Leserwertungen

Wir bieten den Besuchern unserer Seite die Möglichkeit, selbst die Spiele zu bewerten. Dies soll Spielefans und potenziellen Spielekäufern die Möglichkeit geben, sich ein umfassenderes Bild zu machen.

* MicroMacro: Crime City

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.07.21 von Der Fisch - Wer schon einmal ein Wimmelbilderbuch in der Hand hatte, kennt den Reiz von MicroMacro: Crime City. Da geht es um das (gemeinsame) Suchen, Lachen, Staunen und am Ende wie in allen Spielen einfach darum, zusammen eine gute Zeit zu haben. MicroMacro geht im Vergleich zum Buch aber einige Schritte weiter, die es in meinen Augen zu einem Erlebnis für eine ganze Gruppe machen: Die Karte ist so enorm groß, dass es oft 2-3 Personen braucht, um die Stadt nach kleinen Details abzusuchen. Die Fälle sind dabei herrlich verrückt und liebvoll ausgedacht. Für "Profis" können sogar die Vorgaben weggelassen und der Fall eigenständig nachvollzogen werden. Für schlechte Augen liegt eine Lupe in Kartenform bei, trotzdem empfehle ich zum Beispiel eine Lampe, die extra auf die Karte strahlt, damit einem wirklich nichts entgeht. Innovativ, frisch und auch für Familien dank "Härtegrad"-Einstufung einen genaueren Blick wert.

* Mille Fiori

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.01.22 von Der Fisch - So, jetzt habe ich es auch gespielt und kann bestätigen: das Ding ist ein guter Kandidat für das (Kenner-)Spiel des Jahres. Welchen Preis von beiden es bekommt, darüber bin ich mir persönlich nicht im klaren. Mille Fiori startet mit einer klaren Spielanleitung, die die wenigen Grundregeln verständlich erklärt. Auch die Wertungen der eingesetzten Plättchen im Spielplan sind für mich noch auf Familienspiel-Niveau. Erst die Zusatzpunkte und Regeln wie "Hier erhalten auch die anderen in deinem Zug Punkte" erhöhen für mich die Komplexität. Als Spieler heißt das für mich: Mille Fiori ist ein knackig gespieltes Spiel, dass das Zeug zum Klassiker hat. Die Mechaniken sind elegant und sehr schnell verinnerlicht. Auf meinem Wunschzettel: Eine Erweiterung für 5 Personen sowie 1-2 Module mit denen man die Schiff-Mechanik noch etwas komplexer macht. Für die Einschätzung als Familienspiel (für alt und jung, sowie für erfahrene und unerfahrene SpielerInnen) könnten manche Farben und Symbole nicht klar genug erkennbar sein. Ich persönlich finde die Ikonografie aber gelungen. Für mich das erste Knizia-Spiel, dass sich nicht so mathematisch anfühlt, sondern den Fokus auf den Spielspaß legt!

* Nidavellir

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.07.21 von Der Fisch - Das Fazit zuerst: Wer sich auch nur halbwegs mit dem Thema anfreunden kann, erhält ein in vielen Punkten neues und frisches Spiel, dass einen kleinen Karton hat, schnell mit bis zu 5 Personen zu spielen ist und sehr großen Spaß macht. Im Detail handelt es sich um ein Bietspiel, bei dem man sowohl dafür belohnt wird, möglichst viele Karten unterschiedlicher Kategorien als auch möglichst viele Karten der selben Kategorie. Die dritte Kategorie an Wahlmöglichkeiten bezieht sich auf die Münzen, die nach und nach aufgewertet werden und damit im Biet-Teil des Spiels mächtiger werden. Zusammen mit der Verwendung der Spielertableaus, einem durchdachten System, dass Gleichstände zwischen Bieterinnen und Bietern fair ausgleicht und dem sehr hochwertigen und ansprechenden Spielmaterial ist "Nidavellir" eine kleine Perle, die sich leider viel zu leicht übersehen lässt. Der kompetitive Anteil hält sich dabei weitestgehend in Grenzen, sodass es sich durchaus auch gut mit der Familie spielen lässt. Ich könnte es mir auch sehr gut mit einem anderen Thema und Artwork vorstellen, meine Spielrunde kam aber mit dem Fantasy-Thema ebenfalls gut zurecht.

* Onitama

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.03.21 von Der Fisch - Onitama ist ebenso klar konzipiert wie reduziert. Im Kern verbirgt sich eine vereinfachte Schach-Version dahinter. Dazu gibt es neben einer hohen Variabilität (in jeder Runde legt eine neue Auswahl an Karten fest, wie man sich bewegen kann) viele taktische Möglichkeiten. Für Strateginnen und Strategen ist das Spiel zudem nicht überfordernd, sondern hält die Waage aus Planung und Interaktion mit dem Gegenüber. Auch das Spielmaterial ist hochwertig und passt genau zum Konzept.

* Pandemic Legacy: Season 2

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.12.21 von Der Fisch - Wenn ich jemandem erkläre, warum ich Brettspiele liebe, fällt früher oder später auch der Name "Pandemic Legacy". Nicht nur ist Pandemic schon ein rundum geniales Spiel, das viele Emotionen in einem kooperativen Spiel vereint - Pandemic Legacy setzt überall noch eine Spitze drauf. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Spielgruppe ist enorm. Die Spannung ist dank des stetig erweiterten Spielmaterials uns seiner Veränderung enorm. Entscheidungen haben große Konsequenzen, die wir mal diskutieren, mal im Alleingang fällen - und zwischendrin passen Thema, Spielmechanik und Spielgefühl auch noch zusammen. Klar ist Legacy auch mit einer Flüchtigkeit verbunden, wenn Material zerstört und das Spiel am Ende aller Partien quasi unbrauchbar ist. Aber letztlich geht es um die Erfahrung, die man sicherlicht so schnell nicht vergessen wird. In allen Belangen ein absolutes TOP-Spiel, insbesondere mit Blick auf die genannten Punkte, die Ausstattung, Qualität und Gestaltung. Mein persönliches Platz-1-Spiel!

* Pandemic: Schnelles Einsatzteam

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.11.21 von Der Fisch - Pandemie ist ein absoluter Klassiker, der als einer der absoluten Koop-Topspiele auch kühle Strategen überzeugt. Das "Schnelle Einsatzteam" macht einiges anders und lässt wenig Zeit für langes Knobeln. Das tut dem Spiel sehr gut! Immer reihum würfeln wir dabei unsere 6 Würfel, die wir zum Bewegen auf dem Spielplan, zum Weiterfliegen unseres Flugzeugs oder zum Herstellen von Hilfsgütern nutzen. Letztere brauchen wir, um sie über hilfsbedürftigen Ländern abzuwerfen. Immer im Nacken sitzt uns dabei die Sanduhr, die das Spiel nicht nur unterbricht, sondern auch im schlechtesten Fall beendet. Ebenso müssen wir den anfallenden Müll beachten und entfernen, der ebenfalls das Aus bedeuten kann. Die eingangs angesprochene Hektik ist für ein kooperatives Spiel super: selten gibt es spielbestimmende Spielerinnen oder Spieler, alle denken mit und haben aktiv etwas zu tun. Gleichzeitig ist die Spielzeit auf etwa 15-20 Minuten beschränkt und sehr knackig. Damit ist das schnell Einsatzteam eine frische Variante, die mir persönlich sogar noch etwas mehr Spaß gemacht hat und vom Spielgefühl (aber nicht unbedingt von der Spielmechanik!) ähnlich gut ist, wie das Original.

* Pandemic: Untergang Roms / Fall of Rome

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.12.21 von Der Fisch - Boah, fällt es mir schwer, dieses Spiel zu bewerten. Auf der einen Seite stehen da ein toll umgesetztes Thema, ein super Spielgefühl und jede Menge Spielspaß - auf der anderen Seite bekommt Pandemic: Der Untergang Roms große Konkurrenz aus dem eigenen Haus, die diese Punkte auch alle erfüllt. Deswegen kommt es für mich darauf an, wer das Spiel empfohlen bekommen soll. Hat man noch kein Pandemie-Spiel und mag das Thema: unbedingt zuschlagen. Hat man schon das „Standartspiel“ mitsamt allen Erweiterungen, könnten die Unterschiede zu gering sein. Die größten: es gibt Kämpfe, die mit Würfeln ausgetragen werden. Es gibt „Wanderruten“ für die gegnerischen Einheiten. Und es gibt Ereigniskarten mit Entscheidungsmöglichkeiten. Trotzdem: Für sich genommen (und so bewerte ich es ja) ist das Spiel eine Wucht!

* Pax Pamir (Second Edition)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.01.22 von Der Fisch - Schwer zu erlernen, sehr schwer zu meistern - das ist meine Kurzzusammenfassung für dieses extrem außergewöhnliche Spiel. Eigentlich ist das Grundprinzip recht einfach: Karten kaufen. Karten Spielen. Deren Effekte nutzen. Im Wesentlichen sind das die Grundpfeiler dieses Area-Control-Kartensammel-Verhandlungs-Spiels. Doch WIE das Ganze geschieht hat es in sich. Es müssen zahlreiche Parameter nicht nur abgewogen, sondern überhaupt erst bedacht werden. Schon kleinere Regelbesonderheiten können spielentscheidend sein und wer nicht sämtliche Kartendetails beachtet, kann auch schon einmal nach 30 Minuten das Ende einer Partie erleben. Hinzu kommen fiese Momente, wenn ein MitspielerIn in nur einem Zug ganze Regionen auf dem Spiel dem Erdbogen gleich macht. Was auf den ersten Blick nach wenig Spaß aussieht, ist für mich aber ein gnadenlos herausforderndes Taktikbrett, das es schafft, mit doch recht wenig Material eine unfassbare Tiefe zu erreichen. Das Spielmaterial ist gut gelungen und auch wenn alles überfordernd über einen hereinbricht - die darauffolgenden Stunden nach einer Partie verbringt man nicht selten mit einer Spielanalyse, mit Diskussionen über das "Warum?!" und "Wieso?!". Klar muss aber auch sein: Pax Pamir öffnet sich nicht leichtgängig und erfordert Arbeit. Die lohnt sich meiner Meinung nach aber! Der Glücksanteil ist ebenfalls gelungen, weil es genügend Möglichkeiten gibt, das "Glück" an anderen Stellen

* Planet Unknown

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.12.23 von Der Fisch - Planet Unknown trifft bei mir voll in\\\'s Schwarze. In vielen Punkten trifft es für mich genau die Mitte: Kennerspiel, nicht zu komplex aber durchaus knifflig, abwechslungsreich aber auch langfristig \"ausfuchsbar\". Hinzu kommt tolles Spielmaterial, eine hohe Variabilität und ein altbekanntes Plättchenlegen, dass sich aber trotzdem irgendwie neu anfühlt. Lässt man sich ein bisschen darauf an, fühlt sich das Leistenschubsen, Roverfahren und Kometensammeln ziemlich thematisch an. Etwas Interaktion kommt durch die Ziele auf, die Konkurrenz fördern. Gespannt auf die Erweiterung!

* Roll for the Galaxy

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.12.21 von Der Fisch - Kurz und knapp: Dieses Spiel ist in sehr vielen seiner Aspekte genial. Warum? Dafür kläre ich zuerst, was mir nicht so gut gefällt: Die Gestaltung ist nicht nur nüchtern-abstrakt, sondern in ihrer Symbolik auch nicht intuitiv verständlich. Man spielt recht solitär, was für mich nicht unbedingt ein Problem ist. Kommt man mit diesen Punkten zurecht, erwartet einen aber ein vielseitiges und vielschichtiges Würfel-Optimier- und Einsetzspiel, dass sich sowohl intuitiv als auch knallhart strategisch spielen lässt. Es ist dank unterschiedlichster Startbedingungen und Plättchen immer wieder anders und auch zu zweit ein echtes Spielerlebnis. Hinzu kommt für mich, dass das, was man da tut einfach Spaß macht. Die Anleitung schreckt zunächst erst ab - wir waren aber erstaunt, dass wir auch nach mehrmaligem "Nach-Check" in unserer ersten Partie quasi alles richtig gemacht und alle Regeln beachtet haben. Kurz und gut: ein Spiel, das für mich in keiner Spielesammlung fehlt und das dank seiner Mechanik für verschiedenste Spielgruppengrößen ähnlich gespielt werden kann.

* Root

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.03.21 von Der Fisch - Root ist ein wahrhaft fantastisches Spiel und für mich ein ähnlicher Meilenstein wie zum Beispiel Catan. Dass es dennoch nicht jeder und jedem zu empfehlen ist, liegt für mich vor allem daran, dass es doch recht komplex ist und für mich auf einem mittleren bis höheren Kennerlevel liegt. Die Gestaltung des Spiels ist thematisch und stimmig. Das Konzept der asynchronen Parteien ist genial und sorgt für immer wieder neue Konstellationen. Am besten ist es, wenn zwar alle gespielten Fraktionen kurz gemeinsam besprochen werden, anschließend aber jede Spielerin und jeder Spieler Expertin oder Experte für die eigene Auswahl ist. Spätestens nach einer Partie wissen auch die anderen in der Runde, worauf bei einer Fraktion geachtet werden muss. Belohnt wird man für diesen "Aufwand" mit einer hohen Vielseitigkeit und einem enormen Wiederspielwert. In unserer Runde war es sogar so, dass nach dem ersten Spielabend erst einmal Taktik-Guides gelesen und die nächsten Partien "vorgeplant" wurden. So viel Motivation hat kaum ein anderes Spiel bisher geschaffen.

* Schotten Totten

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.09.21 von Der Fisch - Schotten Totten ist ein echter Geheimtipp für Zweispieler. In einer Mischung aus Logik-, Bluff- und Set-Collection-Spiel stehen sich zwei Reihen von Karten gegenüber. Nun gilt es, jeweilst möglichst stärkere Dreier-Kombinationen anzulegen als das Gegenüber. Dafür können wir Straßen, gleiche Farben oder Kombinationen daraus anlegen. In seltenen Fällen reicht aber auch eine wilde Kombination aus Karten, wenn deren Zahlenwert höher ist als bei der Gegnerin oder dem Gegner. Das Spiel ist dabei unglaublich kurzweilig, bleibt lange spannend und lebt vom Mitdenken und der Analyse der Züge. Einen gewissen Zufallsfaktor gibt es allerdings auch - das muss man mögen. Gleichzeitig ist es nicht so verkopft, dass man es nicht als Absacker oder Spiel für Zwischendurch auf den Tisch bringen könnte. Einen vielgelesenen Tipp möchte ich auch hier noch einmal loswerden: am besten spielt sich Schotten Totten ohne die Sonderkarten-Erweiterung. Super!

* Seize the Bean

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.10.21 von Der Fisch - Seize the Bean hat sich - wer hätte es gedacht - voll dem Thema Kaffee verschrieben. Genauer: wir sind stolze Besitzerin oder Besitzer eines Cafés. Es müssen Ressourcen gesammelt, KundInnen entlang der Warteschlange zufriedengestellt und dabei positive Bewertungen gesammelt werden. Im Kern steckt hinter dem Spiel ein Card-Drafting-Mechanismus, bei dem ein Gleichgewicht aus Café-Upgrade, neuen KundInnen und dem sammeln von Ressourcen gefunden werden muss. Das wirkt bei dem enorm langen Regelheft ( ein weiteres für zahlreiche Varianten) zwar auf den ersten Blick arg komplex, spielt sich dann aber rund und extrem thematisch. Appropos: die Gestaltung ist in der Form einmalig gut (ein paar weniger gut gewählte, da nicht selbsterklärende Icons einmal vernachlässigt). In der Box stecken so viele liebevoll gestaltete Materialien, dass es schon eine Freude ist, einfach nur die einzelnen Kundenkarten anzusehen. Das Spiel selbst ist dann nicht nur etwas für Kaffeeliebhaber (wobei man das Getränk wohl schon mögen sollte), sondern für alle, die eine Mischung aus langfristiger Planung, Überraschung und Management mögen. Kleinere Abzüge sehe ich nur für das sehr lang geratene Regelheft (wobei hier für quasi jedes Detail ein Beispiel illustriert ist und auch viele Hintergrundtexte zu finden sind) sowie für den Karton, in dem die Masse an Materialien kaum Paltz findet. Aber das ist Meckern auf sehr, sehr hohem Niveau. Dank der Variationen ist auch der Langzeit-Spielreiz definitiv gegeben.

* Terraforming Mars

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.01.22 von Der Fisch - Selten hat mich ein Spiel quasi vom Fleck weg so gefesselt - vielleicht Pandemic Legacy, vielleicht Roll for the Galaxy oder Pax Pamir. Aber Terraforming Mars ist so dermaßen genial zu spielen, dass die recht vielen Haken und Ösen kaum in\'s Gewicht fallen. Mit denen möchte ich anfangen: Das Spiel gibt es inzwischen in der 8. deutschen Auflage und insgesamt schon seit 2016. Dennoch ist das Material (für ein so hochpreisiges Spiel!) sehr billig produziert. Etwas erstaunt ist man schon, wenn man das Spiel zum ersten Mal öffnet und das doch recht wenige Material mit dem dünnen Papier/Karton und den Produktionseigenheiten der Würfel sieht. Ein Insert ist inzwischen für Brettspiele mit viel Material eigentlich auch Standard, sucht man aber leider ebenfalls vergeblich. Der fast schon riesige Markt an TF-Zubehör spricht eigentlich Bände - aber es geht schließlich weniger um Material als um das Spiel selbst. Es sieht nicht wirklich schön aus und das erste Lesen durch die Anleitung ist enorm mühsam: zwar gibt es viele Beispiele, aber diese sind kaum oder gar nicht bebildert. Viel Text, sehr viele unterschiedliche Begriffe und eine nicht ganz stimmige Reihenfolge - alles schreit nach einer Überarbeitung und einer modernen Anleitung, die gerne doppelt so dick sein dürfte, wenn sie dafür ein bisschen strukturierter wäre. So. Und damit kommen wir zu einem der genialsten Spiele, die ich seit Langem spielen durfte. Die vielen Synergien der Karten (ja, sie wirken manchmal nicht optimal gebalanced, dafür haben aber ja alle die gleiche Chance, solche Karten zu erhalten!), die wissenschaftliche Grundatmosphäre, die Ressourcenverwaltung (für die ein Playerboard eines Drittanbieters quasi Pflicht ist) sowie das Thema sind genial. Die recht lange Spieldauert fühlt sich wesentlich kürzer an, die Möglichkeit, TF mit fünf Personen zu spielen ist toll. Ebenso ist die reine Menge an Karten schon ein Garant dafür, dass es lange Zeit Neues zu entdecken und das Spiel zu lernen gilt. Unter dem Strich bleibt ein Spiel, das ein bisschen ist wie der Mars. Nähert man sich, wirkt zunächst alles kühl und abschreckend, nach und nach offenbart sich aber, dass es neben jeder Menge Schatten auch enormes Licht gibt. Und dieses Licht hebt Terraforming Mars für mich auf mein persönliches Brettspiel-Treppchen. Die genannte Punkte sind es für mich letztlich auch, die meinen Spielreiz definieren. Macht es Spaß? Will ich es spielen? Ja ich will!

* Terraforming Mars: Präludium

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.02.22 von Der Fisch - Das Grundspiel - super! Doch inbesondere, wenn man es mehrmals spielt, leidet es ein bisschen unter dem "langsamen" Einstieg. Dafür dauert das Spiel (im positiven Sinne!) aber auch länger und man hat mehr Zeit für den Aufbau und das Verfeinern der eigenen Strategie. Präludium ändert das. Durch die Auswahl von zwei aus vier Karten pro Person werden insbesondere die Startbedingungen verändert. Das geschieht asynchron und beinhaltet mal "bekomme mehr Produktion hier", "erschaffe bereits Ozeande da" oder "baue ein erstes Projekt kostenlos". Das kickstartet den Einstieg gewissermaßen und kann dafür sorgen, dass das Spiel von vorne her wesentlich kürzer wird. Ein Kritikpunkt (allerdings nicht für die Erweiterung an sich und fließt deshalb nicht in meine Bewertung ein) ist der sehr hohe Preis für doch recht wenige Karten. Dennoch: eine klare Empfehlung für alle TF-Freaks!

* The Duke

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.04.21 von Der Fisch - The Duke ist die Schach-Variante für alle, die mehr Varianz und Einfluss von Beginn einer Partie an haben wollen. Das soll auf keinen Fall bedeuten, das Schach nicht variantenreich und voller Einfluss durch die Spieler ist. The Duke beginnt allerdings mit einer einfachen Grundstellung und gibt den Spielerinnen und Spielern so viele Möglichkeiten an die Hand, dass sich jede Parie völlig anders anfühlen dürfte. Hinzu kommt die Klarheit der Regeln (Onitama lässt grüßen!) und das reduzierte aber schöne Spielmaterial. Klasse!

* Turing Machine

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.09.23 von Der Fisch - Meine drei Vorgänger*innen haben eigentlich alles gesagt: Deduktion. Reinform. Beeindruckend. Abstrakter Spielspaß. Massenweise Rätsel. Einziger Wehrmutstropfen: die allermeisten gibt es nur online. Da wäre noch ein weiteres Platt mit neuen Konstellationen in meinen Augen schöner gewesen. Aber sei es drum: Knallerspiel!

* Zombie Teenz Evolution

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.04.24 von Der Fisch - Selten hat mich ein Spiel so dermassen überrascht. Doch von Vorne: Zombie Teenz Evolution sieht auf den ersten Blick aus wie aus der bunten Kinderabteilung. Alles wirkt comichaft-bunt und auch das Zombie-Thema alles andere als \"ernsthaft\". Doch dieser Flair ist ein Pluspunkt für das Spiel, dass sich wunderbar zu zweit aber zu dritt spielen lässt. Motivierend sind zudem die \"Legacy\"-Anteile, die das Spiel nach und nach erweitern. Das motiviert, das hält frisch und das bringt einen Langfrist-Spielspaß, der in so einer kleinen Box recht selten ist. Zudem handelt es sich klar um ein Spiel aus der Ecke \"Leicht zu lernen, oft schwer zu meistern\". Kurz: spielt Zombie Teenz Evolution, wenn ihr Spiele wie The Loop gut findet, Abwechslung sucht und euch der Comiclook prinzipiell nicht abschreckt. Super Spiel!

* Zwischen zwei Schlössern

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.11.21 von Der Fisch - Die allermeisten Spiele lassen sich doch so einteilen: entweder spielen wir Solo gegen die anderen, versuchen sie auszustechen, zu optimieren oder zumindest am Ende als der oder die beste dazustehen. Oder aber alle spielen gemeinsam, kooperativ und mit dem Ziel, gegen ein imaginäres "Gegenüber" zu gewinnen. Zwischen zwei Schlössern geht in vielerlei Hinsicht einen anderen Weg und ist dabei erfrischend innovativ. Das beginnt bei dem hochwertigen Spielmaterial, geht über die Umsetzung der Idee bis hin zur Möglichkeit mit Gruppen bis zu 7 Personen (Erweiterung 8) zu spielen. Dabei bauwerkeln wir immer mit unseren beiden NachbarInnen und versuchen jeweils über das Legen von Räumen das Schloss mit den meisten Punkten zu erbauen. Dabei muss auf gegenseitige Effekte ebenso geachtet werden wie auf die Anzahl bestimmter Räume, Boni und nicht zuletzt darauf, dass beide Schlösser ähnlich viele Punkte abräumen. Denn der Clou: am Ende zählt das schlechtere der beiden Schlösser. Dieser Semi-Kooperative Ansatz macht Spaß und sorgt dafür, dass auch weniger erfahrene Spielerinnen und Spieler oder diejenigen, die das Spiel noch nicht (gut) kennen ausgeglichen zum Zug kommen. Abzüge gibt es für zweierlei: die Gestaltung der einzelnen Räume ist zwar super aber alles andere als übersichtlich. Und die abschließende Wertung wirkt so, als hätte man sie irgendwie eleganter lösen können. Was wir aber nicht bestätigen können (das war anderswo zu lesen oder zu hören): die Auswertung dauert nicht ewig und macht je nachdem sogar Spaß. Alles in allem sein geniales Spiel!

* 13 Tage - Die Kubakrise 1962 / 13 Days: The Cuban Missile

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.07.21 von Der Fisch - 13 Tage führ dem Kosmos der Zweispielerbrettspiele eine interessante Facette hinzu: Asymmetrisch spielen hier zwei Spielerinnen oder Spieler Geschichte nach. Das ist informativ, spaßig und passt auch mit Blick auf die Spielemechanik. Sogar das Spielgefühl vermittelt das fragile Kräftemessen, das jederzeit zu eskalieren droht. Einziger Wehrmutstropfen ist der Langzeitreiz, der nach einigen Partien doch nicht mehr allzu hoch sein dürfte. Dafür wird man aber mit einem innovativen Spiel entschädigt.