Rezension/Kritik - Online seit 27.01.2002. Dieser Artikel wurde 16362 mal aufgerufen.
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Bei "Kupferkessel Co." messen sich zwei Mitglieder der Hexen- und Zaubererzunft im Brauen von Elixieren und Zaubertränken. Hierzu benötigen sie natürlich die qualitativ hochwertigsten Zutaten. Diese finden Sie in der "Kupferkessel Company". Mit ihrer Spielfigur wandern die Meister der "Braukunst" um die Zauberkarten herum und nehmen sich Nach und nach Zutaten aus der Reihe, in der sie sich gerade befinden. Ziel ist es möglichst alle der 4 Karten einer Zutat zu sammeln, denn dies bringt die meisten Punkte. Wer am Ende die punkteträchtigste Sammlung an Zutaten ein seinem "Zauberkessel" sammeln könnte, gewinnt das Spiel.
Spielaufbau: Es gibt insgesamt 56 Zutatenkarten: 14 verschiedene Zutaten mit den Werten 1 bis 4. Hiervon werden 36 Karten in einer Matrix von 6x6 ausgelegt. Die Karten in den Ecken werden wieder entfernt und durch die dafür vorgesehen Eckkarten ersetzt. Jeder der Spieler bekommt eine Zutatenkarte zugelost. Diese bilden die Basis ihrer Zauberkessel. Der Rest der Zutatenkarten wird gemischt und als Nachziehstapel neben das Spielfeld gelegt.
Nun kann es losgehen. Die Werte der Zutatenkarten haben 2 Funktionen:
Abwechselnd führen die Spieler folgende Aktionen durch:
Die Spieler sehen immer nur die oberste Karte ihres Zauberkessels, sollten sich jedoch die bereits gesammelten Karten gut merken, denn nur wer es schafft möglichst viele Karten einer Zutat zu sammeln, hat eine Chance auf den Sieg.
Einige der Karten haben zusätzlich noch ein Symbol abgedruckt:
„Explodierender Kessel“: Wenn sich ein Spieler eine Karte mit diesem Symbol aus der Matrix nimmt, darf er die oberste Karte des Mitspielers aus dessen Zauberkessel entfernen und zurück unter den Nachziehstapel legen. Sollte der Nachziehstapel aufgebraucht sein, kommt die Karte aus dem Spiel.
„Zauberstab mit Zauberhut“: Wenn sich ein Spieler eine Karte mit diesem Symbol aus der Matrix nimmt, darf er sofort noch einmal einen zweiten Zug machen. Mehr als zwei Züge am Stück sind jedoch nicht möglich!
Keine Zutatenkarten mehr vorhanden:
Ist der Zutatenstapel aufgebraucht, geht das Spiel in seine Endphase. Die Karten werden unverändert aus der Matrix genommen, ohne die dadurch entstandenen Lücken jedoch aufzufüllen. Die Matrix wird demnach immer löchriger und die Auswahl für die beiden Spieler immer dürftiger. Sobald ein Spieler die letzte Karte aus einer Reihe entfernt, ist das Spiel beendet. Dieser Spieler darf noch entscheiden, ob er diese Karte haben oder weglegen möchte.
Nun geht´s zur Wertung:
Die Spieler sortieren ihren Zauberkessel nach ihren Zutaten:
Wer nun die meisten Punkte sein Eigen nennen darf, ist der Sieger dieses Sammel- und Merkspiels.
Die Variante: Die RezeptkartenEs gibt insgesamt 13 Rezeptkarten. Hiervon erhalten beide Spieler verdeckt jeweils 2 Karten. Diese Rezeptkarten stellen Zusatzaufgaben dar. Wer die Zusatzaufgaben bis zum Spielende erfüllen kann, bekommt hierfür zusätzliche Pluspunkte auf sein Konto schreiben.
Aufgaben können z.B. sein:
Das Material: Hier gibt es eigentlich nichts zu meckern. Die Spielfiguren aus Holz sind groß, handlich und kein Standardmaterial aus dem Großhandel. Die Grafiken der Karten sind ansprechend gestaltet und vermitteln eine angenehme Spielatmosphäre.
Zu beanstanden ist lediglich, dass die beigelegten Übersichtskarten beidseitig bedruckt wurden. Gerade beim Spieleinstieg muss man häufig nachschauen und da ist es hinderlich, wenn man die Übersichtskarte mehrfach umdrehen muss. Zwei zusätzliche Karten wären hier wünschenswert gewesen.
Das Regelwerk ist einfach und verständlich geschrieben, so dass man sehr schnell in das Spiel findet. Auch hier gibt es nichts auszusetzen.
Wenn „Kupferkessel Co.“, wie auf der Schachtel angegeben, bereits ab 6 Jahren spielbar sein soll, vermisse ich allerdings eine Sonderregel für unseren Spielernachwuchs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind, das gerade in die Schule gekommen ist, den verhältnismäßig aufwendigen Abrechnungsmechanismus eigenständig durchführen kann. Hier wäre ein Regelvorschlag für die Kids durchaus hilfreich.
Ein Bonbon, wenn auch aus spielerischer Sicht nicht notwendig, wäre etwas thematische Untermalung gewesen, eine Beschreibung der Zutaten und wofür sie verwendet werden. Aber wie gesagt: Nur ein „Nice to have“.
Das Spiel: Die Spieler sind in zweierlei Richtung gefordert:
Das Gedächtnis: Da man immer nur die zuletzt gesammelte Karte sichtbar ausliegen hat, sollte man sich seine gesammelten Zutaten, aber auch die gesammelten Zutaten des anderen Spielers merken. Auch die Anzahl der bereits gesammelten Karten einer Zutat sollte man einigermaßen im Kopf haben, wenn man sich mal wieder zwischen 2 Zutaten entscheiden muss.
Die Taktik: „Kupferkessel Co.“ ist kein sinnloses im Kreis ziehen und Karten einsammeln. Man kann seine Züge teilweise sogar mehrere Züge im Voraus planen. Hierzu muss man sich die ausliegenden Karten genau betrachten und im Geiste durchspielen, was es bedeutet, wenn man eine bestimmte Karte nimmt, wohin man darauf hin beim nächsten Zug ziehen darf, welche Karte man dort nehmen möchte usw.
Natürlich kann man dies nicht beliebig weit treiben. Es kommt immer wieder vor, dass der Mitspieler einem im falschen Moment eine wichtige Karte vor der Nase weg schnappt oder eine andere Karte nimmt, als man selbst vermutet hat, einem dadurch direkt vor die Nase zieht und somit die eigene Figur ein Feld weiter ziehen muss, als man es eigentlich wollte.
Außerdem kommen mit jedem Zug neue Karten ins Spiel, die teilweise ein Umplanen erfordern.
Die Karten mit dem Symbolen „explodierenden Kessel“ und „Zauberstab mit Zauberhut“ bringen zusätzliche taktische Möglichkeiten. Manchmal ist es sinnvoll zu warten und eine solche Karte erst dann zu nehmen, wenn der Nachziehstapel verbraucht ist, denn nur so bringt man eine Karte, die für den anderen Spieler von hohem Wert sein könnte, komplett aus dem Spiel.
„Kuperkessel Co.“ lässt sich solitär angehaucht (jeder konzentriert sich mehr auf sich) oder konfliktbetont (stören und behindern) spielen. Dies hängt davon ab, wie sehr sich die Spieler nicht nur auf die eigenen Karten, sondern auch die des Gegners konzentrieren.
Die beigefügte Rezept-Variante bringt zwar zusätzliche Aufgaben in das Spiel, jedoch erschienen uns die dadurch erspielbaren Bonus-Punkte nicht immer gerecht aufgeteilt. Je nachdem, wie die Rezeptkarten verteilt wurden, entstand allein dadurch ein gewisses Ungleichgewicht. Als Bonbon liegen dem Spiel jedoch 5 Blanko-Karten bei, die für eigene Rezept-Ideen verwendet werden können.
Ob nun mit oder ohne Rezeptkarten, „Kupferkessel Co.“ ist ein kurzweilig und unterhaltsam zugleich. Es ist eine gelungene Mischung aus einem einfachen Taktikspiel, leichtem Gedächtnistraining, einer guten Portion Glück und einigen Möglichkeiten der Interaktion. Es hat taktische Möglichkeiten, ohne in eine Grübelorgie auszuarten. Das Gedächtnis wird gefordert, ohne dabei in eine „Memory-Variante“ abzudriften. Manchmal ist es auch ausreichend, sich nur einen Teil der Karten zu merken. Schlimmstenfalls kommt die Überraschung hinterher.
In den Weihnachtstagen 2001 war „Kuperkessel Co.“ das Spiel, welches bei meiner Frau und mir am häufigsten auf den Spieltisch wanderte. Ruckzuck waren einige Partien durchgespielt und - ei hoppala - weitere 2 Stunden vergangen. Für den einen oder anderen mag das Spiel zu banal sein, uns machte es viel Spaß.
Rezension Frank Gartner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Variante für 3 Personen (vom Autor Günter Burkhardt):
Zunächst benötigt man eine dritte Spielfigur, die man neben eines der beiden Eckfelder stellt. Die Spielfigur sollte eine der restlichen Farben haben (lila, braun, grün, grau). Der Spielverlauf und die Wertung ist unverändert. Die Aktion "explodierender Kupferkessel" bedeutet, dass der Spieler jedem Mitspieler die oberste Karte entfernen darf. Wer mit den zusätzlichen Rezeptkarten spielen möchte, der sollte nur mit den Karten spielen, die 10 Bonuspunkte bringen und davon noch die Karte mit den drei pflanzlichen Zutaten aussortieren. Dann verbleiben 5 Karten, davon bekommt jeder eine Karte verdeckt zugeteilt.
Mehr über Günter Burkhardt erfahrt Ihr auf seiner Homepage
H@LL9000 Wertung Kupferkessel Co.:
4,8, 12 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Frank Gartner |
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01.04.04 von Bernd Eisenstein |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Conny Eisenstein |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Stefan Hirsch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Monika Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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24.01.06 von Ralph Bruhn |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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09.02.07 von Jochen Traub - Super zweierspiel. Sehr schön Aufgemacht. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.02.07 von Michael Andersch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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23.02.07 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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05.03.10 von Horst Sawroch |
Leserwertung Kupferkessel Co.:
5.0, 11 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Peter Zanow |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Roman Pelek |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.04.04 von Andreas Finke |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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07.01.06 von Sebastian Schmid |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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07.11.06 von Ralf Löchel |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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09.01.08 von Gernot Köpke - Seltsames Thema, aber sehr gutes Zweipersonenspiel. Wird nur von Halali aus derselben Kosmos-2er-Serie getoppt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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11.12.08 von Flundi - Eines der schönsten 2er Spiele, meisterlich gestaltet. |
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30.10.09 von Andreas Günter - Schön gestaltetes Spiel, wie ich es mag. Simple Mechanik aber große Wirkung. Vielleicht das beste Burkhardt-Spiel. Nah an der 6. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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31.07.14 von Kauz - Stimmungsvolles (s)hoppen für Gelegenheitsmagier. Leichte Abzüge wegen des einfachen Kartenmaterials und nicht immer eindeutigen Regeln. Der Nachfolger "Glastonbury" (Franjos, 2013) bietet mehr Zutaten, mehr Aufträge, mehr Zaubermöglichkeiten und eignet sich nun für bis zu vier Mitspielende. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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27.01.15 von Scholle76 - Eines der besten Zwei-Spieler-Spiele überhaupt! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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20.03.15 von Frank Scholtz - Pflichtspiel in jedem Spieleschrank! Wirklich eines der besten Zwei-Spieler-Spiele überhaupt! Die Weiterentwicklung "Glastonbury" für bis zu 4 Spieler ist bislang nur auf Englisch verfügbar, aber nicht weniger reizvoll :-) |