Rezension/Kritik - Online seit 23.01.2005. Dieser Artikel wurde 20513 mal aufgerufen.
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Die Reise in 80 Tagen um die Welt ist Thema und Ziel dieses Brettspiels, das rechtzeitig zum 100. Todestag Jules Vernes erschienen ist.
Die 3-6 Abenteurer versuchen möglichst schnell von London aus verschiedene Etappen zu absolvieren, um nach einer kompletten Weltumrundung wieder in London einzutreffen - und das möglichst in weniger als 80 Tagen.
Der Spielplan zeigt die verschiedenen Etappenziele, die nacheinander absolviert werden müssen. Dazwischen befinden sich bestimmte Verkehrsmittel, die für die Erreichung des Ziels benötigt werden (Eisenbahnen oder Schiffe). Jedem Etappenziel sind 2 Bonuschips zugeordnet, die vor Spielbeginn gemischt und dann offen neben das Feld gelegt werden. Den ersten Chip bekommt der Spieler, der das Feld als erstes erreicht, den zweiten Chip der Spieler, der das Feld als letzter erreicht.
Die Reisekarten mit den Schiffs- bzw. Eisenbahnsymbolen sind der Motor des Spiels, denn nur mit ihnen kommen die Spieler voran. Die Reisekarten haben verschiedene Werte, die die Dauer der Reise darstellen. Je niedriger die Zahl auf der Karte, desto weniger Tage braucht man, um vorwärts zu kommen. Die Eisenbahnkarten weisen die Werte 2-6, die Schiffskarten die Werte 4-8 auf. Besonders günstig reist man mit 2 gleichen Karten, die auch noch den gleichen Wert aufweisen, denn damit braucht man nur die Tage einer der beiden Karten. Ansonsten muss man die Werte beider Karten addieren und braucht dementsprechend viele Tage - es sei denn, auf einer Route ist nur eine Karte gefordert.
Die Tage der einzelnen Spieler werden mit dem Reisestein auf einer Zählleiste markiert, die sich um den Spielplan schlängelt.
15 Ereigniskarten stehen zur Verfügung. Meistens haben die Spieler einen Nutzen im Laufe des Spiels. Auf 2 der 15 Ereigniskarten geschehen globale Ereignisse, die für alle beteiligten Spieler schlecht sind und zur Folge haben, dass sie Reisetage verlieren, ihre Ereigniskaten zurückgeben müssen und der Ereigniskartenstapel gemischt wird. Als besondere Figur nimmt der Detektiv am Spielgeschehen teil. Er behindert und erschwert den Spielern das Weiterkommen. Steht eine Spielfigur am Ende ihres Zuges auf dem gleichen Feld wie der Detektiv, kostet es den Spielern 2 Reisetage zusätzlich.
Jeder Spieler startet mit 3 Reisekarten, einer Goldmünze und seiner Spielfigur in London. Zu Beginn jeder Spielrunde wird eine bestimmte Anzahl Reisekarten aufgedeckt (abhängig von der Spielerzahl). Der Startspieler nimmt sich eine der ausliegenden Reisekarten und führt seinen Zug aus, dann folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Weil das alleine zu einfach wäre, ist das Nehmen einer Reisekarte stets mit einer bestimmten der folgenden Aktionen gekoppelt, die einem bestimmte Vorteile verschafft:
Man darf pro Zug maximal eine Etappe weiterreisen, kann aber auch auf seinem Feld stehen bleiben, um weitere Reisekarten zu sammeln und somit schneller vorwärts zu kommen.
Die besondere Etappe von Bombay nach Calcutta verlangt keine Reisekarten, sondern die Ereigniskarte "Elefant", die der Spieler haben sollte. Ansonsten kann er auch ohne Abgabe von Karten diese Strecke reisen, verliert aber pauschal 12 Reisetage. Mit dem Elefant reist man zumeist schneller (6 Tage + Würfelwurf).
Die Goldmünzen haben den Zweck einen Würfelwurf durch Abgabe einer Goldmünze zu wiederholen oder sich für 2 Goldmünzen eine Reise- bzw. Ereigniskarte vom Stapel nachzukaufen.
Von allen Spielern, die London in höchstens 80 Tagen erreichen, gewinnt der Spieler, der die wenigsten Tage gebraucht hat. Bei Gleichstand gewinnt von ihnen der Spieler, der zuerst London erreicht hat, so auch wenn alle Spieler länger als 80 Tage brauchen. Allerdings erhöht sich für die noch nicht angekommenen Spieler der Druck, denn jede Spielrunde, in der schon ein Spieler zurück in London ist, kostet alle anderen Spieler einen Extratag.
Das Material ist funktionell und weiß qualitativ und optisch zu gefallen. Alles findet recht gut seinen Platz in der typischen quadratischen Kosmos-Schachtel. Die Spielregel ist nahezu vorbildlich und lässt keine Fragen offen. Sollte anfangs etwas unklar sein, lassen sich diese Fragen anhand der Regel eindeutig beantworten.
Anfangs scheint es, dass die Weltumrundung in 80 Tagen leicht zu schaffen ist, doch der Schein trügt. Man zahlt des öfteren den ein oder anderen Extratag durch ungünstige Ereigniskarten oder durch Spieler, die schon das Ziel erreicht haben, oder durch Bonuschips, die andere Spieler bekommen haben. Und so wird es ganz schnell eng, gegen Ende das Ziel überhaupt noch mit 80 oder weniger Tagen zu erreichen.
Es fällt auf, dass das Spiel sehr gut austariert ist, denn in nahezu allen Partien verfehlen einige Spieler die 80 Tage oder bleiben nur knapp unter der magischen Marke. Das garantiert einen anhaltenden Spannungsbogen, auch nach mehreren Partien.
Für ein gewisses Frustpotential können die Ereigniskarten „Unwetter“ und „Verzögerung“ sorgen, denn alle Spieler müssen ihre Ereigniskarten abgeben und wenn der frisch gemischte Ereigniskartenstapel sofort wieder eine dieser beiden Katastrophen herbeiführt, ist es schnell aus mit den lachenden Spielergesichtern. Natürlich sollen diese Ereignisse verhindern, dass Ereigniskarten ewig gehalten und auf den richtigen Moment aufgespart werden, nur hier kann der Schuss nach hinten losgehen.
Oft hat man das Dilemma, eine bestimmte Aktion ausüben zu wollen, aber eine Karte zu besitzen, die einer anderen Aktion zugeordnet ist. So ist natürlich der Glücksanteil recht hoch, doch das Spiel will auch kein großes Strategiespiel sein, sondern Familien und „Wenigspielern“ ein knappe Stunde gute Unterhaltung und großen Spielspaß bieten. Und das gelingt auf der ganzen Ebene. Etwas unbefriedigend kann jedoch das Ende sein, wenn ein Spieler London früh erreicht und unter der 80 Tage-Marke bleibt. Dann bleibt nur noch Abwarten und beteiligungslos zuschauen.
Das Spiel beinhaltet eine Variante für zwei Spieler. Jedoch fällt diese ziemlich durch und bereitet keinen Spaß, da ein Teil der (Inter-)Aktionen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben. Im Allgemeinen kann man sagen, dass der Spielspaß mit steigender Spielerzahl anwächst.
Für Taktiker und Freunde von Spielen mit einem geringen Glücksanteil bietet In 80 Tagen um die Welt nicht genug, um länger zu fesseln. Positiv sei angemerkt, dass die Spieldauer von 50-70 Minuten leicht zu unterbieten ist, wenn die Spieler das Spiel bereits kennen. Nicht selten heißt es dann: In 160 Tagen zweimal um die Welt.
Rezension Bernd Eisenstein
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung In 80 Tagen um die Welt: 4,0, 26 Bewertung(en)
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13.12.04 von Bernd Eisenstein |
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27.09.04 von Stefan Hirsch |
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03.10.04 von Hans-Peter Stoll - Sehr gutes Familienspiel! |
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05.10.04 von Nicole Biedinger |
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08.10.04 von Kathrin Nos |
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10.10.04 von Jochen Traub |
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13.10.04 von Stephan Gehres |
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02.11.04 von Michael Andersch |
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05.11.04 von Uta Weinkauf |
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07.11.04 von Tommy Braun - Ein Familienspiel, welches sicher einen Platz auf der Auswahlliste bekommt. Es spielt sich einfach und flüssig und macht Spaß, gerade auch mit Wenigspielern. Allein die zwei negativen Einflußkarten stören das Spiel - hier empfehle ich, dass der Spieler, der eine negative Karte zieht, eine weitere Karte ziehen darf. |
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09.11.04 von Roland Winner |
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30.11.04 von Alexander Broglin |
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03.01.05 von Anette Bippus-Darting - Ein schönes Familienspiel! Ich habe es zu viert und zu fünft gespielt, was gut gepasst hat. |
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07.01.05 von Stefan Meißner |
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12.01.05 von Ulrich Fonrobert - Ein nettes Spiel für ca. 45 Minuten, dass trotz oder gerade wegen der Zufallselemente Würfel + Karten in der Familie und mit den Spielern mal wieder gespielt werden kann. |
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15.01.05 von Frank Gartner - Schön konzipiertes Familienspiel, passend zum aktuellen Thema, dem 100. Todestag von Jules Verne. |
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08.02.05 von Michael Reitz |
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15.11.05 von Udo Kalker - Eher ein Spiel in der Kategorie "Familienspiele", wo ich es auch mit 4 bewerten würde. |
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22.11.05 von Ralph Bruhn |
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19.04.06 von Katrin Husmann |
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14.03.07 von Rene Puttin - Nette Idee für die alternative Siegbedingung. |
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25.03.07 von Carsten Pinnow - knappe 4 Punkte. Die Ereigniskarten sind zu unterschiedlich stark. |
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22.05.07 von Peter Nos |
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05.08.07 von Jörn Griesbach |
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17.03.12 von Silke Hüsges |
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08.07.20 von Michael Timpe - Auch nach vielen Jahren mal wieder gespielt, und muss sagen, man merkt dem Spiel die Jahre an. War OK, aber spannend ist heute anders. |
Leserwertung In 80 Tagen um die Welt: 4.8, 20 Bewertung(en)
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23.01.05 von Sarah Kestering |
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23.01.05 von Andreas* |
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23.01.05 von Annelies - Ein ausserordentlich schönes Familienspiel, das auch VielspielerInnen begeistern kann. Spannend bis zum Schluss. Mindestens 4 Personen sollten es aber schon sein, die um die Welt reisen. Für mich vorderhand Spiel des Jahres 2005! |
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24.01.05 von Maddin Ballhorn - Mehr Tiefgang als man auf den ersten Blick so meint. Thematisch klasse: Wird man nach "Nautilus" und 2x "80 Tage" nun bald noch mehr Jules-Verne-Klassiker auf dem Spieletisch finden? Bin gespannt! |
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05.02.05 von Wello - Schönes Spiel für Gelegenheits- wie auch Vielspieler. Spannend bis zum Schluß mit einfachen Regeln. Je mehr Mitspieler, desto besser. |
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06.02.05 von Pia Lemberger - Irgendwie hat mir beim Spielen der Pep gefehlt. Die Aufmachung des Spiels ist für den happigen Preis relativ dürftig, wenn auch funktionell und die Grafik ist einfallslos. Das Spielsystem ist einfach, bietet insgesamt aber einfach zu wenig Möglichkeiten. Als Familienspiel sicher brauchbar, nicht mehr und nicht weniger. |
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20.02.05 von Anny - Mindestestens so gut wie "Zug um Zug". Ein sehr schönes Famieliensspiel für einen verregneten Sonntagnachmittag. Auch unsere Vielspieler spielen es gerne zwischendurch. |
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14.03.05 von Harald Ewald - typischer Fall, einfach ein tolles Familienspiel |
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26.03.05 von Scholle |
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09.06.05 von Heiko G. - Zu recht auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres. Leider macht es aber nur ab 4 Spielern aufwärts richtig Laune da man hier erst alle Möglichkeiten richtig ausschöpft. |
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09.06.05 von Marco Stutzke - Super Familienspiel !!!! |
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11.06.05 von Cornell - Ein locker-flockiges Leichtgewicht ohne seicht zu sein, Glück spielt eine Rolle, dennoch hat man nicht das Gefühl, völlig ohne Einfluss zu sein. Grafik super, wäre durchaus ein würdiges Spiel des Jahres. |
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12.06.05 von Karsten |
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29.08.05 von Markus Beer |
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30.08.05 von xaverius - stimmig, locker, spannend - mein "Familienspiel" des Jahres! |
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10.09.08 von Thomas Winkler - Was soll ich noch sagen? Bei einer Auswahl aus mehr als 1000 Spielen schon an die 10mal gespielt.Das haben nur sehr wenige Spiele bei mir geschafft.Als Familienspiel - eine 6, als reines Erwachsenenspiel eine 4. |
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02.02.11 von RS |
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06.07.12 von Hans Huehnchen - Angenehm atmosphärisches und lockeres Wettrennen, dem leider etwas Abwechslung fehlt. Trotzdem gelungen. |
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10.07.12 von Dirk Grundmann - Funktioniert in allen Besetzungen, also von 3 bis 6 Spielern wirklich gut. |
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20.07.12 von Jochen - Dieses Spiel habe ich seit 2006 jedes Jahr ein paar mal gespielt. Immer mit 6 Spielern. Es ist eines der besten 6-Personen-Brettspiele das ich kenne. Sowohl Wenig- als auch Vielspieler mögen das Spiel. Ich liebe es. |