierens'. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.10.07 von Arne Hoffmann - Uns hat Guatemala Café nicht überzeugen können - dies lag weniger an der häufig gescholtenen Blockaderegel als am Spielablauf an sich. Der Funke wollte einfach nicht über springen. |
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28.10.07 von Ulrich Fonrobert - Tja, ohne den Veto-Modus eigentlich ganz nett. Zwei Spielpläne, viel schönes Material, sogar Kaffeebohnen. Aber in dieser "Spielsparte" gibt es auch besseres. |
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23.11.07 von Sandra Lemberger |
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09.12.07 von Barbara Winner |
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25.02.08 von Silke Hüsges |
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05.03.10 von Horst Sawroch |
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13.01.14 von Michael Andersch - Die Blockaderegel finde ich ziemlich destruktiv. Das schrieb ich am 22.05.2007. Mittlerweile ist das Spiel in letzter Zeit wieder ein paar Mal auf dem Tisch gelandet, und was soll ich sagen: irgendwie ist sie immer noch destruktiv, aber sie stört mich nicht mehr so. Vor allem, weil man sie bei Bedarf sogar einfach weglassen kann. Daher erhöhe ich den Spielreiz von 3 auf 4 Punkte (unabhängig davon, ob mit oder ohne Blockaderegel). |
Leserwertung Guatemala Café:
4.1, 11 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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20.12.07 von Cyberian - Zu zweit kann man mit der Blockade-Regel spielen, zu viert macht die "Original-Regel" mehr Spaß. Es bleibt aber ein sehr schönes Spiel mit fantastischer Ausstattung! |
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20.12.07 von Marco Stutzke - Nur mit Originalregel |
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21.12.07 von Paul Arnesen - Rätselhaft, wie die "kaputte" Blockade-Regel Einzug in das finale Regelwerk halten konnte, entgegen der ursprünglichen Idee der Autoren. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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21.12.07 von Roland Arnold |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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23.12.07 von Markus Beer |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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27.12.07 von Jürgen - Muss leider sagen, dass uns das Spiel nach mehrmaligen Spielen einfach nicht überzeugen konnte. |
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27.12.07 von Braz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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11.01.11 von Jens - Schönes Spiel, aber die Kaffefarben rotbraun - braun bzw. braun - schwarz sind so ähnlich, dass man sie bei nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen leicht verwechselt. Daher Abzug auf die Aufmachung. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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07.02.11 von Martina Kessler - Gestern zum ersten Mal zu viert gespielt mit regulärer Regel (nicht Hippodice-Original). Das Spiel wartet mit einer tollen Ausstattung auf; lediglich die Farben der Säcke sind manchmal recht schwer zu unterscheiden. Die Spielregel zu lesen ist dann erstmal ein Kampf: Fast nur Text, kaum Bilder, klingt alles zunächst kompliziert - ist es aber gar nicht. Und dann das Spiel: Leider völlig unausgegoren. :-( Man kann einfach Pech haben und das Spiel läuft komplett an einem vorbei - so gut wie ohne jeglichen Einfluss. Sehr schade... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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07.02.11 von W.Heidenheim |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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03.09.25 von Spielekreisler - Hallo! Beim ersten Mal hat uns das Spiel begeistert, mittlerweile liegt es wie Blei im Regal. Es erinnert an \"Targi\" in Groß. Das Material ist gut, das Feld riesig, doch der Mechanismus ist dann nach dem dritten oder vierten Mal zu dröge. Leider. |