Rezension/Kritik - Online seit 02.09.2022. Dieser Artikel wurde 5345 mal aufgerufen.
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Optimierungsaufgabe ÖPNV
In den letzten Jahren sind massenweise „Roll and Write“- und „Flip and Write“-Spiele erschienen. Inzwischen ist es für eine Neuheit dieses Genres deshalb gar nicht mehr so einfach, die Spieler zu überzeugen.
Bei Voll verplant versucht jeder Spieler, sich im Netz der U-Bahn-Linien einer Stadt zurechtzufinden. Es gibt vier verschiedene Städte zur Auswahl, die jeweils neun oder zehn U-Bahn-Linien haben. Diese verlaufen teilweise parallel zueinander oder kreuzen sich, sodass Umsteigepunkte entstehen. Für jede Linie stehen ein bis vier Kästchen zur Verfügung – so oft darf der Spieler bei den Stationen dieser Linie eine Eintragung vornehmen. Es gilt, alle Stationen möglichst vieler Linien auszufüllen.
Wie bei solchen Spielen üblich, hat jeder ein eigenes Wertungsblatt, und die aufgedeckte Karte gilt für alle. Wird beispielsweise eine 3 aufgedeckt, entscheidet sich jeder Spieler für eine U-Bahn-Linie, bei der er nun – beim Start beginnend – hintereinander drei Stationen ankreuzt. Die 3 trägt er in eins der Kästchen dieser Linie ein.
Schnell erkennt man, dass es bei den Linien zu wenige Kästchen gibt, um alle Stationen anzukreuzen. Deshalb ist es wichtig, parallel verlaufende Linien geschickt zu nutzen, damit man beispielsweise bei der hellgrünen Linie Kreuze macht, von denen auch die dunkelgrüne Linie profitiert. Stößt man beim Ankreuzen auf eine bereits verwendete Station, endet der Spielzug, und eventuell noch nicht eingetragene Kreuze verfallen – doch das gilt es zu vermeiden.
Außerdem gibt es Sonderkarten, mit denen ein Überspringen bereits gesetzter Kreuze möglich ist. Wird die Karte 6 aufgedeckt, werden alle Karten neu gemischt, nachdem alle Spieler bei einer Linie bis zu sechs Kreuze eingetragen haben.
Wichtig ist auch die „Umsteigemöglichkeit“: Angrenzend an die aktuell letzte verwendete Station einer Linie zählt der Spieler, wie viele Linien sich an dieser Station kreuzen. Die entsprechende Zahl trägt er dort ein – sie bringt am Ende Pluspunkte.
Die einzige Möglichkeit, keine Eintragung in ein Kästchen einer Linie machen zu müssen, ist die „Freifahrt“: Dabei darf man eine beliebige Station ankreuzen, bei der es sich nicht um die erste freie Station einer Linie handeln muss; und es muss eben ausnahmsweise kein Kästchen ausgefüllt werden.
Wer eine Linie als Erster vollendet, bekommt dafür mehr Punkte als Mitspieler, die das erst im späteren Verlauf der Partie schaffen. Am Ende zählt jeder außerdem seine noch leeren Stationen und erhält die Hälfte dieser Zahl als Minuspunkte.
Für manche der vier Stadt-Spielpläne gibt es kleine Sonderregeln, aber im Grunde ist das auch schon alles. Darüber hinaus gibt es, wie bei den meisten „Roll/Flip and Write“-Spielen, auch eine Variante für Solo-Spieler. Diese bietet der Verlag auch zum Online-Spielen an (hier).
Trotz der einfachen Regeln gibt es durchaus knifflige Entscheidungen zu treffen. Wann gebe ich eine Linie auf? Warte ich auf eine bestimmte Karte? Sollte ich jederzeit für die „Umsteigemöglichkeit“ gut gerüstet sein? Was man wann wo einträgt oder ankreuzt, will Zug für Zug gut überlegt sein.
Zugegebenermaßen steckt etwas Verwaltungsaufwand in Voll verplant, und es ist eine Menge Konzentration erforderlich, um nicht versehentlich leere Stationen zu übersehen oder Kreuzchen bei einer Linie zu setzen, die gar kein freies Kästchen mehr hat. Das ist etwas unübersichtlich, und unter Umständen sollten die Spieler zwischendurch prüfen, ob sie alle noch dieselbe Anzahl freier Kästchen haben. Dass dieses Spiel ziemlich trocken ist, versteht sich von selbst und passt ja auch zum Thema …
Natürlich ist beim Aufdecken der Karten auch Glück dabei: So kann es vorkommen, dass lange keine ersehnte Karte zum Überspringen kommt oder die Karten mit den großen Zahlen gefühlt zu spät verfügbar sind, weil die Karten schon wieder gemischt werden mussten.
Obwohl Voll verplant insbesondere für Einsteiger etwas anstrengend ist, sind die flotten Partien reizvoll und spannend. Und trotz der Fülle an „Roll/Flip and Write“-Spielen fühlt es sich innovativ an.
Rezension Birgit Irgang
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Voll verplant: 4,8, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.08.22 von Birgit Irgang |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.01.22 von Roland Winner - Hat was. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.01.22 von Michael Andersch - Hmm. Geht so. Positiv: keine ewigen Kettenzüge und Bonusfreischalterei (wie bei "Einfach Clever" & Co), aber wie so viele Roll/Flip & Write-Spiele total solitär. Für Menschen mit Farbschwäche trotz der unterschiedlichen (aber winzig kleinen) Markierungen auf den Linien teilweise problematisch. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.09.22 von Michael Reitz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.12.22 von Michael Kahrmann - Für mich das am meisten gespielte Solospiel 2022 und als solches echt der Hit. |
Leserwertung Voll verplant: 4.5, 8 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.10.21 von Andreas K. - Auf der Spiel 21 gekauft. Karte ziehen und dann mit der gewählten Bahn fahren (= Kreuze setzen). Taktisch nett und gute Aufmachung. Gerne wieder. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.11.21 von Peter Steinert - Erstaunlich gutes Flip & Write, das wir gar nicht auf dem Radar hatten. Was zuerst simpel wirkt, entpuppt sich schon bald als ziemlich trickreiche Angelegenheit mit vielen taktischen Optionen und kleinen, gemeinen Fallen. Zu lernen und zu beachten gibt es hier recht viel. Zusätzlich punktet das Spiel mit einer stimmigen thematischen Einbindung und funktionaler Optik. Wir haben erst zwei der vier Städte gezockt, daher erstmal ein Spielreiz von 5 - mit leichter Tendenz zur 6. Chapeau! |
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01.01.22 von Koeppquist - Perfektes Flip & Write |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.02.22 von Tim - Ein einfaches Spiel, das dafür aber viel zu knifflig ist. Interessante Idee, hat bei uns aber für nicht mehr als 4-5 Partien gereicht. |
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08.02.22 von Dirk Grundmann - Viel zu häufig einfach nur frustig! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
10.02.22 von Rebhagemann - Eine nette Knobelei, die über viele Partien hinweg zu unterhalten weiß. 4 Pläne bieten unterschiedliche Herausforderungen. Die Interaktion beschränkt sich darauf, Linien möglichst vor den Mitspielern abzuschließen. Irgendwann hat man natürlich raus, in welcher Reihenfolge man welche Würfelergebnisse am besten einträgt, vor allem wenn man das Spiel tagelang (online) durchsuchtet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.01.23 von Kichererbse - „Voll verplant“ ist ein Flip and Write-Familienspiel für 1-6 Spieler ab 8 Jahren mit einer Spieldauer von 20-30 Minuten. Worum geht es? Alle Spieler spielen gleichzeitig: Karte aufdecken und auf dem eigenen Streckenplan Kreise der Linien ankreuzen. Vier unterschiedlich komplexe und somit schwierige Streckenpläne der U-Bahnen von Amsterdam, Berlin, Paris und Madrid befinden sich in einem dicken Spielblock in der Schachtel. Alle Spieler versuchen, so viele Stationen wie möglich auf ihrem Blatt zu markieren und als erster die Endstationen der verschiedenen U-Bahnlinien zu erreichen. Das Rennen wird mit Hilfe von Karten gesteuert, die für alle Spieler gelten und die unterschiedliche Längen (2-6) und Reisen (Freifahrt, Express, Umsteigemöglichkeit, normale Fahrt) ermöglichen. Es geht also kreuz und quer mit der U-Bahn durch die City. Fazit: Ziel des Spieles ist es also, die meisten Punkte durch das Ankreuzen und Fertigstellen von U-Bahn-Strecken zu erhalten. Es gibt dabei längere und kürzere Strecken, sehr verwobene oder einzelständige Strecken, und entsprechend viele Punkte. „Voll verplant“ ist ein eher solitäres Spiel, und zwar ein spannendes und kniffliges Spiel mit einer guten Portion Glück durch das Aufdecken der Karten. Uns hat es sehr gut gefallen und kommt als Absacker aufgrund der Varianz und des Wiederspielreizes immer wieder auf den Tisch! Sehr empfehlenswert! Daumen hoch! 👍😃 |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.03.23 von JonTheDon - Eigentlich ganz schön, aber dann doch auch sehr unübersichtlich. |