Rezension/Kritik - Online seit 13.11.2023. Dieser Artikel wurde 5202 mal aufgerufen.

District Noir

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Autor: Nobutake Dogen
Nao Shimamura
Verlag: Game Factory
Rezension: Renate Gerling-Halbach
Spieler: 2
Dauer: 10 - 20 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 5,3 5,3 H@LL9000
5,7 5,7 Leser
Ranking: Platz 84
Download: Kurzspielregel [PDF]
District Noir
Auszeichnungen:2023, As d'Or - Jeu de l'Année Nominierung

Spielziel

"Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann."

Sich einmal wie Don Vito Corleone in "Der Pate" fühlen, das kannst du im Kartenspiel District Noir. Als Gangsterboss befindest du dich in Hoboken, New Jersey, mitten in einem Bandenkrieg, in dem es um die Vorherrschaft des Bezirks District Noir geht. Wer kann die meisten Mitglieder in seinem Syndikat vereinigen, um die Gegner zu vertreiben? Wer reißt sich die drei wichtigsten Gebäude des Bezirks unter den Nagel? Ein spannender Zweikampf entwickelt sich, aus dem nur einer als Sieger hervorgehen kann.

Ablauf

Gespielt wird District Noir mit 45 Karten, auf denen die Mitglieder von vier verschiedenen Banden, Verräter und Bündnispartner abgebildet sind. Daneben gibt es noch drei Karten mit strategisch wichtigen Gebäuden. Für das Spiel werden alle Karten gemischt, dann werden drei zufällig gezogene Karten beiseite gelegt. Nun erhält jeder fünf Karten auf die Hand, die restlichen Karten bilden den Nachziehstapel, von dem zu Beginn zwei Karten offen nebeneinander ausgelegt werden. Diese zwei Karten bilden nun den Beginn einer Kartenreihe, an die weitere rechts angelegt werden.

Gespielt wird über vier Runden. In jeder Runde habt ihr abwechselnd jeweils sechs Aktionen zur Verfügung: entweder legst du eine deiner Handkarte an die ausliegende Reihe oder du nimmst einmalig die letzten fünf Karten aus der ausliegenden Reihe. Diese Karten legst du sortiert vor dir ab, sie bilden dein Gangstersyndikat. Am Ende liegen maximal 20 Karten vor dir. Gelingt es dir im Laufe des Spiels, die drei Gebäudekarten zu nehmen, hast du sofort gewonnen. Ansonsten wird am Spielende abgerechnet. Pro Bande, von der du die meisten Mitglieder auf deine Seite bringen konntest, erhälst du entsprechend Punkte, d.h. für die 8er-Bande 8, für die 7er-Bande 7 usw. Pro Set aus Mitgliedern aller vier Banden und die Bündniskarten gibt es auch Punkte, die Verräterkarten sind Minuspunkte. Ist es dir gelungenen, das punkteträchtigste Syndikat zusammen zu stellen, hast du gewonnen.

Fazit

Die Spielregeln von District Noir sind kurz, kompakt und einfach. Und trotzdem, wenn man sie das erste Mal erklärt, erntet man etwas verständnislose Blicke. Da hilft nur eins - einfach losspielen und die 1. Partie zum Kennenlernen spielen, dann ist der Groschen gefallen. Denn ganz so einfach, wie es aussieht, ist es nicht.

Dazu passend ein paar taktische Überlegungen. Wir spielen eine Runde. Ich muss davon ausgehen, dass ich selbst nur maximal zwei Karten meiner fünf Handkarten selbst bekomme. Manchmal will ich meine Handkarten auch gar nicht. Zum Beispiel habe ich drei Verräterkarten auf der Hand und zwei Bandenkarten. Die Verräter-Karten will ich auf keinen Fall, da sie Minuspunkte bringen. Eine Möglichkeit wäre, wenn ich eine der zwei Bandenkarten gespielt habe, die letzten fünf Karten aufzunehmen und dann im Gegenzug dir erst die Bandenkarte und dann die Verräterkarten unterzujubeln.

Anderes Beispiel: du besitzt bereits zwei Gebäude und hast das dritte auf der Hand. Jetzt musst du mich dazubringen, auf jeden Fall vor dir fünf Karten aufzunehmen. Das gelingt am besten, wenn du mir ein Superangebot unterbreitest. Du spielst bestenfalls hohe Bündniskarten oder Bandenkarten, die mir eine Mehrheit verschaffen. Falle ich dann auf dein Angebot rein, spielst du die Gebäudekarte und im nächsten Zug nimmst du die Karten auf und hast gewonnen.

Hast du schon zwei Gebäude und das dritte habe ich auf der Hand, werde ich natürlich vermeiden, es aufzuspielen. Bin ich allerdings Startspielerin in dieser Runde, habe ich eine schlechte Position, denn auch wenn ich die Karte bis zuletzt auf der Hand halte, musst du nur abwarten, denn der letzte Zug ist deiner. Allerdings kann es auch passieren, dass du davon ausgehst, dass ich die letzte Gebäudekarte habe, aber stattdessen liegt sie bei den drei zufällig aussortierten Karten im Karton - Pech gehabt.

Jedes Spiel, jede Runde District Noir läuft anders. Natürlich hat das Spiel einen großen Glücksfaktor, denn man weiß ja nie, welche Karten man bekommt. So muss man versuchen das Beste draus zu machen. Hier zählt unter anderem das richtig Timing, wann man die Karten nimmt, wann legt man eine ab. Aber auch dabei kann man herrlich bluffen und dem gegnerischen Gangsterboss vielversprechende Angebote unterbreiten, die er gar nicht ablehnen kann, und ihn dann doch über's Ohr hauen. Uns gefällt das Spiel sehr gut, da es schnell gespielt ist und immer zu einer Revanche einlädt. Meist spielen wir drei Mal hintereinander.

Das Spielmaterial ist prima. Die ansprechend illustrierten Spielkarten entführen uns in die 50er Jahre. Die vier verschiedenen Banden haben erfreulicherweise sowohl männliche als auch weibliche Bosse, das gefällt mir. Aber auch der Stil der Illustrationen ist ein Hingucker. Neben den Spielkarten gibt es noch zwei hilfreiche Karten mit einer Kartenübersicht und der Siegpunkt-Berechnung. Das Inlay im Spielkarton sorgt dafür, dass man alles ordentlich wegpacken kann. Passend zum Spielthema gibt es noch einen doppelseitigen Startspielerchip, der an einen Pokerchip erinnert. Auch wenn die Endabrechnung schnell gemacht ist, wäre vielleicht ein kleiner Punkteblock das Tüpfelchen auf dem i gewesen.

Wer gerne zu zweit gerne schnelle, taktische Kartenspiele spielt, dem kann ich District Noir nur empfehlen.

Rezension Renate Gerling-Halbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung District Noir: 5,3 5,3, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.08.23 von Renate Gerling-Halbach - Ein spannendes Kartenduell. Leicht erlernbar, schönes Material, schnell gespielt, so dass direkt eine Revanche möglich ist. Für meinen Mann und mich eines unserer neuen Lieblingsspiele für zwischendurch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.08.23 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.08.23 von Michael Fuchs - Gefällt uns ebenfalls sehr gut. Schon mehrfach gespielt und immer gibt es neue Herausforderungen. Etwas stört mich, dass es relativ wenig Kommunikation während des Spiels gibt. Wen dies nicht stört hat mit District Noir ein 2-Personen Kartenspiel der Extraklasse.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.11.23 von Günter Berberich - Kam in allen Runden gut an.

Leserbewertungen

Leserwertung District Noir: 5,7 5.7, 10 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.08.23 von Kichererbse - „District Noir“ ist ein taktisches Kartenspiel für 2 Spieler ab 10 Jahren und dauert etwa 20 Minuten. Worum geht es? Ihr schlüpft in die Rolle von rivalisierenden Gangsterbossen. Triumphiert über euren Gegner, indem ihr euch die Unterstützung der verschiedenen Banden sichert oder euch die strategischen Brennpunkte der Stadt unter den Nagel reisst! In vier fesselnden Runden spielt ihr Karten in die Auslage oder schnappt sie dir von dort. Aber aufgepasst, abgreifen darf man nur einmal pro Runde, wähl den Zeitpunkt also mit Bedacht sonst lacht sich dein Konkurrent ins Fäustchen! Beweist dabei euer taktisches Geschick und macht eurem Widersacher Angebote, die er unmöglich ablehnen kann. Das Spiel besteht aus 47 Karten, von denen die meisten Banden darstellen, die ihr auf eure Seite ziehen wollt. Fünf Karten bekommt jeder Spieler zu Beginn einer Runde auf die Hand. Die dort aufgereihten Banden haben sich allerdings noch längst nicht eurem Syndikat angeschlossen. Erst wenn sie sich vor euch in der persönlichen offenen Auslage befinden, haben die Banden euch ihre Treue geschworen. Fazit: Das Bluffspiel „District Noir“ ist ein leicht zu erlernendes Kartenduell mit kurzer Spieldauer, das durch seine Optik und Spieltiefe überzeugt. Sehr empfehlenswert und Daumen hoch!😃👍
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.08.23 von zwinkmann - Kleines Spiel, welches mit wenig Regeln großen Spielreiz entfaltet. Erinnert in seiner Spielanlage sehr an das phantastische Spiel \"Hanamikoji\". Wer DN mag, sollte sich dieses Spiel unbedingt mal ansehen!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.09.23 von Peter Steinert
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.09.23 von Der Fisch - Wer es schafft, ein Spiel mit einer so strategischen Tiefe mit so wenig Material auskommen zu lassen und damit am Ende noch auf eine extrem kurze Spielzeit kommt, die direkt zu einem neuen Durchgang einlädt, hat ein kleines Meisterwerk geschaffen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.11.23 von KK - Schnell erklärt, schnell gespielt - und schwer, damit wieder aufzuhören, wenn man einmal angefangen hat...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.11.23 von Hans Huehnchen - Wenige Regeln, kaum Mechanismen, aber ganz viel Spannung. Ein tolles Duell.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.11.23 von Ulrich Roth - Spiele, die mit knappen Mitteln so viel Spannung und Variabilität erzeugen, sind entweder von Reiner Knizia oder sie kommen aus Japan (in diesem Fall letzteres). Der oft gezogene Vergleich mit dem ebenfalls genialen \"Hanamikoji\" trifft zu, was das Verhältnis Anspruch / Spaß und die Spieldauer betrifft, allerdings sind die Mechanismen doch völlig verschieden und wer oft zu zweit spielt, braucht beide Spiele.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.01.24 von FranziS - Es ist mir ein Rätsel wie man so viel Taktik und Spannung in ein paar Karten packen kann, aber hier hat es super geklappt. Für mich eins der besten 2-Spieler Spiele. Die Regeln sind schnell gelesen und verstanden.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.03.24 von HoshiMueller - Ich muss mich den Lobeshymnen anschließen. Ich bin eigentlich kein Fan von Kartenspielen, aber das hier ist eine Perle. Erstaunlicher Tiefgang trotz einfacher Regeln.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.24 von Andreas Preuss - Einfache Regeln. Super Aufmachung. Immer wieder gern. Zwischendurch. Mehrmals hintereinander. Tolles 2-Spieler/-innen Spiel!

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