Rezension/Kritik - Online seit 04.09.2014. Dieser Artikel wurde 9211 mal aufgerufen.
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Schiff ahoi! Die Segel sind gesetzt und die Kanonen gut vertäut. Dann begeben sich die Spieler auf hohe See. Es gilt, die Städte des Handelsbundes vor Piraten zu schützen und mit bestimmten Waren zu versorgen. Dazu rüsten die Spieler ihre Galeeren mit weiteren Kanonen sowie Segeln aus und heuern neue Mannschaftsmitglieder an. Unterwegs kaufen die Spieler in Handelshäfen Waren, bekämpfen Piratenschiffe oder durchsuchen Schiffswracks nach Gold. Siegpunkte gibt es für erfüllte Aufträge der Hafenstädte sowie für volle Mannschaftsstärke.
Reihum begeben sich die Spieler auf Handelsfahrt: Der aktive Spieler entscheidet sich für einen der drei Meerkartenstapel und deckt dessen Karten nacheinander einzeln auf. Die Segelstufe der eigenen Galeere bestimmt die Fahrweite (d. h. wie viele Karten man aufdecken darf).
Bei Nebelkarten muss man ein Ereignis auswürfeln: Entweder man erwürfelt sich Gold oder Totenköpfe. Sie symbolisieren die Stärke eines Piratenangriffs. Für jede Kanone des eigenen Schiffs würfelt man mit dem Kampfwürfel. War man erfolgreich, erhält man einen Piratenkapitän vom Vorrat ins Gefängnis seiner Galeere. Ansonsten ist die Fahrt sofort beendet.
Bei den Aktionskarten entscheidet man, ob man die entsprechende Aktion ausführen möchte. Insgesamt darf man bis zu zwei Aktionen während seiner Fahrt durchführen. Hat man weniger ausgeführt, erhält man einen Handelsbrief. Diesen kann man einsetzen, um die Aktion eines Mitspielers ebenfalls ausführen zu können.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler eine bestimmte Anzahl Siegpunkte gesammelt hat.
Norderwind ist thematisch ein typisches Spiel von Klaus Teuber: Schifffahren, entdecken und Waren handeln. Das gab es bereits bei einigen seiner Spiele. Da ich das Thema immer wieder mag, stört mich das allerdings weniger. Aber auch die Spielmechanismen sind nicht ganz neu und wurden bereits bei seinem 2-Personenspiel Sternenschiff Catan verwendet. Insbesondere das Aufdecken der Kartenstapel und die zwei möglichen Aktionen sind daraus entnommen.
Das Aufdecken der Stapel ist ziemlich glücksabhängig. Es entscheidet darüber, ob man die für einen Auftrag benötigten Waren erwerben und/oder den gewünschten Zielhafen erreichen kann. Oftmals entwickeln sich dadurch spannende Wettrennen auf die Zielhäfen, wenn mehrere Spieler dieselben Aufträge erfüllen können. Etwas frustrierend kann es werden, wenn man so richtig Pech hat: Selber verfehlt man mit mehreren Anläufen den Zielhafen und dann segelt ein Mitspieler beim ersten Versuch locker ins Ziel, um den gewünschten Auftrag wegzuschnappen. Dadurch ist schon so manche Partie entschieden worden. Wichtig ist auch, dass man sich merkt, welcher Warenhafen sich in welchem Stapel befindet, damit man sich gezielt auf die Seereise begeben kann.
Das Glück spielt übrigens auch beim Würfeln der Piratengefechte eine ziemlich große Rolle. Allerdings ist Norderwind ein Familienspiel. Dabei kann der Glücksfaktor ruhig etwas stärker ausgeprägt sein.
Mit den Ausbauten kann man dem Glück etwas entgegenwirken und seine Chancen erhöhen. Deshalb ist es am Anfang sehr wichtig, sein Schiff gut auszurüsten: Weitere Kanonen für weitere Würfel bei Piratengefechten und die höhere Segelstufe, um mehr Karten aufdecken zu können. Setzt man sein Segel auf die höchste Stufe, kann man alle Karten eines Stapels bis auf eine einzige aufdecken. Dann kann es immer noch passieren, dass der zum Sieg notwendige Zielhafen diese letzte Karte ist. Das ist dann natürlich ärgerlich.
Es ist ratsam, hin und wieder auf eine eigene Aktion seines Zuges zu verzichten, um mit dem dadurch gewonnenen Handelsbrief flexibel auf die Aktionen der Mitspieler reagieren (und sie ggf. ausführen) zu können.
Außergewöhnlich schön ist das Spielmaterial! Es macht richtig Spaß, mit den dreidimensionalen Schiffsmodellen zu spielen: Segel versetzen, Kanonen, Matrosen, Waren und Gefangene in die Steckplätze stecken. Das weckt so richtig das Kind im Mann ;o)
Die Spielregel ist relativ einfach und dadurch familientauglich. Für ein Familienspiel ist es spannend, die Stapel zu durchsuchen und sich Wettrennen auf die Zielhäfen zu liefern. Für Vielspieler bietet es allerdings nicht viel Neues.
Rezension Frank Lehmann
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
In Kooperation mit der Spielegruppe Panke-Spieler Berlin.
H@LL9000 Wertung Norderwind: 4,0, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.08.14 von Frank Lehmann - Wegen des sehr ansprechenden Spielmaterials vergebe ich 5 Punkte. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.10.14 von Regina Molter - Tolles Spielmaterial, macht Spaß! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.11.14 von Nils Herzmann - Das Spielmaterial WOW - das Spiel mau ... |
Leserwertung Norderwind: 3.7, 13 Bewertung(en)
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11.08.14 von Dencer - Sehr schönes Familienspiel (wegen der Aufmachung), der strategische Tiefgang fehlt mir für eine bessere Bewertung. |
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11.08.14 von Heinz Tenk |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.08.14 von Ernst-Jürgen Ridder - Als Familienspiel kann Nordwind sicher gut ankommen. Wer aber Sternenschiff Catan kennt und mag, kann diese bis zur Bedeutungslosigkeit abgespeckte Version davon allenfalls noch unter dem Gesichtspunkt mögen, dass man Nordwind auch zu dritt und zu viert spielen kann. Zu zweit werde ich Nordwind jedenfalls nicht mehr spielen, dafür gefällt mir die/der "Urmutter/Urvater" Sternenschiff Catan denn doch viel zu gut. |
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12.08.14 von Hans Huehnchen - Immer wieder die Kartenstapel durchwühlen - das ist zu wenig und wird dem phantastischen Material in keinster Weise gerecht. Und wenn erst 70 bis 80% des Kartenstapels durchsucht werden dürfen, spielt das Glück kaum noch eine Rolle und der letzte Rest an Spannung verfliegt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.08.14 von Martin Schipper - Als Familienspiel bestens geeignet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.10.14 von Carsten Geils - Im 2er ist es nicht so dolle, aber ab 3 Spieler ist es doch sehr gut Spielbar. Die Schadenfreude hält sich auch in Grenzen. Das Material macht echt was her. Das einzige, was ich anders gemacht hätte, wären die Stapel zum nachziehen. Da wären Karten besser gewesen, die dicken Dinger haben doch schon nach einigen Spielen Abnutzungserscheinungen. |
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19.10.14 von StevieG - Bei uns ist das Spiel in all den Partien überzeugt, gerade zu zweit! Denn hier trägt die Spannung am meisten, da am direktesten. Dazu gibt es ein tolles Spielmaterial, so dass uns das Spiel als Gesamtpaket überzeugt. |
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20.10.14 von docholz - Ein "Spielchen" von Klaus Teuber, das bei Kids gut ankommt. Ansonsten nichts Neues.Aufgrund des Materials die Vier, sonst Drei. |
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31.03.15 von Peter Thielmann - Den Verweis auf "Sternenschiff Catan" kann auch ich mir nicht verkneifen. Ich finde es nach wie vor schade und unverständlich, dass dieses Spiel nicht mehr angeboten wird. Umso erfreuter war ich, dass wesentliche Spielelemente jetzt in "Norderwind" zu finden sind. Uns hat das Spiel zu viert sehr gut gefallen. Die Spannung blieb bis zum Schluss, wer denn als erster von drei Kandidaten seinen Zielhafen erreicht und den Auftrag erledigen kann. Das Spiel kommt garantiert öfter auf den Tisch! Den Auschlag, sechs statt fünf Punkte zu geben, gab das tolle Material. |
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06.06.17 von Tom Cruiser - Top Spielmaterial! Schifffahrtsthematik gut und interessant umgesetzt. Macht Spass und in einer geselligen Runde kommt auch die Interaktion nicht zu kurz. |
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08.06.18 von sutrebuh - Norderwind spielt man gegen drei Kartenstapel, die man mit besserer Ausrüstung immer weiter durchsegeln kann. Man sollte sich merken, was in welchem Stapel verborgen liegt und wie man somit an das erforderliche Material für den nächsten Siegpunkt kommt. Folglich spielt jeder für sich Memory und dass man mit anderen spielt, merkt man eigentlich nur daran, dass diese einem jenen Siegpunkt wegschnappen, den man sich gerade holen wollte. Aufgrund des Themas, des tollen Materials und der regelmäßigen Kämpfe mit Piraten übt das Ganze dennoch seinen Reiz auf Kinder aus und da man als Erwachsener keinen Vorteil hat, bleibt es spannend. Die Altersangabe ab 10 ist aber zu hoch angesetzt, selbst deutlich jüngere Kinder lassen sich prima durchs Spiel begleiten. |
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17.03.19 von felixs - Nimmt den Entdeckungsmechanismus aus "Sternenschiff Catan" auf und macht ihn zum Hauptgegenstand des Spiels. Das könnte funktionieren, wenn noch ein paar andere Kniffe hinzugefügt worden wären. Leider ist das nicht der Fall und so wird es schnell langweilig und selbst die erste Partie hätte ich lieber nicht zuende gespielt. Die Aufmachung ist Geschmackssache, in jedem Fall ist sie unnötig opulent und eher mäßig funktional. Ich finde hier nichts, was mich reizen würde. Das Spiel ist für mich sogar an der Grenze zum echten Ärgernis. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.10.23 von Tobispielt - Was für ein Blender. Das tolle Material (3D Schiffe) versucht von unheimlich langweilen Ablauf und Mechanismus hinwegzutäuschen. Selbst als Familie würde ich die Finger davon lassen, zumal es heutzutage bessere Spiele gibt. |