Spielziel

Festes Schuhwerk, den Rucksack gepackt und geschultert geht es mit dem Spiel Diamant auf eine abenteuerliche Expedition. Ein Team von mutigen Abenteurern erforscht geheimnisvolle Höhlen nach wertvollen Diamanten. Aber was wäre eine Expedition ohne Gefahren?

Ablauf

Bevor die Expedition beginnt, werden noch ein paar Vorbereitungen getroffen. Der Spielplan, der ein Abenteurer-Camp vor 5 Höhleneingängen zeigt, wird an ein Tischende platziert, die Diamanten werden bereit gelegt und jeder Spieler wird mit einem Abenteurer und einer Schatzkiste in seiner Farbe ausgestattet. Anschließend werden die Höhlenkarten gut gemischt und es kann losgehen ...

Alle Abenteurer spielen gleichzeitig: Am Anfang betreten sie alle gemeinsam die erste der 5 Höhlen, und die oberste Karte wird aufgedeckt. Auf dieser Karte befinden sich entweder Diamanten (1-17 Stück) oder eine der 15 Gefahren (Schlange, Skorpion, Erdrutsch, Gaswolke oder Explosion). Jede Gefahr ist 3 Mal vertreten.

Wird eine Diamantenkarte aufgedeckt, war die Expedition erfolgreich, und die Diamanten werden gleichmäßig unter allen Forschern aufgeteilt. Überzählige Diamanten verbleiben auf der aufgedeckten Diamantenkarte. Jeder Spieler nimmt sich aus dem Vorrat die gleiche Anzahl Diamanten und legt sie neben seine Schatzkiste, denn diese dürfen erst dann in die Kiste gelegt werden, wenn der Abenteurer wieder sicher im Camp angekommen ist.

Wird eine Gefahrenkarte aufgedeckt, können die Abenteurer dieser Gefahr, wenn sie zum ersten Mal aufgedeckt wird, mutig entgegentreten und sie überwinden. Sollte die gleiche Gefahr noch ein zweites Mal aufgedeckt werden, endet die Expedition sofort und alle fliehen ins Camp. Forscher, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Höhle aufhalten, verlieren zudem noch alle Edelsteine, die sie neben der Schatzkiste gesammelt hatten.

Die Abenteurer haben vor jeder Karte, die ausgespielt wird, die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie nach weiteren Diamanten forschen oder die Höhle vorzeitig verlassen möchten um die bereits gefundenen Edelsteine ins Camp zurückzubringen. Um sehen zu können, für was sich jeder Spieler entschieden hat, halten alle Spieler eine geschlossene Faust in die Tischmitte. Gleichzeitig werden alle Fäuste geöffnet. Wer seinen Abenteurer in der Hand hält, verlässt die Höhle und legt seine Diamanten in seine Schatzkiste. Auf dem Rückweg ins Camp werden die übrig gebliebenen Diamanten von den Spielern, die ins Camp zurückgehen, eingesammelt. Dies erfolgt bei mehreren Spielern auch wieder gleichmäßig: Übrige Diamanten bleiben liegen.

Nachdem eine Gefahr doppelt aufgedeckt wurde, endet die aktuelle Expedition und eine neue startet. Hierzu werden alle ausliegenden Höhlenkarten neu gemischt und bilden einen neuen Zugstapel. Die Gefahr, die zum zweiten Mal aufgedeckt wurde, kommt zurück in die Schachtel und wird in diesem Spiel nicht mehr benötigt.

Insgesamt gibt es pro Spiel 5 Expeditionen, die immer nach den gleichen Regeln ablaufen. Ist die fünfte Expedition abgeschlossen, ist das Spielende erreicht und alle Spieler zählen ihre gesammelten Diamanten. Der Spieler, der die meisten Edelsteine sammeln und sicher ins Camp bringen konnte, gewinnt das Spiel.

Fazit

Das Spielmaterial von Diamant ist liebevoll gestaltet und überrascht mit einigen witzigen Details auf den Spielkarten und Schatztruhen. So findet man zum Beispiel auf einigen Stollenkarten so Dinge wie ein "Mensch ärgere dich nicht" oder ein Comicheft von Indiana Jones.

Die Regel ist recht kurz gehalten, sie enthält dennoch ausreichend gute Beispiele und Abbildungen, die man für einen schnellen und reibungslosen Einstieg in das Spiel benötigt.

Das Spiel selbst verläuft sehr zügig, und es kommt eigentlich zu keinen Wartezeiten. Anfangs sind alle Abenteurer noch sehr mutig und riskieren viel. Im Verlauf des Spiels kommt es dann früher oder später dazu, dass die eine oder andere Expedition durch Gefahren unlieb gestoppt wurde und so auch der mutigste Forscher vorsichtiger wird. Jeder Spieler muss selbst entscheiden, ob er mit der Ausbeute seiner Diamanten zufrieden ist oder ob er sein Glück mit einer weiteren Karte auf die Probe stellen will.

In unseren Spielrunden fiel fast immer der Spruch "Eine Karte geht noch" und oft wurden fragende Blicke getauscht. Was die anderen Spieler wohl machen werden? Tiefer in die Höhle, oder doch lieber zurück ins sichere Camp? So ein klein wenig Abenteuerfeeling machte sich breit. Wer viel riskiert, verliert auch meist viel und kommt oft mit leeren Händen in das Camp zurück. Genügsamere Forscher hingegen können sich über ihre Diamanten freuen.

Im Spiel sollte man immer im Auge zu behalten, wie viele Diamanten von den einzelnen Spielern gesammelt werden konnten. Es ist sehr hilfreich wenigstens einen groben Überblick zu haben. So kann man Richtung Spielende besser abschätzen, wie viele Diamanten für einen Sieg noch nötig sind, und man muss keine unnötigen Risiken eingehen. Hat man in den ersten Runden kein Glück gehabt und nur wenige oder gar keine Edelsteine sammeln können, gerät man in den letzten Runden etwas unter Druck und muss mehr riskieren, um den Anschluss an die führenden Forscher nicht zu verlieren. Aus diesem Grund ist auch hier weniger oft mehr.

Der Gesamteindruck hinterlässt ein schönes kleines Spiel mit einfachem Einstieg. Trotz recht hohem Glücksfaktor kommt richtiger Spielspass auf und wird auch Spielern gefallen, die sonst eher Taktik- und Strategiespiele bevorzugen. Einziger Kritikpunkt: Das Spiel ist im Vergleich zu anderen Spielen dieser Größenordnung mit seinen 21 bis 28 Euro recht teuer.

Rezension Uta Vollmer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.