Rezension/Kritik - Online seit 08.12.2001. Dieser Artikel wurde 10036 mal aufgerufen.
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Oh höret meine frohe Kunde, Ihr Rittersleut´! Euer Streben soll es stets sein, in vielen Turnieren Euren Mann zu stehen, Burgen zu erobern und damit der mächtigste Mann in unserem Königreich zu werden, so dass euch der Thron gewiss ist.
Die blumigen einleitenden Worte und das Cover des Spiels haben es schon verraten, es handelt sich bei "Knatsch" um ein Spiel mit einem mittelalterlichen Thema. Die Verpackung lässt einen vermuten, dass es sich hierbei um ein Kartenspiel handelt, was nur fast richtig ist. Zwar dreht sich alles um die Karten, jedoch wird der Kampf um diese Karten mittels Würfel ausgefochten.
Der Spielmechanismus ist denkbar einfach und jedem Kniffelspieler sehr bekannt. Man wirft 6 Würfel, sucht sich aus, welche Würfel man liegen lassen will und welche man noch einmal würfeln möchte. Insgesamt darf man 3 mal würfeln. Bis dahin sollte man sein erwünschtes Ergebnis erzielt haben. Andernfalls hat man Pech gehabt und der nächste kommt an die Reihe. Die 6er stellen hierbei Nieten dar, welche liegen bleiben müssen und nicht mehr geworfen werden dürfen.
Karten zuerobern:
Es gibt 2 offene Kartenstapel, von welchen man immer eine Karte erobern darf. Sollten die Karten einem Spieler nicht zusagen, so kann er sie pro Spielzug insgesamt zwei mal unter den Stapel legen und schauen, was dahinter kommt. Man hat aber auch die Möglichkeit die Karten der Gegenspieler zu erobern.
Die Eroberung geht nach folgendem Mechanismus:
Auf den meissten Karten sind Würfelsymbole aufgedruckt (z.B. 4,4,4,4,2). Dieses Würfelergebnis muss mindestens erwürfelt werden um die Karte zu erobern. Man muss also entweder 4 mal die 4 Würfeln und dann noch eine Zahl, welche größer ist als die 2 (die 6 ist eine Niete und zählt nicht!) oder man würfelt 4 mal die 5, dann ist egal, ob man noch eine weitere Zahl übrig hat und wie hoch diese ist.
Ist die erkämpfte Karte vom Kartenstapel, gehört darf man sie sich zu sich nehmen, gehörte diese Karte einem Gegenspieler dann hat dieser das Recht sich zu verteidigen. Schafft dieser eine höhere Würfelkombination zu würfeln als der Angreifer hat er sich erfolgreich verteidigt und die Karte wechselt nicht seinen Besitzer. Schafft er es nicht, hat er den Kampf verloren und der Angreifer bekommt die Karte.
Folgende Karten kann man erobern:
Burgen: Diese sind wichtig um das Spiel zu gewinnen. Es gibt 6 verschiedene Wappen. Kann ein Spieler 4 dieser Wappen sein Eigen nennen, hat er das Spiel gewonnen.
Sonderkarten: Sonderkarten helfen den Spielern sich besser gegen Angriffe zu verteidigen aber auch um bessere Chancen bei Eroberungsversuchen zu haben. An Sonderkarten gibt es:
Kartenwürfel: Auf diesen Karten ist jeweils eine Würfelzahl abgedruckt. Hat man diese Karte erobert gilt diese als ein Extrawürfel. Beispiel: Hat man die 3er-Karte erobert, so hat man automatisch bei jedem Kampf einen 7. Würfel mit der Würfelzahl 3.
Katapult, Turnierchampion: Diese Karten erlauben ihren Besitzern in bestimmten Situationen gleich 4 mal zu würfeln.
Wächterkarten: Die Wächterkarten bewachen Burgen und Sonderkarten, d.h. wenn ein Gegenspieler an die Burgen oder Sonderkarten will, muss er erst die Wächter überlisten (erkämpfen) und danach kann er erst an die Burgen/Sonderkarten herantreten.
Verrat: Für jede Burg muss man nur noch die Kombination 2,2,2,4 würfeln.
Schutz: Es gibt die Möglichkeit nach 3 Burgen das Spiel vorzeitig zu beenden, wenn man versucht den König zu stürzen, was mit einer 5,5,5,5,1 möglich ist. Gelingt dies jedoch nicht, kostet verliert man eine eigene Burg. Die Schutzkarte bewahrt davor.
Stapel: Erlauben einem Spieler nicht 2 mal, sondern 3 mal pro Spielzug eine Karte unter den Stapel zu legen.
Turniere: Die Turnierkarten haben keine Würfelwerte aufgedruckt. Um sie kämpft man in dem man gegen alle Mitspieler antritt. Jeder Spieler hat einen Versuch nach dem oben genannten Verfahren. Der Spieler mit dem besten Würfelergebnis bekommt die Turnierkarte. Der am Zug befindliche Spieler hat jedoch den Vorteil, dass er 4 mal würfeln darf, die anderen hingegen nur 3 mal.
Nach diesem Prinzip geht das Spiel reihum. Man erobert Karten vom Stapel, aber auch von den Gegnern. Immerhin will man ja verhindern, dass diese vor einem selbst das Spielziel erreichen.
Gewonnen hat man, wenn man:
a) 4 Burgen erobert hat.
b) 3 Burgen erobert und den König gestürzt hat.
c) 2 Burgen erobert und 3 Turniere gewonnen hat.
Knatsch ist ein sehr einfaches und auch sehr glücksabhängiges Spiel. Auch die Regeln sind nicht originell. Sie bieten nichts neues. Taktische Möglichkeiten sind zwar vorhanden, aber dennoch regiert zum Großteil das Glück. Schachspieler und Freunde von rein taktischen Spielen werden dieses Spiel sicher schnell in die Ecke legen. Ich glaube auch nicht, dass Knatsch ein Kassenrenner werden wird.
Trotzdem: Hat man Lust auf ein Spiel, bei dem man nicht viel nachdenken muss, so bietet sich Knatsch geradezu an. In geselliger Runde ist das Spiel schnell erklärt und kurzweilig gespielt. Die Regeln sind so geschrieben, dass sie jeder verstehen kann und mit vielen Beispielen beschrieben.
Als Einsteiger- oder Absacker-Spiel eines Spieleabends ist Knatsch sehr gut geeignet. Knatsch bietet Spielraum für Interaktion. Es wird sicher mehr als einmal vorkommen, dass ein Spieler sich die Haare rauft und die anderen hämisch beginnen zu lachen.
Ein Bierchen und etwas zu knabbern dazu gestellt, lässt sich Knatsch auch mal einen Abend lang spielen. Der "Komm, eine Runde geht noch"-Faktor ist nicht zu unterschätzen. Es sind nicht immer komplexe Regeln notwendig um Spaß zu haben.
Rezension Frank Gartner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Knatsch:
3,9, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Frank Gartner |
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01.04.04 von Bodo Redner |
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01.04.04 von Uwe Kuhn |
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01.04.04 von Thomas Dörrsam |
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01.09.05 von Bernd Eisenstein |
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15.02.07 von Michael Andersch |
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12.12.09 von Michael Kahrmann |
Leserwertung Knatsch:
4.4, 12 Bewertung(en)
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01.04.04 von Markus Barnick |
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01.04.04 von Alex Klein - Ein Würfel-Orgien-Spiel, dass mir gefällt... das will schon was heissen... |
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19.09.04 von Roland Sciarra - ein witziges würfelspiel. |
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23.01.05 von Marko Kassilowski |
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28.01.05 von Carsten Pinnow |
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29.08.05 von Markus Beer |
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30.10.05 von spieler - Ein wirklich schönes Würfelspiel: Spielt sich locker und bringt jede Menge Laune. Empfehlneswert (wenn auch nicht notwendig): die Zusatzkarten bei Spiele aus Timbuktu - eine Erweiterung für nur 50cent!!! |
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12.01.11 von Ano - Ein gutes Würfelspiel, das andere Klassiker wie z.B. Kniffel locker in die Tasche steckt. |
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02.02.11 von RS |
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12.10.11 von Hans Huehnchen - Sehr hoher Glücksfaktor, aber jede Menge Spielspaß, auch wenn mal eine Partie komplett in die Buchse geht. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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09.11.12 von Leif - Würfel-Karten-Ärger-Kombi mit schönem Flair und absolutem Suchtpotential. Es gibt sogar einige Erweiterungen zum selber Basteln, was dazu führt, dass so Verrückte wie ich sich ein zweites Spiel kaufen, um neue Blanko-Karten zu erhalten... ;-) |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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16.01.15 von Andreas Arnold - Zum warm werden in Ordnung, ansonsten glücksbetonte Würfelorgie. |