Rezension/Kritik - Online seit 28.06.2008. Dieser Artikel wurde 13162 mal aufgerufen.
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"Kommt und seht die Herrlichkeit meiner Teppiche!" - "Nein, Herr, achtet nicht auf die minderwertige Qualität dieses Betrügers - schreitet lieber über meine edlen Stoffe!"
Zugegeben, diese Aussagen sind nur schmückendes Beiwerk zur Steigerung der Kommunikation und werden überdies an eine kleine Holzfigur gerichtet. Dennoch beschreiben sie das wesentliche Spielelement: Die Auslage von eigenen Teppichen auf dem Spielplan in der Hoffnung, die Figur des Wesirs durch die Mitspieler auf einen eigenen Teppich ziehen zu lassen. Denn dann klingelt die Kasse. Dies und die Tatsache, am Ende des Spiels möglichst die meisten Spielplanfelder mit eigenen Teppichen ausliegen zu haben, sind das eigentliche Spielziel. Dann darf man sich in dem Bewusstsein wähnen, die Namensgeberin des Spiels und Tochter des Sultans als seine zukünftige Frau zu betrachten.
Jeder Spieler wird mit kleinen Stoffteppichen und Geldmünzen ausgestattet. Die Anzahl der Teppiche richtet sich nach der Spielerzahl und variiert zwischen 12 bei 4 Spielern und 24 bei nur 2 Wettstreitern. Die Spielfigur des Wesirs wird auf dem mittleren Feld des 7x7 Felder großen Spielplans platziert.
Jeder Spielzug läuft identisch ab: Zunächst wird der Wesir um maximal 90 Grad in eine Laufrichtung gedreht. Dann würfelt der aktive Spieler mit einem Spezialwürfel, auf dem die Werte 1 bis 4 zu sehen sind. Die gewürfelte Zahl entspricht den Feldern, die der Wesir bewegt werden muss. Gelangt dieser dabei an den Spielfeldrand, wird er über die Balkone automatisch in eine benachbarte Reihe geleitet.
Bleibt der Wesir auf einem freien Feld oder einem eigenen Teppich stehen, passiert nichts. Sollte er jedoch auf dem Teppich eines Mitspielers landen, muss der aktive Spieler dem Besitzer des Teppichs Münzen zahlen. Der Betrag richtet sich nach der Anzahl der Felder, die waagerecht oder senkrecht an das Feld des Wesirs bzw. den darunter liegenden Teppich angrenzen und diesem Spieler gehören.
Anschließend darf der aktive Spieler einen eigenen Teppich auf den Spielplan legen. Dabei muss er beachten, dass der Teppich mit einem Feld an das Feld angrenzt, auf dem der Wesir steht und keinen anderen Teppich alleine überdeckt. Es ist sehr wohl möglich, zwei Felder zu bedecken, die beide von zwei fremden Teppichen belegt sind.
Das Spiel endet, wenn alle Spieler ihre Teppiche platziert haben. Nun wird das Geld gezählt und die Summe der Felder, auf denen bei Spielschluss eigene Teppiche zu sehen sind, hinzuaddiert. Sieger ist, wer die meisten Punkte erringt.
Fangen wir mit dem Stärksten an, das dieses Spiel bietet: eine übersichtliche Spielregel und einem Spielablauf, der auch selten Spielenden die Möglichkeit gibt, sich sofort im Spiel zurechtzufinden und den grundsätzlichen Zugmechanismus zu beherrschen. Unterstützt wird die auf einer DIN A5-Doppelseite befindliche Regel durch gute und verständliche Grafiken. Dafür gebühren Autor und Verlagsredaktion Dank und Anerkennung.
Das Spielmaterial ist hübsch und passend (es handelt sich tatsächlich um echte Miniaturteppiche), die Thematik stimmig und gut umgesetzt. Die Altersangabe passt genau - Kinder ab 8 Jahren können nach kurzer Einführung das Spiel auch selbständig spielen. Der Zeitbedarf für eine Runde ist angemessen - in allen Testrunden wurde die deklarierte halbe Stunde nie überschritten.
Jetzt ist dieses Werk von Dominique Ehrhard bei der Wahl zum "Spiel des Jahres" auf die Nominierungsliste gesetzt worden. Und schon scheiden sich in der Spielewelt die Geister. Nicht wenige behaupten (s. auch Kommentare weiterer HALLianer), das Spiel würde sich auf der falschen Liste befinden und gehöre allenfalls für den Kinderspielpreis nominiert. Der Anspruch wird als zu gering kritisiert.
Ich habe festgestellt, dass der schnelle Einstieg in ein Spiel besonders bei Wenigspielern und insbesondere das kurzweilige eigene Erarbeiten der Spielregeln den wesentlichen Punkt bei der Erstbewertung eines Spiels ausmachen. Und davon wiederum hängt ab, ob dieser Personenkreis bereit ist, sich weitere Male mit dem Spiel zu beschäftigen. Unter diesem Gesichtspunkt halte ich das Spiel für durchaus geeignet, einem breiteren Publikum durch Preisverleihung zugänglich gemacht zu werden.
Durch die in der Tat gegebene Einfachheit der Spielzüge und der grundsätzlichen Übersichtlichkeit der Spielsituation (wer liegt vorne?) wird der Kommunikationsaspekt unter den Spielern gefördert. Der Führende ist schnell ausgemacht und wird nun durch gemeinsames Überlegen während der nächsten Spielzüge seiner Gegner oft aus dieser Position vertrieben. Dies galt bei den Kinder-, Familien- und erst recht den Erwachsenenrunden. Eine Eigenschaft, die durchaus nicht jedes Spiel bietet und meinem persönlichen Geschmack nach positiv zu werten ist.
Auch wenn insbesondere die Vielspielerwelt nicht auf dieses Spiel gewartet hat: Ich kann Suleika eine rundum gelungene Erscheinung und auch die Berechtigung, als Familienspiel deklariert und möglicherweise prämiert zu werden, nicht absprechen.
Rezension André Beautemps
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Bei einem Spiel zu zweit entscheidet immer der Gegenspieler, in welche Richtung die Wesirfigur gezogen wird. Die Richtung für den Wesir wird also im Gegensatz zum Mehrpersonenspiel nicht am Anfang, sondern am Ende des eigenen Zuges festgelegt und gilt für den jeweils anderen Spieler.
H@LL9000 Wertung Suleika: 3,2, 18 Bewertung(en)
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24.06.08 von André Beautemps |
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11.06.08 von Tommy Braun - Als Kinderspiel ganz gut und die Idee ist ja pfiffig, aber als Spiel des Jahres will ich das nicht haben - eher als Kinderspiel des Jahres, aber da gibt's auch bessere. |
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14.06.08 von Michael Schlepphorst - Zu Beginn ganz spaßig, aber nach mehreren Partien hat der Reiz bei mir stark nachgelassen. |
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22.06.08 von Roland Winner |
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23.06.08 von Udo Kalker - Als Kinderspiel vielleicht brauchbar. Als Erwachsenenspiel ein dummes Würfeln und Laufen mit sehr bedingter Entscheidungsfreiheit. Auf der Auswahlliste für das Spiel des Jahres völlig deplaziert. Aus einigen Quellen wurde berichtet, daß die Teppiche einen starken chemischen Geruch von sich geben - bei einem Asthmatiker sogar fast zu allergischem Schock geführt hätten ... Für Spielmaterial, das einem Familienspiel beiliegt, sehr bedenklich. |
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24.06.08 von Nicole Biedinger |
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29.06.08 von Carsten Pinnow |
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29.06.08 von Ralph Bruhn - Der Anspruch erreicht nicht mal "Mensch-ärgere-Dich-nicht"-Niveau. Man muss es als Fun-Spiel ansehen oder mit 6-jährigen spielen. Schade um die schönen Teppiche - aber ohne die wäre das Spiel wohl kaum von der Öffentlichkeit bemerkt worden... |
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30.06.08 von Uta Weinkauf |
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06.07.08 von Katrin Husmann - Leider sind die Teppiche farblich nicht sehr schön und zudem von schlechter Qualität. |
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16.07.08 von Michael Andersch - Puh, schwierig zu bewerten. Als reines Erwachsenenspiel würde ich maximal eine 2 vergeben. Als Kinderspiel ab ca. 6 Jahre (die verlagsseitige Altersangabe ab 8 ist da m.E. deutlich zu hoch angesetzt) würde ich dagegen sicherlich 4 Punkte vergeben, vielleicht sogar mehr. |
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17.07.08 von Sandra Lemberger |
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24.12.08 von Bernd Eisenstein |
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03.06.09 von Jochen Traub |
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23.06.09 von Horst Sawroch |
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07.08.11 von Michael Kahrmann - Kleines Ärgerpotential ist vorhanden aber planen kann man hier recht wenig. |
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13.08.13 von Mahmut Dural - Ist nett und zu glückslastig. 3 - 4 Punkte wert. |
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02.11.13 von Frank Lehmann |
Leserwertung Suleika: 3.6, 18 Bewertung(en)
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28.06.08 von Marco Stutzke - Frau, Kinder, Freunde, alle finden es sehr gut ... das sagt doch alles über dieses Spiel aus. |
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28.06.08 von Maja Dorn - Wenn es wenigstens Kindern Spaß machen würde, könnte ich eine Berechtigung als Familienspiel sehen. Aber unsere Kinder (7,9) spielen da viel lieber Stone Age. Suleika ist langweilig. Es ist mir unverständlich, dass das Spiel so viele Anhänger hat. Vielleicht haben wir ja was falsch gemacht. |
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28.06.08 von Tom TRH Hoemske - Nein, ihr habt nichts falsch gemacht. Das Spiel ist mal ganz nett, aber die 2 trifft es gut: Naja, nicht der Hit... |
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28.06.08 von Peter Steinert - Suleika ist nett. mehr aber auch nicht. Wie preiswürdig ist ein Spiel, dessen Möglichkeiten bereits nach der zweiten Partie komplett ausgelotet sind? So euphorisch die ersten Reaktionen in meinen Spielrunden (Teppiche, wow!), so schnell die Ernüchterung. Selbst Spieler, die komplexe Spiele eher ablehnen, waren der Meinung, dass Suleika zu wenig Spieltiefe bietet, um dauerhaft unterhalten zu können. |
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28.06.08 von Detlef Vanis - Für meinen Geschmack viel zu seicht, aber dieser geringe Tiefgang macht es wohl leider zu einem echten Favoriten für das Spiel des Jahres. |
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28.06.08 von Frank - Tolle Teppiche! Wirklich sehr leichte Kost (zu leicht!). SdJ-Titel-Kandidat? Vielleicht, denn es soll ja selbst die/der "Unerfahrenste" ein Erfolgserlebnis haben und dafür kaum Regeln lesen müssen? :-( |
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29.06.08 von Hannes Ernst - Als Spiel zwischendurch macht es uns immer wieder Spass. |
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29.06.08 von Robert Vötter - Bis jetzt hat das Spiel JEDEM gefallen, dem ich es gezeigt habe. Somit zurecht auf der SPIEL des Jahres Liste. |
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30.06.08 von Helmut Lehr - Für das SdJ ist Suleika leider zu seicht. Wer's zum ersten Mal sieht, mag es spielen mögen, aber zum 4. oder 5. Mal bestimmt nicht wieder. Positiv ist allein die kurze Spielregel. |
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30.06.08 von Jo Speicher - SdJ hin oder her, einfaches , schönes FAMILIENSPIEL. Mehr nicht. |
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01.07.08 von Mike |
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01.07.08 von Martina - Die Optik motiviert zum ersten Spiel, das zweite und dritte Spiel würde ich als noch erträglich bezeichnen. Weitere Spiele bitte OHNE MICH!!! |
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02.07.08 von Andreas D. Becker - Warum dieses Spiel in Frankreich das "As d'Or/Jeu de l'Année" wurde, ist mir ein Rätsel. Schwacher Mechanismus. Wegen des neckischen Materials ein Zusatzpunkt. |
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29.07.08 von Michael Schmitt - Besser als erwartet, nur leider wenn es richtig spannend wird zu schnell zu ende. |
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09.11.08 von matthias blstein |
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18.09.10 von Gülsüm Dural - Ein nettes sehr kurzweiliges spiel, das traurige ist, das die Teppichzahl so begrenzt ist. Wenn man zu zweit spielen will muß man mit zwei verschiedenen Teppichfarben je Spieler spielen. Kann sehr verwirrend werden. |
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30.12.14 von Axel B. - In der Kategorie "Absacker" ist dies einer meiner Favoriten. Mehr will dieses Spiel auch nicht sein. Es ist superschnell erklärt und aufgebaut. Spiele ich immer wieder gern zum Abschluss eines schönen Spieleabends. Nicht zu unterschätzen ist dabei außerdem der kommunikative Anteil ("Geh doch nach rechts, zu meinen Teppichen, ich hab am wenigsten Piaster!"). Wenn ich gewinne, liegt es an meiner hohen Intelligenz, wenn ich verliere, liegt es am Würfelpech. Die Teppiche sind süß, der Spielplan könnte aber schöner sein. |
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04.04.21 von Pfefferkorn - Schönes Familienspiel und keineswegs banal. |