Spielziel
Es ist Sommer! Die Sonne scheint! Die beste Zeit die spielerische Seele in freier Natur auszuleben. Kubb, auch "Wikinger Schach" genannt, ist ein sehr altes Mannschaftsspiel aus Schweden, das idealerweise bei schönem Wetter im Freien gespielt wird. Es stehen sich 2 Mannschaften mit jeweils bis zu 6 Spielern gegenüber und versuchen durch geschicktes Werfen die gegnerischen Holzblöcke, "Kubb" genannt" umzuwerfen, um so letztendlich den König zu stürzen.
Ablauf
Der Spielaufbau: Für Kubb wird eine ebene Grundfläche (idealerweise Rasenfläche) von ca. 5 Metern Breite und 8-10 Metern Länge benötigt. Wer keinen Rasen zur Verfügung hat, kann sich auch mit einem Fußballhartplatz oder Sandfläche helfen.
Das Spiel besteht aus
- 4 Eckstangen, mit denen das Spielfeld abgesteckt wird,
- 5 Holzklötze (Kubbs) pro Team, die auf der Grundlinie verteilt aufgestellt werden,
- Einem großen Holzklotz, dem König, der in die Spielfeldmitte gestellt wird sowie
- 6 Wurfhölzern, die abwechselnd von beiden Mannschaften genutzt werden, um die Kubbs umzuwerfen.
Der Spielablauf:
Eine Mannschaft beginnt und wirft von ihrer Grundlinie aus mit 6 Wurfhölzern auf die Kubbs der gegnerischen Mannschaft. Solange keine Kubbs umgeworfen werden, wird die Grundlinie als Abwurflinie verwendet.
Sobald es einer Mannschaft gelingt, Kubbs der gegnerischen Seite umzuwerfen, verändert sich der Spielablauf ein klein wenig. Die Mannschaft, deren Kubbs umgeworfen wurden, werfen diese auf die gegnerische Hälfte. Dort werden sie aufgestellt. Sollte ein Kubb nicht in der gegnerischen Hälfte landen, gilt dies als Fehlwurf und es muss ein zweites Mal geworfen werden. Nach zwei Fehlversuchen darf die gegnerische Mannschaft den Kubb an einer beliebigen Stelle der eigenen Hälfte aufstellen. In aller Regel ist dies eine Wurfholzlänge hinter dem König, denn hier ist der Kubb nur schwer zu treffen.
Ab nun gilt: Eine Mannschaft muss stets zuerst die Kubbs in der gegnerischen Hälfte umwerfen, bevor sie sich den Kubbs der gegnerischen Grundlinie widmen darf.
Gelingt es einer Mannschaft nicht, alle im gegnerischen Feld befindlichen Kubbs umzuwerfen, darf die Gegenpartei in ihrem Zug bis zum vordersten Kubb vorrücken, den Abstand damit reduzieren und von dort aus ihre Würfe platzieren.
Sobald alle Kubbs der gegnerischen Hälfte umgeworfen wurden, ist der König an der Reihe. Von der Grundlinie aus wird auf den König geworfen. Sobald dieser zu Fall gebracht wird, hat die Mannschaft gewonnen. Doch Achtung: Wer noch Kubbs auf seiner Seite liegen hat und den König zu Fall bringt, hat automatisch verloren.
Fazit
Material: Unser Kubb-Testexemplar stammt von http://www.kubb-spiel.de und wird in einem Jutebeutel geliefert. Der Beutel ist geräumig, so dass alle Spielbestandteile leicht hineinpassen. Er kann durch eine Schnur zugezogen werden, wodurch kein Material aus dem Beutel fallen kann. Lediglich das Tragen gestaltet sich umständlich. Tragehenkel oder eine passgenaue Tasche würden das Spiel noch ein Stück aufwerten und beim Transport des Spiels helfen.
Das Spielmaterial besteht aus unbehandelten Holz und verfügt über keinerlei scharfkantiger Stellen. Die runden Wurfhölzer sind aufgrund des Naturmaterials nicht immer kreisrund, sondern teilweise leicht oval. Dies wirkt sich jedoch nicht nachteilig auf das Spielgefühl aus, zumal sich bei einem Spiel dieser Art Gebrauchsspuren nach einigen Partien nicht vermeiden lassen. Da selbst die Eckabsteckungen im Spiel enthalten sind, ist alles verfügbar, was für das Spiel benötigt wird.
Die Spielregel: Was die Regeln betrifft, scheinen verschiedene Regelauslegungen von Kubb zu existieren. So gab es in unseren Partien einige Diskussionen, da verschiedene Teilnehmer die Regeln etwas anders kannten.
Folgende unterschiedliche Regelauslegungen gab es:
1. Kubbs die auf der gegnerischen Hälfte (nicht auf der Grundlinie) umgeworfen werden,
a) kommen aus dem Spiel
b) kommen auf die eigene Grundlinie zurück
c) müssen von der gegnerischen Mannschaft auf die eigene Hälfte geworfen werden.
2. Der König darf nur umgeworfen werden, wenn man alle Kubbs der gegnerischen Hälfte umgeworfen hat
a) Die Mannschaft muss jedoch noch 2 Wurfhölzer zur Verfügung haben. Damit soll verhindert werden soll, dass eine Mannschaft zuerst die 5 Kubbs der Gegenmannschaft und danach den König mit dem 6. Holz abwirft und somit das Spiel in der ersten Runde beenden kann.
b) Keine zusätzliche Bedingung, d.h. es darf auch mit dem letzten Wurfholz auf den König geworfen werden.
Unsere Recherchen ergaben, dass die Regelinterpretationen 1c und 2a am häufigsten verwendet werden. Um unnötige Diskussionen zu vermeiden, sollte vor Spielbeginn die Regel eindeutig definiert werden.
Das Spiel: Ob zu zweit oder zu zwölft, Kubb lässt sich in allen Spielbesetzungen gut spielen und ist meist sehr spannend. Selbst bei ungleicher Teamgröße führt dies zu keinerlei Benachteiligung einer Mannschaft. Man muss sich lediglich auf die Verteilung der Hölzer einigen, was in unseren Partien stets einwandfrei funktionierte.
Etwas Taktik ist beim Werfen der Kubbs auf die gegnerische Hälfte nötig. Zwar kann man versuchen die Kubbs so nahe wie möglich an die Mittellinie zu werfen und damit die eigene Chance, die Kubbs zu treffen, erhöhen. Gelingt dies jedoch nicht, kann dies zum Verhängnis werden, wenn die gegnerische Mannschaft bis zu diesem Kubb wandert und diesen als Wurflinie verwendet.
Je nach Talent der Teilnehmer kann eine Partie unterschiedlich lange dauern, darum empfiehlt es sich zum Einstieg die Spielfeldgröße nicht allzu groß zu wählen. In den seltensten Fällen fliegt ein Wurfholz auf direkten Weg auf den Kubb, d.h. das Holz kommt in aller Regel zuvor auf dem Boden auf, was zwangsläufig zur Verfälschung der Flugbahn und nicht selten zu ungahnten Rotationsbewegungen des Wurfholzes führt. Ein kleiner Salto über den Kubb hinweg und ein lautes Aufschreien einer oder beider Mannschaften ist also vorprogrammiert.
Kubb bietet damit nicht nur einen spannenden, sportlichen Wettbewerb, sondern auch viel Potential für Frotzeleien zwischen und innerhalb beider Mannschaften. Ob mit der Familie, mit Freunden, dem Sportverein, ob jung (ab ca. 10 Jahren) oder alt, es kann in nahezu jeder Besetzung gespielt werden. Wer also in den warmen Monaten des Jahres Outdoor-Veranstaltungen wie Camping, Grillfeten oder Picknick plant und ausreichend Rasenfläche (5 * 10 Meter) zur Verfügung hat, wird mit Kubb sicher sehr viel Spaß haben.
Bezugsquelle: http://www.kubb-spiel.de
Rezension Frank Gartner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.