Rezension/Kritik - Online seit 06.04.2006. Dieser Artikel wurde 12565 mal aufgerufen.
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ZÈRTZ ist das dritte Spiel im Project GIPF, einer Serie abstrakter Brettspiele von Kris Burm.
Beide Spieler versuchen aus einem anfänglich gemeinsamen Kugel-Vorrat die Mehrheit in einer Farbe oder eine Kombination aus allen drei Farben zu sammeln.
Das Spielfeld besteht aus Ringen, die zunächst zu einem Sechseck zusammengelegt werden; je nach Variante benutzt man dafür 37 oder 48 Ringe (in der 2. Auflage sind die für das größere Spielfeld benötigten zusätzlichen Ringe schon enthalten, wer die 1. Auflage besitzt kann das GIPF Set 2 hinzunehmen). Außerdem besteht der gemeinsame Kugel-Vorrat entweder aus 6 weißen, 8 grauen und 10 schwarzen Kugeln oder jeweils einer Kugel weniger pro Farbe (für die Blitz-Variante).
Beginnend mit dem beliebig bestimmten Startspieler wird abwechselnd gezogen.
Ein (freier) Spielzug besteht aus 2 Schritten:
Sollte nach einem solchen Zug eine Situation entstehen, in der mindestens zwei Kugeln auf benachbarten Ringen sitzen und mindestens eine dieser Kugeln die Möglichkeit hat, über die andere Kugel auf einen freien Ring zu springen, so besteht Schlagzwang. Der (erzwungene) Spielzug des dann aktiven Spieler sieht nun folgendermaßen aus:
Aufgabe der Spieler ist es, genau diesen Schlagzwang auszunutzen, um die Positionen der Kugeln auf dem Spielfeld im eigenen Interesse zu kontrollieren.
Außer durch (indirektes) Schlagen von Kugeln kann man aber auch durch Isolieren den eigenen Kugel-Vorrat vergrößern. Wenn am Ende eines (freien) Spielzuges ein Teil des Spielfeldes eine Insel ist, die komplett mit Kugeln besetzt ist, so darf man diese Kugeln sofort dem eigenen Vorrat hinzufügen und die Ringe entfernen.
Sobald ein Spieler die Mehrheit der Kugeln einer Farbe oder 2 bzw. 3 Kugeln jeder Farbe im eigenen Vorrat gesammelt hat, gewinnt er das Spiel. Falls der allgemeine Vorrat aufgebraucht wird, ohne dass einer der Spieler gewinnt, wird mit den Kugeln des jeweils eigenen Vorrats weitergespielt, bis jemand gewonnen hat.
Das Material: Das Spielmaterial von ZÈRTZ ist von sehr guter Qualität und optisch sehr ansprechend; die Kugeln sind aus Bakelit, haben ein schönes Gewicht und sehen ein bißchen aus wie Marmor. ZÈRTZ hat übrigens für die Project GIPF Serie bzgl. Material und Ausstattung den Standard gesetzt, denn alle folgenden Spiele (inkl. der zweiten Auflage von GIPF) wurden mit Spielsteinen aus Bakelit und im gleichen Schachtelformat produziert (mit Ausnahme von TAMSK).
Die Regeln: Die Spielregeln sind kurz und gut verständlich - wie bei allen Project GIPF Spielen und vielen abstrakten Brettspielen im Allgemeinen. Ein paar taktische Tipps bzw. eine Beschreibung grundlegender Strategien ist in der Spielregel leider nicht enthalten. Leider, denn bei ZÈRTZ findet man nämlich kaum intuitiv heraus wie man es "richtig" spielt. Andererseits stellt sich natürlich die Frage, ob so etwas überhaupt in eine Spielregel gehört? Wie auch immer, auf der ZÈRTZ-Webseite wird der interessierte Spieler schon seit ein paar Jahren fündig (siehe unten).
Das Spiel: ZÈRTZ überrascht mit erstaunlichen strategischen Möglichkeiten, die man auf den ersten Blick nicht erahnt. Da beide Spieler mit Kugeln aus dem gleichen Vorrat spielen und die jeweilige Spielsituation auf dem schrumpfenden Spielbrett sich nur darin unterscheidet, wer gerade aktiver Spieler ist, kann man den Spielverlauf nur durch Ausnutzung des Schlagzwangs zum eigenen Vorteil beeinflussen. Dabei versucht man durch Isolieren oder indirektes Schlagen wertvollere Kugeln zu sammeln als die, die man dem Gegner dabei opfert. Der momentane Wert der jeweiligen Kugelfarbe ändert sich immer wieder und hängt davon ab, welche Kugeln die Spieler schon gesammelt haben.
Je nach Erfahrung der Spieler spielt sich ZÈRTZ sehr unterschiedlich - Anfänger setzen meistens das Spielbrett voll bis die erste Schlagsituation nicht mehr vermeidbar ist, während "Profis" minutenlang über Spielsituationen grübeln, bei denen sich selten mehr als 3 oder 4 Kugeln auf dem Spielbrett befinden. Der Spielspaß ist deshalb kaum objektiv bewertbar; zumindest macht ZÈRTZ auf Dauer nur dann Spaß, wenn sich die Spielstärken der Kontrahenten nicht zu stark unterscheiden.
Mit einer Spieldauer von ca. 30 Minuten ist ZÈRTZ eine Empfehlung für alle Spieler, die sich für anspruchsvolle, abstrakte Brettpiele mit überschaubarer Spieldauer interessieren. Im Project GIPF ist ZÈRTZ das berechenbarste (und dadurch vielleicht auch das anspruchsvollste) Spiel. Auf jeden Fall ist es ein sehr interessantes Zwei-Personenspiel, das sich perfekt in das Project GIPF einreiht.
Rezension Michael Reitz
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Stephen Tavener's Strategie-Artikel (siehe Link auf http://www.gipf.com/zertz/strategy/strategy.html) ist jedem zu empfehlen, der herausfinden möchte welche strategischen Möglichkeiten sich in ZÈRTZ bieten.
H@LL9000 Wertung ZÉRTZ:
5,0, 15 Bewertung(en)
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30.10.05 von Michael Reitz |
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02.11.04 von Stephan Gehres |
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03.11.04 von Kathrin Nos |
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04.11.04 von Roland Winner |
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11.11.04 von Jochen Traub |
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30.11.04 von Alexander Broglin |
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06.01.05 von Arne Hoffmann - M.E. aus der GIPF-Reihe am schwierigsten zu beherrschen. Selbst kleine Fehler werden nur selten verziehen. Ein paar Partien benötigt man, um die grundlegenden Kniffe heraus zu finden - eine Menge mehr, um alle zu beherrschen. |
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11.01.05 von Carsten Pinnow - ein moderner Klassiker, den man haben sollte, wenn man auch Spiele wie Schach, Mühle oder Backgammon zu Hause hat. |
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01.09.05 von Nicole Biedinger |
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21.10.05 von Ralph Bruhn - Super, wie Kris Burm es wieder geschafft hat, mit einfachsten Regeln ein schwierig zu durchschauendes Spiel zu basteln. Da die Bedenkzeiten manchmal recht lang werden können, spiele ich Zertz noch lieber als eMail-Spiel! |
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08.04.06 von Udo Kalker - Für mich das schwierigste Spiel der Gipf-Reihe. Von der Spieldauer zwar ein Spiel für Zwischendurch, vom hohen Anspruch jedoch eher was für eine bewusst geplante Strategierunde. |
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08.04.06 von Frank Gartner |
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14.03.07 von Rene Puttin |
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02.11.09 von Andreas Büger |
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04.02.10 von Horst Sawroch |
Leserwertung ZÉRTZ:
5.0, 11 Bewertung(en)
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07.04.06 von Sarah Kestering - Mir gefallen Gipf und Yinsh deutlich besser , aber jeder hat ja so seine Lieblinge in der Gipf- Reihe. Sicherlich nicht schlecht. Aber da ich lieber die beiden oben genannten spiele, brauche ich Zertz nicht. |
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07.04.06 von Dino - Ich glaube, dass Zertz in der Gipf-Reihe oft unterschätzt wird. Es birgt viel Potential, und gerade durch den Schlagzwang wird es ab und zu gemein. Fein so! |
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07.04.06 von Braz - Yinsh und Pünct gefallen mir besser, aber Gipf ist dennoch ein klasse Spiel! |
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30.08.06 von MUGU - Da ich schon Dvonn kenne, dachte ich mir, Zertz wird mich ähnlich verwirren, und das tat es auch. So bin ich in den ersten Spielzügen von den Möglichkeiten und der Komplexität dermaßen überwältigt, dass mir auch nach dem zwanzigsten Spiel immernoch keine gescheiten Startspielzüge einfallen. Ein Glück, dass das Spielfeld immer kleiner wird, so kann ich wenigstens ein paar grauen Zellen etwas Ruhe gönnen. Das Spiel ist gut, wenn man Zeit zum Nachdenken mitbringt. |
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05.04.07 von kuhnstein - einer meiner all-time-favourites |
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08.04.07 von Sidney Wilz |
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25.06.10 von Carsten Wannhoff - Ich bin sicher noch weit davon entfernt, alle Kniffe dieses Spiels durchschaut zu haben. Aber ich finde es unglaublich, wie viel Spieltiefe man in ein paar Kugeln und Scheiben verpacken kann. Dürfte und laange beschäftigen! |
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21.12.11 von Flott - Nicht mein Lieblingsspiel der Gipf-Reihe (dieser Rang gebührt Dvonn und Tzaar), aber immer noch ein sehr gutes Spiel. Die Wertung versteht sich dementsprechend auch weniger in Relation zu anderen abstrakten Strategiespielen, sondern im Vergleich zu den Gipf-Spielen, die insgesamt eine Klasse für sich sind. Geradezu genial ist bei Zertz der Mechanismus des schrumpfenden Spielbretts; nicht ganz so gut gefällt mir, daß es oft Folgen erzwungener Züge sind und daß das Spiel Fehler kaum verzeiht. |
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24.08.13 von Martin Schipper |
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13.11.16 von Arie Kuipers - Einfach genial |
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20.06.23 von felixs - Sieht aus wie abstrakte Kunst und spielt sich auch so. Sehr eigenwillig, sehr arkan. Gefällt mir gut, allerdings ist das Material - zwar schön - aber auch unpraktisch. |