Spielziel
Ziegen Kriegen ist ein Stichspiel, bei dem die Spieler versuchen müssen, Karten bzw. die darauf aufgedruckten Ziegenköpfe zu sammeln. Bis zur 4. Runde weiß man jedoch nicht, wie hoch das Maximum an erlaubten Köpfen ist. Gewonnen hat der Spieler, der nach 8 Runden am dichtesten an der Sammelgrenze dran war, ohne diese jedoch überschritten zu haben.
Ablauf
Jeder Spieler erhält 8 Karten auf die Hand. Diese Ziegenkarten zeigen Werte von 1 bis 50 sowie eine jeweils unterschiedliche Anzahl (1 - 5) kleiner schwarzer Ziegenköpfe.
Die Karten werden reihum ausgespielt. Der Spieler mit dem höchsten Kartenwert erhält den Stich der aktuellen Runde. In den ersten vier Runden darf der Spieler mit dem niedrigsten Kartenwert jeweils eine Hügelkarte aufdecken und entscheiden, welcher der beiden aufgedruckten Werte für das aktuelle Spiel relevant sein soll. Durch die vier aneinander gelegten Hügelkarten bildet sich nach der 4. Runde ein vollständiger Hügel. Die Summe der darauf aufgedruckten Werte gilt als Höchstgrenze, die jeder Spieler maximal an Ziegenköpfen in seinen Stichen gesammelt haben darf.
Sammelt ein Spieler keinen einzigen Stich, geht er dennoch nicht leer aus. Er erhält den gewählten Wert der ersten aufgedeckten Hügelkarte. Dieser wurde durch die beiliegende Holzziege markiert.
Zum Spielende wird die Gesamtzahl der gesammelten Ziegenköpfe mit der Höchtgrenze verglichen. Alle Ergebnisse, die kleiner als dieser Wert oder gleich sind, werden notiert. Liegt man mit seiner Summe über der Höchtgrenze, erhält man hingegen keine Punkte. Das Spiel endet nach so vielen Runden wie Spieler mitspielen. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.
Fazit
Bereits das Cover macht neugierig und aufgrund der wirklich humorvoll gestalteten Spielkarten versprüht Ziegen Kriegen einen gewissen Charme. Einige Ziegen ähneln bekannten Filmgestalten wie Gandalf aus "Der Herr der Ringe" oder Neo aus "Matrix". Die Qualität der Karten ist in gewohnt hoher Amigo-Spiele-Qualität. Die Holzziege, die als Markierung des ersten Ziegenhügels dient, ist eine schöne Dreingabe. Die Anleitung ist kurz und verständlich geschrieben und entsprechend aussagekräftig bebildert.
Ziegen Kriegen ist eines dieser kleinen, schnell gespielten Kartenspiele. Die Regel mit der variablen Höchstgrenze macht das Spiel interessant. Dennoch ist es kein völlig neues und innovatives Spiel. Ziegen Kriegen ist eben ein richtig witziges Ärgerspiel und aus diesem Grunde bleibt es in der Spielrunde nicht lange still.
Bereits das Ausspielen der ersten Karte kann entscheidend sein. Geht man im ersten Stich zu früh mit einer hohen Karte ins Rennen, bekommt man oft richtig viele Ziegenköpfe zugeschoben. Dann ist man gezwungen, die kleinsten Karten in den Folgerunden zu spielen, um die Höchstgrenze bestimmen. d. h. hochtreiben zu können. Die niedrigen Karten fehlen dann aber sehr wahrscheinlich am Ende des Spiels.
Die zugeteilten Handkarten sind natürlich nicht unerheblich für den Erfolg des eigenen Spiels - der Glücksfaktor ist somit nicht zu unterschätzen. Aber durch die kurze Spieldauer war ein von vornherein verlorenes Spiel in unseren Spielrunden nie ein K.O.-Kriterium. Trotz Glücksfaktor sind die taktischen Möglichkeiten nicht zu unterschätzen. Auch wenn man die Höchtgrenze an Ziegenköpfen überschritten hat, hindert einen niemand daran, die Mitspieler durch hohe Stiche ebenfalls über diese Grenze und damit ins Verderben zu treiben. Weiterhin sollte man immer im Hinterkopf behalten, wie viele Ziegen man eigentlich schon besitzt und welche Kartenwerte schon gespielt wurden. Auch die gegnerische Anzahl gesammelter Ziegenköpfe zu verfolgen, kann von Vorteil sein.
Den meisten Spaß mit Ziegen Kriegen hatten wir in der Maximalbesetzung.
Ziegen Kriegen ist ein schnelles, unkompliziertes Kartenspiel für eine fröhliche Runde - und genau das will das Spiel auch sein. Wer der Kartenstichspiele noch nicht überdrüssig ist, kann - ob Kartenspiel-Liebhaber oder Gelegenheitsspieler - bei ca.6 € bedenkenlos zugreifen.
Rezension Günter Berberich
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.