Rezension/Kritik - Online seit 08.11.2017. Dieser Artikel wurde 11979 mal aufgerufen.
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Die Mächtigen und Reichen suchen in den hervorragend erhaltenen historischen Häusern von Hanamikoji Unterhaltung und Entspannung vom Alltag sowie leckeres Essen. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Restaurantbesitzern und versuchen, die angesehensten Künstlerinnen zu engagieren, um möglichst viele Kunden anzulocken.
Zwischen den beiden Kontrahenten werden die sieben Geisha-Karten ausgelegt und auf jeder davon ein Gunstplättchen mittig platziert. Die 21 Geschenkkarten werden gut gemischt, eine davon wird verdeckt aus dem Spiel genommen, dann erhält jeder Spieler sechs Karten, der Rest dient als Nachziehstapel. Außerdem bekommt jeder vier Aktionsmarker, die er mit der aktiven Seite vor sich auslegt.
Wer an der Reihe ist, zieht eine Karte vom Nachziehstapel und muss anschließend einen seiner Marker einsetzen (= Aktion ausführen und umdrehen). Folgende Aktionen sind möglich:
Haben beide Spieler ihre vier Aktionsmarker eingesetzt, wird die Runde ausgewertet, nachdem jeder seine zuvor verdeckt abgelegte Karte an die passende Geisha gelegt hat. Wer auf seiner Seite eine Geisha mit mehr Geschenkkarten liegen hat, darf den Gunstmarker ans eigene Ende der Geisha-Karte ziehen. Bei Gleichstand bleibt der Marker immer da, wo er sich zuvor befand.
Nach dieser Gunstauswertung wird überprüft, ob ein Spieler gewonnen hat. Dies ist der Fall, wenn einer die Gunst von mindestens vier Geishas besitzt. Trifft dies auf keinen zu, hat gewonnen, wessen Werte der Geisha-Karten 11 oder mehr betragen. Gibt es weiterhin keinen Gewinner, wird eine weitere Runde gespielt, wobei die Gunstmarker da liegen bleiben, wo sie sich zuvor befanden. Spätestens nach drei Runden ist aber definitiv Schluss. Dann gewinnt der Spieler mit den meisten Gunstpunkten.
Zauberhafte Karten zeigen sich, wenn man die kleine Mitbringschachtel öffnet. Aber nicht nur die Grafik ist sehr gelungen, auch die Qualität des Materials will lobenswert erwähnt werden, denn die Karten sind sehr stabil. Auch an der Regel gibt es nichts zu bemängeln. Alles Wesentliche wird gut erklärt, keine Fragen bleiben offen.
Während man sich beim Lesen der Regeln noch fragte, wo denn der Reiz dieses Spielprinzips liegen solle, so zeigt sich dieser gleich während der ersten Partie. Zwar wurden alle Mechanismen auf ein Minimum reduziert, aber es blieb genügend übrig, um ein unterhaltsames Spiel zu schaffen. Eines mit sehr einfachen Regeln, wohlgemerkt.
Je nachdem, welche Karten man zu Spielbeginn auf die Hand bekommt und welche Geishas sich zu Beginn einer Runde im eigenen Besitz befinden, muss man gut überlegen, mit welchem Aktionsmarker man in die Runde einsteigt. Aber egal, wie man sich entscheidet, sehr oft ärgert man sich dann doch über die eigene Vorgehensweise, wenn man später Karten nachzieht, mit denen man nicht gerechnet hat.
Spannend finde ich vor allem, dass es von den Geschenkkarten nicht zu jeder Geisha gleich viele gibt. Die Anzahl der passenden Karten entspricht der Wertigkeiten der Künstlerinnen, so dass man den Gunstmarker einer teuren Geisha weniger leicht in seine Richtung ziehen kann als den einer billigen.
Hanamikoji ist wieder eines dieser japanischen Spiele, das durch seinen Minimalismus besticht, ohne banal zu sein. Für diese Art von Spielen haben die japanischen Autoren anscheinend ein glückliches Händchen. Ich nehme immer wieder gerne mehr davon!
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Hanamikoji: 4,7, 6 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.10.17 von Sandra Lemberger |
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06.11.17 von Andreas Odendahl - Wenn kleine, kurze Spiele, dann so. Trickreich und elegant. Der hohe Zufallsfaktor ist bei der kurzen Spielzeit angemessen. Wirklich gut! |
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06.11.17 von Peter Zanow - Spielt sich zu schnell ab, passiert von Partie zu Partie zu wenig Neues. |
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14.11.17 von Michael Kahrmann |
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01.12.17 von Tommy Braun - Wow. Selten hat mich ein derart einfaches Spiel (wenige einfache Regeln) so sehr in den Bann gezogen. Nach ca. 60 Spielen bin ich überzeugt, dass der Einfluss und Tiefgang weitaus höher ist als ich auf den ersten Blick dachte und auch hier ja einige behaupten. Klar gibt es Kartenverteilungen, die (sehr) vorteilhaft sein können. Bei schlechten Karten ist es notwendig nicht auf Gewinn (sondern Unentschieden) in der aktuellen Runde zu spielen und auf bessere Verteilung in der nächsten Runde zu hoffen. Auf lange Sicht ist das Glück ja doch immer gleich verteilt. Da es eh nicht bei einem Spiel bleibt, bietet sich ein Best of three oder five an - dann ist der Einfluss definitiv hoch. |
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03.02.19 von Michael Andersch - Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich das Spiel einfach nur tricky und interessant finden soll oder ob es ziemlich unsteuerbar ist. Da ich nach mittlerweile einigen Partien aber auch die potentielle Unsteuerbarkeit irgendwie reizvoll finde gebe ich mal eine gute Note... |
Leserwertung Hanamikoji: 4.7, 15 Bewertung(en)
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18.02.17 von Dario - Nettes 2 Personen Spiel für Zwischendurch. Durch die wirklich schönen aber großen Karten nimmt das Spiel allerdings viel Platz ein, so dass es sich nur bedingst für Unterwegs eignet, wofür ein solches Spiel aber am ehesten angebracht wäre. |
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08.03.17 von Hilko Drude - Was für ein wunderbares Zweierspiel. Sieht großartig aus, ist spannend, hoch interaktiv und hat einen enormen Wiederspielreiz. Für mich das absolute Highlight der Messe 2016. |
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01.10.17 von Petra Tischer - Ein kleines Spiel mit Tiefgang. Ausserdem sieht es wunderschön aus und ist ziemlich tricky. Einzig die Qualität der Karten ist nicht der Knaller. Die Ecken sehen direkt abgestossen aus. Das Spiel gefällt uns super gut:-) |
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02.11.17 von Spielbär - Spannendes kleines Mehrheitenspiel mit sehr einfachen Regeln die es aber in sich haben. Knifflige Entscheidungen. Wunderschöne , kunstvolle Kartengestaltung. |
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08.11.17 von Tim Mertens - Doch sehr wenig Einfluss und nach den ersten beiden Partien eher öde. Titel und Thema sprechen mich überhaupt nicht an. |
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05.01.18 von Graufuchs - Echter Brainburner, trotz einfacher Regeln. |
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11.01.18 von Womble_13 - Ein minimalistisches 2er-Spiel im Stil von "Schotten-Totten". |
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13.11.18 von rana - Kam in diesem Jahr am häufigsten auf den Tisch. Superschöne Karten und ein toller Anbietmechanismus. Macht immer wieder Spaß. |
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11.04.20 von Martin - Immer wieder spannendes Psychoduell. Nutzt sich überhaupt nicht ab. 6 Punkte für dieses faszinierende Spiel. |
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24.03.21 von FL - Unsteuerbar trifft es am Besten. Kann die hohen Bewertungen nicht nachvollziehen. |
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24.03.21 von Peter Steinert |
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25.03.21 von Klaus Seitz - Nein, das Spiel ist nicht unsteuerbar - wirkt vielleicht so, wenn man dauernd verliert. Es hat tollen taktischen Tiefgang und ist kurz und knackig. Vom Spielgefühl erinnert es etwas an "Mandala", nur kürzer und schneller. |
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02.04.23 von zwinkmann - Geniales Spiel, welches durch einfachen Regeln eine unglaubliche Spieltiefe entwickelt. Es macht Spaß, in dieses Spiel einzutauchen und die beste Reihenfolge seiner vier Züge pro Runde auszutüfteln. Spannend bis zum letzten Zug. Und sehr gut spielbar;) |
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09.09.23 von Der Fisch - Hat mich leider gar nicht überzeugt - sowohl was Regeln, Gestaltung aber auch den Spielreiz selbst angeht. |
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15.11.23 von Ulrich Roth - \"Unglaubliche Spieltiefe\", oder doch \"unsteuerbar\"? Letztere Meinung dürfte in den meisten Fällen auf wenigen Partien beruhen. Die besten Spieler auf boardgamearena.com gewinnen jedenfalls ca. 3 von 4 Spielen. Wer dieses Spiel mag, sollte sich unbedingt das ähnlich geniale \"District Noir\" anschauen (ebenfalls auf BGA spielbar). |