Rezension/Kritik - Online seit 20.10.2015. Dieser Artikel wurde 9605 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Das war klar: Nach dem Vielspielerkracher Lewis & Clark aus dem Jahr 2013 musste noch etwas kommen. Das hätten natürlich weitere Karten, Ablageflächen und Sonderfunktionen sein können. Aber das hätte das schon reichlich beladene Spielsystem nur weiter belastet. Der Verlag Ludonaute und Autor Cédrick Chaboussit taten gut daran, einen anderen Weg zu gehen. Und so erschien in diesem Sommer mit Discoveries –The Journals of Lewis & Clark ein völlig eigenständiges Spiel.
Es ist löblich, dass der Verlag der Versuchung widerstanden hat, es simpel „Lewis & Clark – Das Würfelspiel“ zu taufen, denn das wäre ihm nicht gerecht geworden. Natürlich geht es auch diesmal um Entdeckungen, aber hierin steckt so viel Eigenes und auch Überraschendes, dass wir es als Neuheit mit Spannung angehen sollten.
Auch diesmal müssen wir Wegstrecken zurückgelegen, über Flüsse und Berge. Jeder Spieler hat dazu stets eine individuelle Aufgabenkarte vor sich liegen, die anzeigt, welche Strecken als nächstes bewältigt werden müssen. Ist ein Job erledigt, gibt es dafür Siegpunkte für die Schlusswertung. Manchmal werden so auch Tiere entdeckt, je mehr verschiedene eingesammelt werden, umso mehr Punkte bringen sie am Ende.
Zum Bereisen der Strecken benötigen wir die passenden Würfelergebnisse. Jeder Spieler hat ein eigenes Tableau, in dessen Aussparung die eigenen Würfel liegen. Pro Zug dürfen wir alle mit dem gleichen Symbol auf verschiedene Funktionen verteilen. Setzen wir sie auf Wegstrecken ein, können wir bald reisen. Eine Reise bedarf guter Vorbereitung, meist zwei oder drei Runden, denn am Ende des Zuges müssen stets Würfel mit dem Schriftzeichen abgelegt werden, das die Reise aktiviert.
Danach landen diese Würfel wieder im eigenen Vorrat. Es gibt aber eine Reihe weitere Funktionen: Wir können unsere Aufgabenkarte austauschen und uns beispielsweise mit Indianerstämmen unterwegs anfreunden. Diese bringen zusätzliche Vorteile, die wir ebenfalls durch Würfelkombinationen auslösen. Hier ist es in der Regel so, dass wir unsere eingesetzten Sechsseiter abgeben und auf das zentrale Tableau in der Tischmitte legen müssen – und zwar, je nach eingesetzter Funktion, nach rechts oder links.
Hier liegt ein besonderer Kniff von Discoveries: das Zurückholen der Würfel. Wir verzichten auf unseren kompletten Spielzug und holen alle Würfel auf der linken oder eben auf der rechten Seite des Tableaus zurück. Das können sehr viele sein, darunter auch einige der Mitspieler! Über diese sollte wir uns aber nicht zu lange freuen: Als dritte Rückholoption können wir nämlich alle unsere eigenen Würfel zurückfordern - und diese den Gegnern sogar von deren Tableaus wieder abluchsen. Das bringt eine angenehme Unruhe und somit hübsche Tüfteleien ins Spiel.
Immer, wenn wir Würfel zurückbekommen, dürfen wir diese erneut werfen. Zudem gibt es noch graue Jokerwürfel. Die bekommen wir, wenn wir uns mit einem Indianerstamm anfreunden. Bei wem es gut läuft, der schwimmt bald in einem Würfelmeer und kann mit zwei, drei Aktionen weite Wege bereisen: Denn außer der Strecke auf unserer eigenen Aufgabenkarte können wir gleich auf einer der drei ausliegenden Wegekarten weiterreisen – sofern wir diese ebenfalls komplett durchqueren. Gelingt dieser Doppelschlag, sind wir zu allem Überfluss gleich ein weiteres Mal an der Reihe – und scheffeln Punkte. Das scheint dann doch etwas zu viel des Guten.
Kenner sehen, außer dem Thema haben Discoveries und Lewis & Clark relativ wenig gemeinsam. Ähnlichkeiten gibt es noch bei der Variabilität der Indianerstämme, auf die wir stoßen. Manche bringen Wege-, andere Würfelvorteile. Und viele bringen noch Tipis für eine weitere, dritte Schlusswertung. Das Spiel endet, wenn die mit Aufgaben/Indianern bedruckten Karten ausgehen und einer am Tisch so keine neue Aufgabe mehr ziehen kann. Dann wird ausgezählt.
Wer das Tüfteln um das variable Einsetzen und Drehen von Würfeln mag, wird an Discoveries sicherlich seinen Spaß haben. Ansonsten bleibt aber bald das Gefühl, nach einigen Partien alles bereits einmal gesehen zu haben. Manche Indianerkarten – insbesondere zur Fortbewegung – werden schnell als überproportional stark identifiziert. Wer sie bekommt, hat meist einen Vorteil, weil er nur wenige Würfel für ihre Aktivierung braucht. Das ist bedauerlich. Discoveries ist ordentliche Spielekost, ohne dauerhaft sattmachen zu können.
Rezension Stefan Ducksch
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
In den Regeln bei Möglichkeit B - Erholung steht bei Option 3:
ODER nimm so viele der 5 Würfel DEINER Farbe, wie du möchtest (das können auch ALLE sein), egal wo sich diese gerade befinden. Du kannst sie von jedem Platz deiner Ablage (inkl. deiner Stammeskarten) nehmen, vom Lager und von deinen Mitspielern (auch hier ist egal, ob sich diese in deren Vorrat oder im Aktionsbereich auf der Ablage oder auf Stammeskarten befinden). Würfel, die du nicht zurücknehmen möchtest, lässt du liegen, wo und wie sie sind.
Gemäss Cédrick Chaboussit, dem Autor des Spiels, ist dieses "egal wo sich diese gerade befinden" etwas irreführend und der Passus wäre eigentlich so gemeint:
ODER nimm so viele der 5 Würfel DEINER Farbe, wie du möchtest (das können auch ALLE sein). Du kannst sie von jedem Platz deiner Ablage (inkl. deiner Stammeskarten) nehmen, vom Lager und von deinen Mitspielern (auch hier ist egal, ob sich diese in deren Vorrat oder im Aktionsbereich auf der Ablage oder auf Stammeskarten befinden). Würfel aus deinem eigenen Vorrat darfst du aber NICHT nehmen. Würfel, die du nicht zurücknehmen möchtest, lässt du liegen, wo und wie sie sind.
Dies wurde auf Boardgamegeek diskutiert siehe folgende Threads: http://www.boardgamegeek.com/thread/1388065/two-questions-1-changing-dice-2-rest-my-color-dice und http://www.boardgamegeek.com/video/77126/discoveries/board-game-brawl-reviews-discoveries
H@LL9000 Wertung Discoveries: 4,2, 9 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.10.15 von Stefan Ducksch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.10.15 von Roland Winner - Einfache Regeln, trotzdem ein interessantes Würfelspiel. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.10.15 von Jost Schwider - Interessanter Würfelmechanismus, aber durchschnittliches Spiel. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.10.15 von Udo Kalker - Schönes Würfelspielchen. Eine gute 4 nur knapp an der 5 vorbei. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.10.15 von Silke Hüsges |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.10.15 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.10.15 von Patrizia Holz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.10.15 von Andrea Poganiuch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.11.15 von Michael Andersch - Interessanter Würfelmechanismus, es "geht auch immer irgendwas" - dennoch ist das Spiel leider total langweilig und irgendwie auch ziemlich solitär. |
Leserwertung Discoveries: 3.7, 17 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.10.15 von Fred Lehner - Ein durchaus interessantes Würfelspiel, das unsere Gruppe überzeugen konnte. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.10.15 von Hans Huehnchen - Thematisch an Lewis und Clark angelehnt, hat aber ansonsten nichts mit LuC zu tun. Ingesamt ein gutes Würfelspiel, aber nicht mein Favorit. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.10.15 von Daniel Noé - Ein nettes Würfelabenteuer im Lewis und Clark Universum (Also nicht etwa Das Lewis und Clark Würfelspiel) - einige nette Ideen im Mechanismus (Würfel der Mitspieler mitbenutzen, Jokerwürfel, Würfel zurückholen, verschiedenes Zurücklegen etc.), dennoch reicht es nur zum nett, was zumindest bei mir gefühlt daran liegt, dass es inflationär viele Würfelspiele bzw Würfeladaptionen zur Zeit gibt, die extrem hohes Noveau haben, Discoveries reicht da nicht ganz heran ist aber immer noch ein gutes Spiel. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.10.15 von Mike - Mir gefällt insbesondere der Würfelzurückhol - Mechanismus, bei dem man auch die Würfel der Mitspieler nutzen kann und ggf. Zocken kann. Auch die Optik ist gelungen. Allerdings hatte ich schon beim ersten Spiel das Gefühl, dass das Spiel sehr repetitiv ist und wenig Raum für Strategen bietet. Das ist schade, aber so werde ich es wohl nicht allzuoft mitspielen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.10.15 von Andreas Freye - Die Grafik (vor allem das Cover) ist super! Allerdings das Spiel weniger. Es geht mal wieder um Siegpunkte sammeln und nach zwei Partien bot das Spiel auch kaum verschiedene Strategien. Schade eigentlich. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.10.15 von Jörn |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.10.15 von greggy |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.10.15 von Dieter Schmitz - Ich mag Spiele mit Würfel. Dieses sagt mir nicht zu. Wirkt sehr aufgesetzt und nicht ausgeglichen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.10.15 von Ralf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.10.15 von StevieG - Tüfteliges und sehr interessantes Würfelspiel, das auch nach mehr als acht Partien seinen Reiz nicht verloren hat. Jedoch zu zweit nicht ganz so stark wie zu dritt und zu viert. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.10.15 von Marco Stutzke |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.10.15 von Ernst-Jürgen Ridder - Thematisch an Lewis&Clark angelehnt. Das Spielgefühl ist aber mechanischer, weniger atmosphärisch als bei L&C. Funktioniert, bleibt im Vergleich zu L&C ein wenig "steril"; man kann's spielen, auch gelegentlich wieder einmal, Spielreiz bleibt jedoch klar hinter L&C zurück. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.10.15 von Dietrich |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.11.15 von FrankHH - Bisher nur zu zweit gespielt. Die Aufmachung finde ich super. Grafisch wirklich schön umgesetzt. Der Würfelmechanismus ist ganz hübsch. Insgesamt ist das Spiel nicht langweilig, wenn es auch bessere Würfeleinsetzspiele gibt. Ich würde es wieder spielen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.11.15 von Mike |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.06.16 von Daniel Rüttimann - Ich möchte dieses Spiel lieben, ehrlich! Es sieht wunderschön aus, das Thema ist (eigentlich) sehr ansprechend und der Würfelmechanismus interessant. Doch leider springt der Funke nicht über. Variabilität und Spannung fehlen, das Thema ist eher aufgesetzt und die Interaktion hält sich doch sehr in Grenzen (Würfel klauen). Für ein an sich einfaches Spiel hat es doch diverse Haken und Ösen, die den Spielfluss hemmen. Kurz: Es gibt besseres. Schade... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.08.16 von Pet Erpan - Das Spiel ist ein thematischer Abklatsch des richtig guten Lewis und Clark. Sonst ist es mechanisch anders und ok aber zu einseitig. Der Spielreiz sinkt auf eine zwei, wenn man die Wahl hat zwischen dem Original und der Würfelvariante. Und diese habe ich. |