Rezension/Kritik - Online seit 15.02.2023. Dieser Artikel wurde 8450 mal aufgerufen.

Discordia

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Autor: Bernd Eisenstein
Verlag: Irongames
Rezension: Franky Bayer
Spieler: 1 - 4
Dauer: 60 - 90 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2022
Bewertung: 5,5 5,5 H@LL9000
5,1 5,1 Leser
Ranking: Platz 251
Discordia

Spielziel

HINWEIS wir haben hier den ganz seltenen und besonderen Fall einer DOPPELREZENSION!!

Die Regelbeschreibung stammt von Franky Bayer
Fazit 1: Franky Bayer
Fazit 2: Michael Andersch

Und los gehts...

Vor 2000 Jahren näherte sich das Römische Reich dem Höhepunkt seiner Macht. Im Norden entwickelten sich an der Grenze zu Germanien aus militärischen Außenposten am Rhein erste größere Siedlungen. Du übernimmst die Rolle eines Statthalters einer dieser aufstrebenden Städte und wetteiferst mit anderen Statthaltern darum, Seeleute, Soldaten, Händler und Bauern geschickt für deine Ziele einzusetzen. Wirst du nach dem Ablauf von vier Jahren von der Kaiserin Agrippina als der erfolgreichste Statthalter geehrt?

Ablauf

Deine Siedlung wird durch ein Stadttableau dargestellt. Im Stadtbereich befinden sich schon ein paar vorbereitete Felder (1 Hafen, 1 Kastell, 2 Marktplätze und 2 Äcker), welche Platz für die (farblich) passenden Gebäude bieten. Andere Felder sind hingegen noch frei und müssen erst im Laufe der Jahre mit entsprechenden Stadtausbauten versehen werden. Unterhalb der Stadt verläuft ein Aquädukt, der für die Versorgung der Siedlung verantwortlich ist. Auf der linken Seite des Tableaus gibt es eine Entwicklungsleiste und einen Expeditionspfad, welche du von unten nach oben mit Sternen füllst, um den Fortschritt deiner Stadt anzuzeigen.

Die Möglichkeiten zum Ausbau deiner Siedlung findest du auf und unterhalb des zentralen Spielplans. In jeder der sechs Spalten - den Würfelaugen von 1 bis 6 zugeordnet - zeigt ein Aktionsplättchen, welche Aktionen du dort durchführen kannst. Dies kann das Entsenden von Figuren auf ein bereits errichtetes Gebäudeplättchen (Schiff, Kaserne, Marktstand oder Bauernhof) sein, das Nehmen eines Stadtausbaus, die Entwicklung auf der Entwicklungsleiste oder das Nehmen eines Sterns. Unterhalb jeder Spalte werden aber auch zufällige Gebäudeplättchen platziert, welche du statt einer der Aktionen des Aktionsplättchens wählen und auf einen passenden Stadtausbau legen kannst.

Zum Abschluss der Vorbereitungsarbeiten werden noch - abhängig von der Spielerzahl - ein paar Stadtausbauten, Handels- und Militärtürme, Dekrete, Privilegien, Manipulatoren und Sterne neben dem Spielplan bereitgelegt, sowie die Stapel der Germanenplättchen präpariert. Nachdem du einen Manipulator und sechs Sterne erhalten, 15 Spielfiguren zufällig aus dem Beutel gezogen und einen Versorgungsring auf das erste Feld deines Aquäduktes gelegt hast, kann die Partie losgehen.

Jedes Jahr gliedert sich in 5 Jahreszeiten, da die Römer zwischen Herbst und Winter die Saturnalien feierten. Die Position einer kleinen Schiffsfigur auf dem Fluss zeigt dir die aktuelle Jahreszeit an. Die drei farbigen Würfel werden geworfen und der jeweiligen Spalte des Spielplans zugeordnet. Als Startspieler nimmst du dir einen der Würfel und legst diesen auf deinem Stadttableau ab. Danach nutzt du eine der auf diesem Aktionsplättchen möglichen Aktionen oder nimmst dir eine Gebäudeplättchen derselben Spalte. Alle anderen Spieler können auf dieselbe Weise einen beliebigen der beiden anderen Würfel nutzen. Danach wechselt der Startspieler im Uhrzeigersinn.

Nach der fünften Jahreszeit werden einige Ereignisse zum Jahresende durchgeführt. Zuerst wird überprüft, ob du ausreichend gegen Germanenüberfälle gerüstet bist. Erreichen die Figuren all deiner vollbesetzten Kasernen und Militärtürme mindestens die durch 2 Germanenplättchen bestimmte Gesamtstärke der Germanen, konntest die den Überfall abwehren, und du erhältst die Belohnung des einen Plättchens, anderenfalls musst du den aufgedruckten Schaden des anderen Plättchens erleiden.

Danach wird der Wert des Infrastrukturmangels deiner Siedlung festgestellt. Hierzu zählst du alle Figurensymbole, welche auf deinem Stadttableau zu sehen sind, sowie die Felder deiner Gebäude und Türme, auf denen du keine Figuren stehen hast. Von dieser Summe wird der Wert des Aquädukt-Feldes abgezogen, auf dem sich dein Versorgungsring befindet. Das Ergebnis entspricht dann der Anzahl der Figuren, welche du aus dem Beutel ziehen und deinem Vorrat hinzufügen musst. Anschließend kommen alle Figuren von denen komplett belegten Gebäuden zurück in den Beutel.

Du gewinnst augenblicklich, wenn du zu irgendeinem Zeitpunkt keine Figuren mehr im persönlichen Vorrat hast. Ansonsten gewinnst du, wenn du nach dem Ende des 4. Jahres (einschließlich der beiden Ereignisse) die wenigsten Figuren vorweisen kannst.

Fazit

Fazit 1 von Franky Bayer:

Grundsätzlich ist Discordia ein Würfelauswahlspiel. Ähnlich wie bei den - deutlich weniger komplexen - Spielen Noch mal und Ganz schön clever hat dabei der Startspieler die volle Auswahl aus den drei Würfeln, während die Mitspieler nur einen der verbliebenen Würfel wählen dürfen. Die Werte der Würfel bestimmen die zur Verfügung stehenden Aktionen. Die entsprechenden Aktionsplättchen werden hierfür zu Beginn zufällig auf die 6 Würfelwerte verteilt.

Auch die Gebäudeplättchen werden anfangs zufällig in sechs Spalten ausgelegt. Wie viele Reihen dabei gebildet werden, hängt wiederum von der Spielerzahl ab. Zu Beginn jeder vierten Jahreszeit werden leere Plätze aufgefüllt. Ein kontinuierlicher Wechsel der Auslage wird dadurch gewährleistet, dass am Ende des Jahres die oberste Reihe entfernt und neue Gebäude nachgeschoben werden.

Der Spielmechanismus ist also - wenn auch wunderbar gut funktionierend - nicht unbedingt innovativ. Das Spielziel hingegen finde ich neuartig, erfrischend originell und auch gegenüber den meisten herkömmlichen Spielen recht ungewohnt. Statt zum wiederholten Mal auf die eine oder andere Weise Siegpunkte anzuhäufen, gilt es hier, die Spielfiguren im eigenen Vorrat - blaue Seeleute, rote Soldaten, weiße Händler und gelbe Bauern - loszuwerden, wofür das Spiel verschiedene Möglichkeiten bietet.

Hauptsächlich sind es die drei Aktionen "Stadtausbau", "Stadtplättchen nehmen" und schließlich "Figuren entsenden", mit denen Figuren auf Gebäude eingesetzt werden können. Dadurch wird man nicht nur kurzfristig Figuren los, sondern überdeckt gleichzeitig noch Felder mit Infrastruktursymbolen, sowie leere Felder auf Gebäuden, was dazu führt, dass man am Jahresende beim Ereignis "Infrastrukturmangel" weniger Figuren nachziehen muss.*

Für ein möglichst frühzeitiges Erreichen des Spielziels spielen aber auch die Nebenaktionen eine wichtige Rolle. Diese darf ein Spieler unter gewissen Voraussetzungen zusätzlich zur gewählten Hauptaktion nutzen. So darf man etwa die angegebene Nebenaktion durchführen, wenn man einen Würfel wählt, welcher der aktuellen Jahreszeit entspricht, dies ist beispielsweise im Frühjahr (Augenzahl 1) ein Fortschritt auf dem Expeditionspfad.

Manche Bauplätze, Gebäudeplättchen, sowie einige Felder der Expeditionspfads und der Entwicklungsleiste lösen ebenfalls eine Nebenaktion aus, welche sofort und einmalig auszuführen ist. Und nimmt man sich seinen 4. oder 6. Stadtausbau, darf man eines der ausliegenden Privilegien nehmen und - je nach Art - einmalig sofort oder dauerhaft nutzen.

Die mit Abstand wichtigste Nebenaktion bieten allerdings die Würfel selbst. Stimmen nämlich Farbe und Wert des gewählten Würfels mit einem eigenen Gebäudeplättchen überein, darf als Nebenaktion, also ohne dass dafür eine Hauptaktion verbraucht werden muss, ein Feld des entsprechenden Plättchens mit Figur(en) belegt werden. Strategisch ist es sinnvoll, mehrere Gebäude mit gleichen Würfelwerten zu errichten, damit dieser immense Vorteil öfters eingesetzt werden kann.

Um die Chancen auf passende Würfelzahlen und Würfelwerte zu erhöhen, gibt es gleich mehrere Instrumente. Mit jedem Manipulatoren-Plättchen lässt sich - einmal pro Jahr - der Würfelwert eines gewählten Würfels um 1 nach oben oder unten verändern. Jeder Spieler startet bereits mit einem Manipulator, an weitere kommt man auf entsprechenden Feldern des Expeditionspfads und der Entwicklungsleiste.

Ebenso erlauben es manche Privilegien, eine bestimmte Figurenfarbe als Joker einzusetzen. Gelingt es, haargenau denselben Privilegien-Joker ein zweites Mal zu erhalten, spielt die Farbe der eigenen Figuren sogar fortan überhaupt keine Rolle mehr. Und schließlich ermöglichen die obersten 3 Felder der Entwicklungsleiste, die Farbe des gewählten Würfels auch für andere Gebäudefarben zu nutzen. All dies hilft, etwas weniger vom Würfelglück abhängig zu sein.

Dekrete sind ein weiteres probates Mittel, sich dem Spielziel zu nähern. Zu Beginn werden zufällig ein paar Dekret-Plättchen ausgelegt. Sobald es einem Spieler gelingt, die Bedingung eines Dekrets zu erfüllen (zum Beispiel 5 verschiedene Stadtausbauten, eine volle Entwicklungsleiste oder eine bestimmte Anzahl an Figuren in einer bestimmten Gebäudefarbe), darf er augenblicklich das entsprechende Dekret auf sein Stadttableau legen und den abgebildeten Vorteil nutzen. In fast all meinen Partien erwies sich das frühzeitige Erfüllen von Dekreten als Schlüssel zum Sieg.

Und schließlich können sich auch die Germanenüberfälle am Ende jedes Jahres auf die eine oder andere Weise positiv (aber auch negativ) auf den Figurenstand auswirken. Die Strafe für unzureichende Verteidigung kann der Verlust von Gebäuden, von Sternen oder von Versorgung sein, als Belohnung können Türme, das Einsetzen von Figuren, Stadtausbauten oder ähnliches winken.

Summa summarum steckt in Discordia viel mehr drin, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Sicher, auch der Glücksfaktor spielt eine gewisse Rolle, denn wer öfters passende Würfelfarben und -werte vorfindet, wird seine Figuren schneller los. Da kann es schon passieren, dass bei einem die Partie vollkommen daneben läuft, während beim anderen alles wie am Schnürchen klappt. Dennoch kommt es insgesamt stark darauf an, wie man sich auf die gegebenen Situationen (unter anderem auf die ausliegenden Privilegien und Dekrete) einstellt

Aufgrund des ungewöhnlichen Spielziels, sowie der ebenfalls ausgezeichnet funktionierenden Solo-Variante stellt Discordia für mich eines der Highlights des aktuellen Spielejahrgangs dar, welches momentan immer wieder gerne auf unserem (bzw. meinem) Spieltisch landet.

* Zu meiner Schande muss ich diesbezüglich gestehen, dass ich die ersten Partien falsch gespielt habe, weil ich erstens leere Felder auf Gebäuden nicht berücksichtigt, und zweitens auch am Ende die vollbelegten Plättchen nicht leergeräumt habe. Das Spiel war auf diese Weise um einiges leichter. Glücklicherweise hat mich jemand auf diesen Fehler hingewiesen (Danke, Reinhold!). Mit den nun richtigen Regeln ist Discordia eine anspruchsvolle Herausforderung, bei der den Würfelwerten der Gebäude eine größere Bedeutung zukommt. Nun ist es sinnvoll, mehrere Gebäude mit gleichen Würfelwerten zu sammeln, um öfters in den Genuss der entsprechenden Nebenaktionen zu kommen.

Rezension Franky Bayer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Fazit

Fazit 2 von Michael Andersch:

Vorab: Meine Bewertung ist unabhängig von der des Hauptrezensenten entstanden – wir sind in völlig unterschiedlichen Spielerunden unterwegs und persönlich nicht miteinander bekannt. Dass Discordia eine – ungewöhnliche - doppelte Beurteilung zuteil wird lag schlichtweg an einer versehentlichen Doppelvergabe an zwei Rezensenten. Aber macht ja nichts – die meisten Leser werden eine Rezi lesen, um unterschiedliche und eventuell auch streuende (oder deckungsgleiche) Bewertungen zu erhalten, von daher gibt es hier also „2 zum Preis von 1“ :-) :

Beginnen wir bei dem, was man zuerst in die Hand bekommt: Material und Spielanleitung.

Das Material ist absolut zweckdienlich mit klarer Ikonografie. Auffällig sind die zweischichtigen Boards – zum einen positiv (weil sie zweischichtig sind), zum anderen aber auch etwas negativ, weil das untere „Board“ kein stabiles Board, sondern nur ein dünnerer Karton ist. Zum Spielen ist dies völlig ausreichend, aber da die stabilisierende zweite Schicht nur Teile der unteren Lage überdeckt, verpasst dies der unteren Lage in der Schachtel teilweise unschöne Knicke.

Die Regeln sind perfekt geschrieben und ließen auch beim Nachschlagen keine Fragen offen. Dennoch passierte es uns in der ersten Partie komplett und auch in Folgepartien punktuell immer wieder, dass vergessen wurde, sich die entsprechenden Dekrete zu nehmen, wenn man deren Bedingungen erfüllt hatte. Dies ist umso erstaunlicher, weil diese nette Zusatzeffekte bringen und man daher natürlich grundsätzlich sehr an ihnen interessiert ist. Der Regel kann man das in keinster Weise vorwerfen, dort ist dies klar und deutlich beschrieben – vermutlich lag das daran, dass die Mechanismen des Spiels uns (bzw. in Solopartien mich) so beschäftigt haben, dass sie schlichtweg vergessen wurden.

Womit wir beim Spiel(erlebnis) als solches wären. Dies überrascht zunächst mit einer erfrischenden Zielbedingung – keine Siegpunkte, die auf einen einprasseln, keine Zwischen- und Endwertungen, nein – schlichtweg alle eigenen Männchen gilt es loszuwerden. Beziehungsweise – falls man das nicht schafft – möglichst wenige übrig zu behalten. Und da diese zu Anfang völlig zufällig verteilt werden ergeben sich dadurch auch geringfügig unterschiedliche Vorgehensweisen der Spieler. Zunächst – vor allem in der ersten Partie – scheint es auch völlig illusorisch, dies zu schaffen. Gefühlt kommen irgendwie am Rundenende immer mehr Männchen nach, als man während der Runde los wird. Dennoch, erstaunlicherweise, bekommt man am Ende doch noch irgendwie die Kurve, und wenn die Würfel nicht komplett ungünstig fallen bzw. die Mitspieler einem was halbwegs Brauchbares übrig lassen, dann schaffe ich es mittlerweile immer, die Männchen loszuwerden. Bei sehr guten Verläufen sogar bisweilen schon Mitte oder in krassen Ausnahmefällen sogar anfangs der vierten Runde.

Stichwort Mitspieler bzw. Interaktion. Dies ist ein Punkt, bei dem ich persönlich Discordia leider Abzüge geben muss. Ich mag es sehr, wenn die Aktionen der anderen für mich wichtig sind und natürlich auch umgekehrt. Dies ist hier jedoch nur minimal gegeben. Ähnlich wie bei manchen Roll&Write-Spielen geschieht die Interaktion nur durch die Würfelauswahl, indem der Startspieler einen Würfel entnimmt und den übrigen Spielern nur eine reduzierte Auswahl hinterlässt, die dann aber für alle Mitspieler gleich ist. Und mit den restlichen Würfeln machen dann alle auf ihrem Blatt (bzw. hier. Board) „irgendwas“, was mich nur begrenzt interessiert bzw. beeinflusst.
Natürlich schaut man hierbei auch darauf, mit welchen Würfeln die Mitspieler vermutlich weniger anfangen können. Im Zweifel ist man aber immer besser beraten, schlichtweg den Würfel zu nehmen, der für einen selbst am Besten ist. Selbstverständlich gibt es auch noch geringfügig Möglichkeiten, sich ins Gehege zu kommen, zum Beispiel indem man anderen Gebäudeplättchen wegnimmt oder Dekrete schneller erfüllt. Insgesamt ist dies aber eine eher rudimentäre und zufällige Interaktion – ich mache seltenst etwas gezielt gegen jemanden.
Manche meiner Mitspieler stört das nicht, mir ist das aber zu wenig, und dies ist im Grunde auch meine einziger, aber für mich schon gravierender Kritikpunkt an Discordia. Das Spielerlebnis gewinnt somit auch nicht durch mehr Mitspieler – im Gegenteil: Im Grunde wartet man nur länger, bis man wieder dran ist. Wobei die Züge der Mitspieler meist recht schnell gehen und nur begrenzt Kettenzüge möglich sind.

Somit spiele ich Discordia am liebsten zu zweit – oder alleine. Ins Spiel gepackt ist nämlich auch eine super simple Soloregel, die aber im Grunde den oben beschriebenen Interaktionsanteil mit einem Gegenspieler allerbestens simuliert. Es fühlt sich tatsächlich an, als würde man gegen einen Mitspieler spielen, und das bei absolut minimalem Verwaltungsaufwand. Absolut vorbildlich!
Insbesondere mag ich es bei Soloregeln auch, wenn man gewinnen oder verlieren kann (was hier der Fall ist) und nicht nur gegen einen eigenen Highscore oder dergleichen spielt – auch dies ist hier gegeben. Möchte man den Schwierigkeitsgrad justieren, dann setzt man sich den Zeitpunkt, bis wann die Männchen weg sein müssen, schlichtweg etwas früher.

Unterschiedliche Meinungen gab es in meinen Runden zum Glücksanteil, der sich zum einen in der Art (=Farben) der zu Beginn und an den Rundenenden nachkommenden Männchen äußert, aber natürlich auch in den Würfelwürfen. Ich persönlich erachte in für gut vertretbar, da man dem Glück auch in gewissen Grenzen entgegentreten kann, zum Beispiel dadurch, dass man die Würfelzahlen in – allerdings meist geringen – Grenzen abändern kann oder durch Errungenschaften während des Spiels die Chance hat, Männchen umzutauschen oder als Joker zu verwenden. Und natürlich erzeugt das Würfelelement auch Spannung – kommt was Passendes? Wie mache ich das Beste aus dem, was ich zur Auswahl habe?

Trotz einiger Partien bin ich immer noch unschlüssig, ob man im Spiel gegen einen Führenden aufholen kann. Wer früh Glück hat (oder gut spielt) bekommt auch früh Boni, die natürlich nochmals einen Anschub geben. Hier gilt für mich das Gleiche wir für den Glücksanteil – mangels gesicherter Erkenntnisse ist das für mich noch vertretbar, aber zumindest möchte ich nicht unterschlagen, dass entsprechende Bemerkungen von Mitspielern kamen.

Insgesamt würde ich das Spiel auf gehobenem Kennerspielniveau verorten. Die Einstiegshürde ist dank der guten Regel für Spieler der Zielgruppe nicht hoch, die teilweise etwas ungewöhnlichen bzw. neuartigen Elemente (die man sich natürlich als Spieler auch wünscht) lassen einen aber zumindest in der ersten Partie immer wieder mal zur Spielanleitung greifen. Wer mit der mäßigen Interaktion und einem gewissen Glücksanteil leben kann und Spaß daran hat, das Beste aus der Situation zu machen und zu versuchen, dennoch einen langfristigen Plan umzusetzen, der wird mit Discordia seine Freude haben.
Sehr gut geeignet ist das Spiel auch für Partien zu zweit oder alleine. Letzteres wird bei mir persönlich wohl hauptsächlich der Fall sein, weswegen Discordia auf jeden Fall in meiner Sammlung bleiben und auch immer mal wieder auf den Tisch kommen wird.

Rezension Michael Andersch

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Discordia: 5,5 5,5, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.01.23 von Franky Bayer - Würfelauswahlspiel, das mich aufgrund seines originellen Spielziels - die Figuren im eigenen Vorrat loswerden - und der großen Varianz begeistert.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.01.23 von Michael Andersch - Mal was anderes was die Siegbedingung anbetrifft. Top Empfehlung für alle, die ein Spiel suchen, das zu zweit oder alleine gut funktioniert bzw. alle, die mit geringer Interaktion gut klar kommen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.02.23 von Hardy Jackson - Ein Highlight unter den 2022er Neuheiten. Zumindest spielmechanisch. Thematisch ist es nicht so stark, auch nicht in der Interaktion. Aber ansonsten: top! Wie das Spiel wirklich alles bietet, was sonst Euros bieten: Upgrades, Gebäude, Ziele, die man als erster erfüllen will, Leistenfortschritte etc, aber alles ohne Siegpunkte zu vergeben und trotzdem macht alles Sinn, das ist eine tolle Leistung, wodurch das Spiel sich wirklich aus der Masse hervorhebt. Zudem spielt es sich vergleichsweise flott und ist spannend
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.11.23 von Michael Kahrmann

Leserbewertungen

Leserwertung Discordia: 5,1 5.1, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.11.22 von Heike - noch keine Bewertung da??? ok, dann starte ich. Das erste Spiel hat mich etwas ratlos zurück gelassen - wie zu Teufel soll man denn da Arbeiter los werden? Aber die Lernkurve ist bei dem Spiel sehr hoch und man hat sehr viele Wege und Taktiken. Im zweiten Spiel waren nur noch 6 Arbeiter übrig. In Summe finde ich das Spiel sehr sehr gut. Einfach mal was anderes als nur Siegpunkte zu generieren. Man muss seine Gebäude(Zahlen) gut aufeinander abstimmen, versuchen Kettenzüge hinzubekommen etc. Für mich derzeit ein Highlight der Messe, daher vergebe ich hier mal eine 6, auch wegen der neuen Spielidee Worker loszuwerden.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.12.22 von Veit - Hat mich nicht gepackt das Spiel irgendwie nichts neues ....
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.12.22 von Michael.Behr@hotmail.de - Super Spiel, Vielfalt an Strategien möglich, hoher Wiederspielreiz, kommt in meinem Spielerkreis sehr gut an (9 von 10 bei BGG)
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.02.23 von Peter Steinert
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.02.23 von carlo - Absolut innovativer und einzigartiger Arbeiter-Einsetz-und-Entfern-Mechanismus. Nach wenigen Spielrunden verlässt man die stereotypen Spielregel-Denkmuster und versteht dann den kleveren Mechanismus. Hoher Wiederspielreiz.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.03.23 von Rheinwürfeler - Der Mechanismus die Meeple abzuschaffen erfrischend neu. Das macht Spaß und will erkundet werden. Ein Highlight im Jahrgang 22/23.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.07.23 von Martin - Es gibt keine Siegpunkte; der Erste, der es schafft, seine Arbeiter loszuwerden, gewinnt. Fertig. Erfrischend einfach und anders.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.02.24 von Andrea Schmidt - Stand 02/2024 mein persönliches \"Suchtspiel\". Am Anfang doch seeehr viel Verschiedenes und nicht so ganz das übersichtlichste. Aber das \"sich reinfuchsen\" lohnt sich, denn dann ist es einfach ein tolles Spiel, das immer wieder etwas anders und abwechslungsreich ist. Auch sehr schön, dass man mal Leute loswerden muss, wofür es ganz unterschiedliche Wege gibt. Ich spiele bevorzugt 2er, mp-Spiele sind für mich dann wirklich etwas zu unübersichtlich, wenig planbar. Wobei, die Würfel sorgen ohnehin für einen Glücksfaktor und ganz selten läuft eben mal gar nichts zusammen. In der Regel hat man aber genug Möglichkeiten. Daher: thumbs up & gerne wieder!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.05.24 von Claus Jagoda - Zuerst mal das Gute: wie bereits erwähnt, gibt es bei dem Spiel nicht den obligatorischen Punktesalat, ja die Idee, zu gewinnen, wenn man als erstes seine Pöppel wegbekommt, ist wirklich mal was anderes. Aber abgesehen davon ist mir das Spiel viel zu sehr von Glück abhängig - und dafür auch noch deutlich zu kompliziert, unübersichtlich und erheblich zu lang...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.06.24 von Thomas Z. - Grafik und Thema sind nicht besonders überzeugend. Die Mechanismen aber umso mehr. Das Spiel ist eine echte Herausforderung mit steiler Lernkurve. Man will es jedes mal noch besser machen. Die Wirkung der Leisten, Dekrete und Privilegien werden häufig zunächst unterschätzt. Zu zweit funktioniert es gut, auch der Zeitrahmen ist ok.

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