Rezension/Kritik - Online seit 20.02.2020. Dieser Artikel wurde 9450 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Bei Pictures baut jeder mit seinem Spielmaterial (Bauklötze, farbige Würfelchen, Schnürsenkel, Steine/Stöcke oder Symbolkarten) eines der ausliegenden Fotos möglichst treffend nach. Welches Bild das ist, wird jeweils durch ein Koordinatenplättchen vorgegeben, das aus einem Beutel gezogen wird. Danach rätseln alle, welche geheimen Bilder die Mitspieler nachgebaut haben.
Zu Beginn werden 4 x 4 Fotokarten ausgelegt sowie Buchstaben und Nummern zu den Reihen bzw. Spalten, was eine bestimmte Koordinate für jedes Bild ergibt. Diese Koordinaten werden in Form von Plättchen in einen Stoffbeutel gegeben und gut gemischt. Außerdem erhält jeder Mitspieler einen Wertungszettel, einen Stift sowie ein Material-Set. Nachdem alle Beteiligten eine Koordinate aus dem Beutel gezogen und sich das dazugehörige Bild angeschaut haben, beginnen alle Spieler, das gezogene Motiv mit ihren Materialien darzustellen.
Grundsätzlich muss nicht das gesamte Material zum Nachbauen verwendet werden, Ausnahmen gibt es jedoch bei den Farbklötzchen, bei denen immer genau 9 Stück in den Bilderrahmen eingesetzt werden müssen, sowie bei den Karten, bei denen 2 – 5 zum Darstellen/Erklären benutzt werden müssen. Um zu zeigen, wo sich bei der Konstruktion oben und unten befinden, wird ein Pictures-Schildchen an deren Unterseite gelegt.
Nach der Bauphase startet die Ratephase, in der alle herauszufinden versuchen, was ihre Mitspieler nachgebaut haben. Die entsprechenden Koordinaten schreibt jeder auf sein Wertungsblatt unter den Namen des entsprechenden Spielers.
Bevor jeder Spieler sein Bild preisgibt, nennen die Mitspieler ihre Rateversuche. Für jeden richtigen Tipp erhält der Spieler einen Punkt, wer richtig geraten hat, bekommt ebenfalls einen Punkt. Nachdem alle Bilder ausgewertet wurden, wird das Baumaterial im Uhrzeigersinn weitergegeben. Bei weniger als sechs Spielern werden trotzdem alle Material-Sets benutzt. Schluss ist nach fünf Runden, wenn jeder einmal mit jedem Material-Set gebaut hat, und es gewinnt natürlich, wer die meisten Punkte gesammelt hat.
Recht schnell erkennt man in den diversen Runden meistens, mit wem man sich auf einer Wellenlänge befindet und mit wem eher nicht. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich ein und dasselbe Bild von verschiedenen Personen manchmal wahrgenommen wird. Das Alter spielt diesbezüglich selten eine Rolle, auch nicht das Geschlecht. Es ist einfach die Betrachtungsweise der einzelnen Menschen, die sie ein Bild so oder anders sehen lässt.
Pictures ist ein Spiel, das mit sehr wenigen Sätzen erklärt werden kann und das trotzdem in keiner Weise banal ist. Dank seines einfachen Prinzips schafft es Pictures, auch Leute an den Tisch zu locken, die für Spielen eigentlich nicht so viel übrighaben. Und noch besser: Sogar "Partyspiel-Muffel" mögen es in den allermeisten Fällen.
Für das Raten ist genaues Hinsehen und manchmal ein bisschen um die Ecke denken sehr wichtig. Denn ob ein Bild einfach oder schwer nachzubauen ist, hängt nicht nur von der Fotokarte ab, sondern auch davon, welches Material einem gerade zur Verfügung steht. Mein Hasskandidat diesbezüglich sind die Symbol-Karten, wohingegen ich am liebsten die Farbklötzchen mag. Aber damit stehe ich wohl nicht alleine da, denn die Rate-Erfolge zeigen, dass die einen weniger oft erraten werden als die anderen. Das Schöne an Pictures ist aber, dass ja jeder mit jedem Material einmal darstellen muss.
Spannend finde ich die Tatsache, dass jede Koordinate dreimal im Säckchen vorkommt. Es kann also theoretisch passieren, dass in einer Runde drei Spieler gleichzeitig ein- und dasselbe Bild nachbauen, nur eben mit unterschiedlichen Materialien. Ich habe Pictures jetzt schon unzählige Male gespielt, doch dies ist noch nie vorgekommen. Dass allerdings zwei Spieler dasselbe Foto nachzustellen haben, war schon häufiger der Fall.
In diesem Umstand sehe ich auch den einzigen Nachteil des Spiels: Es kann passieren, dass Spieler in unterschiedlichen Runden mit demselben Material dasselbe Bild nachbauen müssen. Es ist meistens sehr schwer, hier mit zündend neuen Ideen aufzuwarten, wie es der klein gedruckte Regel-Zusatz verlangt. Deshalb haben wir die Hausregel erfunden, dass man in diesem Fall die Koordinate vorzeigt und anschließend eine neue ziehen darf.
Für mich bleibt dies die einzige kleine Schwachstelle des Spiels. Wir haben es sogar schon zu sechst gespielt. Dann kann ein Spieler pro Runde nur raten, jedoch nicht selbst bauen, und es werden sechs Runden gespielt – funktioniert wunderbar und macht noch mehr Spaß als zu dritt, weil eben auch hier fünf Bilder erraten werden müssen. Mittlerweile habe ich alle Fotokarten einmal gesehen. Was dem Spielspaß zwar keinerlei Abbruch tut, aber trotzdem den Wunsch nach mehr erweckt. Und auch nach mehr Materialien. Ich hoffe, der Verlag lässt sich da etwas einfallen!
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Pictures: 4,7, 6 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.01.20 von Sandra Lemberger - Mein absolutes Lieblingsspiel dieser Saison! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.11.19 von Michael Dombrowski - Aus völlig unterschiedlichen Materialien müssen die Spieler ein zufälliges und geheim zugelostes Foto aus einer Auslage so darstellen, das die Mitspieler dieses Wiedererkennen. Hier geht es weniger um die Punkte als um den Spaß und die Diskussion nach der Auflösung. Das Material reicht von kleinen farbigen Holzwürfeln über Steine, Bänder und Bauklötze. Erstaunlich wie es dennoch funktioniert. Erfordert ein wenig Phantasie und Kreativität. Schönes Spiel! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.01.20 von Roland Winner - Wenn es nicht so oft auf den Tisch kommt, vermag es einige Partien lang zu begeistern. Auf Dauer braucht man weitere Fotos. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.02.20 von Michael Andersch - Am 23.11.19 hatte ich das Spiel noch wie folgt bewertet: "Ein bisschen "Krazy Wordz" mit Bildern bzw. "bildgebenden Materialien". Witzig!" und 5 Punkte vergeben. Mittlerweile gilt das zwar immer noch, aber mit deutlichen Abstrichen, denn es sind schlichtweg zu wenige Bilder drin (nach etwa 20 Partien halte ich das Spiel für "durchgespielt") und auch wenn man das gleiche Bild mal mit dem einen und mal mit dem anderen Material darstellen muss: In der gleichen Runde kommt es hier zwangsläufig relativ rasch zu Wiederholungen und es schleifen sich Mechanismen ein, was man womit wie darstellt. Ungeschickt auch, dass optimalerweise alle Spieler auf der gleichen Seite des Tisches sitzen sollten. Aufgrund dieses nachlassenden Spielreizes werte ich auf "gute 3 Punkte" ab. Krazy Wordz z.B. ist hier deutlich variabler und "langlebiger", da die Buchstabenkombinationen niemals gleich sind - und vor allem ist es witziger. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.02.20 von Udo Kalker - Interessante Idee, die Bilder mit den verrückten Materialen nachzubilden. Macht Laune auf direkt noch ein Spiel. Da es sich auf Dauer aufgrund der gleichen Bilder doch ein wenig abnutzt, eine sehr gute 5 als Wertung. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.03.21 von Katrin Husmann - Kreativität und Phantasie sind gefordert! Das Erraten der gelegten Bilder ist der absolut spannende Teil, die Punkte am Ende des Spiels Nebensache. |
Leserwertung Pictures: 3.2, 19 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.02.20 von Sebastian - Anfängliche Begeisterung aufgrund der schönen Materialien und im Prinzip interessanten Ideen ebbte schnell ab. Zu oft gibt es Wiederholungen, zu schnell entwickelt man eine Art System wie man mit den Materialien effizient arbeitet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
10.02.20 von Thomas Z. - Nette Idee, Bilder mit unterschiedlichsten Materialien darzustellen. Nach recht kurzer Zeit hat man aber raus, wer seine Message wie verschlüsselt und die viel zu wenigen Bilder wiederholen sich. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.02.20 von Dietrich - Ich schließe mich voll und ganz den Vorschreibern an ... Trotz der oft nur kargen Möglichkeiten hat man den (Gedanken-)Bogen schnell heraus. Zudem gibt es viel zu wenige Vorlagen. Vielleicht sollte man die Kärtchen von Ravensburger "Life Style" hinzunehmen ... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.03.20 von Matthias - So eine Art von „spiel“ macht überhaupt keinen Spaß und man ist froh wenn es vorbei ist. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.03.20 von JonTheDon - Lustige Idee, verbraucht sich aber viel zu schnell. Das Bild mit der Schlange oben zeigt, was ich meine. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.05.20 von Ulli Heim - Erscheint mir als ein Neuaufguss von "Was'n das" von Ravensburger 2006. Da gab es anstatt Bildkarten über 1000 Begriffe darzustellen und zu erraten. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.07.20 von Christiansen - Überhaupt nicht meine Art von Spiel. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.07.20 von Chrizlutz - Schönes Familienspiel! Spiel des Jahres-Auszeichnung ist für mich sehr nachvollziehbar. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.07.20 von Peter Steinert - Seit ich mich für Gesellschaftsspiele interessiere, haben es viele kommunikative Leichtgewichte, wie z.B. "Inspiration" (Ravensburger), Wat n Dat!? (Ass/NSV), "Concept" (Repos Prod.), "McChain" (Piatnik), "Talking Stones" (Goldsieber) oder "Barbarossa" (ASS/Kosmos) auf unseren Spieltisch geschafft. Da baut man mit Dingen oder Piktogrammen etwas nach, teilweise mit wirklich innovativen Ideen. Meine Aufzählung ist natürlich unvollständig, aber zum Googeln hatte ich einfach keine Lust. Ob der Querschnitt der sich verjüngenden Jury alle hier genannten Spiele kennt? "Originell" sei "Pictures", heißt es nämlich, so richtig "kreativ" und das Material "klug gewählt". Aber stimmt das? Auf jeden fall droht nun mindestens eine Erweiterung: Nicht mit Steinen, Stäben oder beidem, nein... aber mit Sand oder Kugeln oder Knete oder Magneten vielleicht... ja, Magnete wären cool! Und wer keine weiteren Baustoffe kaufen mag, der versucht es vielleicht mit ein paar zufälligen Buchstaben aus "Crazy Words" (FishTank/Ravensburger) oder den vier Formen aus "Buzzle" (Franjos). Wen interessieren schon die paar Schwächen im System, wie beispielsweise eine zu geringe Kartenmenge mit oftmals schecht gewählten Motiven oder ein sich schon nach wenigen Partien durch Wiederholung erschöpender Spielreiz, wenn es dafür sofort looooosgehen kann? Geschenkt! Also, was ist denn nun eigentlich so preiswürdig am Spiel des Jahres 2020, dem bereits dritten gekrönten Partyspiel der letzten fünf Jahre und dem ersten, das wirklich komplett "aufgewärmt" und irgendwie einfältig wirkt? Unterschiedliche Gegenstände zum Bauen bestimmt...! Wie? Die hatte "Was n das?" (Ravensburger) auch? Das Punktesystem? Hinreichend bekannt! Aber jetzt: Bei "Pictures" werden ja gar keine Begriffe nachgebaut, sondern... BILDER!! Pfffff... Wo ein "Just One" immerhin durch Reduktion besticht und "Codenames" die Spieler auf intelligente Weise fordert, da findet man bei "Pictures" einfach nur Diverses und nach der fünften Partie nicht mehr viel. Mal ehrlich, warum hat die Jury eigentlich so wenig Mumm? Anno 1995 wurde jedenfalls nicht das kommunikative "Kaleidos" (eg Spiele) zum Sieger gekürt, sondern so ein etwas anspruchsvolleres, rotes Teil mit Dorf und Sonne drauf. Mit Langzeitreiz und so. Also das vom Teuber... Da waren keine Schnüre drin, sondern eine ganze WELT! Der Rest ist Geschichte. Ab sofort darf der beratende Fachhändler sich also weiter den Mund fusselig reden, um Spiel-affinen Familien zu erklären, was ein "Kniziaeskes Legacy-Spiel" ist. So ein blaues Teil eben... mit Stadt und Wolken drauf... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.07.20 von Martin - Was heißt eigentlich "Spiel des Jahres"? Mit Sicherheit nicht "Das beste Spiel des Jahres", sondern: Wie schaffe ich es, Spielemuffel auch dieses Jahr wieder gemeinsam an den Tisch zu bringen? Es ist eben längst kein Preis mehr für Spieler, sondern eben für Nichtspieler. Dafür ist dieses Spiel bestens geeignet, zumindest für ein paar Abende. Ohne die Auszeichnung wäre ich aber darauf nie aufmerksam geworden. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.07.20 von Kichererbse - Das tut schon weh! Ein Spiel, das eine Mischung aus verschiedenen Spielen ist, kaum innovativ ist und Spielmaterial in nicht ausreichendem Maße beinhaltet, wird Spiel des Jahres 2020! Auweia! Ich verstehe ja, dass die Jury ein Spiel kürt, das alle an den Spieltisch locken soll. Aber erstens ist das Niveau, aber auch der Anspruch der Familienspieler gestiegen und zweitens sollte ein Spiel des Jahres doch entweder irgendetwas bahnbrechend Neues beinhalten oder/und einen so hohen Wiederspielreiz haben (auch mit bekannten Ideen und Mechanismen), dass man es immer wieder auf den Tisch bringen will! Das ist m.E. bei Pictures in sehr eingeschränktem Maße der Fall. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.08.20 von Matze - Für mich ist es das schlechtes SdJ seit Keltis! Es besteht überhaupt kein Spielspaß geschweige Spielspannung. Nach nun mehr als 10 gezwungenen Partien würd ich lieber Minuspunkte für dieses sogenannte Spiel vergeben. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.12.20 von Harry M - Ein, zwei Partien lang interessant, wenn man solche Spiele mag. Danach einfach nur öde. Besser bei den Vorbildern (Crazy Words, Just One, Codenames) dieses uninspirierten Plagiat-Gemischs bleiben. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.12.20 von OMI - Wie fange ich hier am besten an, nachdem das Spiel nun reihenweise zerrissen wurde. Vorab: Ich ordne mich selbst der Kategorie der Spieler zu, die deutlich lieber Taktikspiele als Gesellschaftspiele mögen. Bei uns (4 Taktikspieler) kam vor 3 Monaten nun dieses Spiel auf dem Tisch. Und wir hatten Spaß! Nicht nur ein Spiel lang, sondern es folgten weitere. Danach spielte ich mit meiner Familie. Mehrfach - und es machte Spaß. Klar, mit der Zeit gibt es gewisse Vereinheitlichungen, wenn man immer in derselben Runde spielt. Und womöglich wird es nach 20 oder mehr Runden eintönig- an dem Punkt sind wir aber noch lange nicht. Wir zumindest haben einen riesigen Spaß bei dem Spiel, egal ob mit Vielspielern oder der Familie. Was kann ich mir mehr von einem Spiel wünschen? |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.12.20 von sutrebuh - Wo ist sie denn, die große Innovationskraft all der neuen Lege-, Arbeitereinsatz- und Deckbuildingspiele, die da jedes Jahr den Markt schwemmen? Und wo sind all die lautstarken Kritiker, die ihnen ihre Ideenlosigkeit vorwerfen? Zur Nomination für das Spiel des Jahres haben es neben Pictures noch zwei weitere Vertreter der dosierten Innovation geschafft, wobei dort die Schelte ausblieb. Da ist zum Einen ein Spiel, das die Mechanismen eines Flickenteppichlegespiels (das ich sehr schätze) und eines aufgemotzten Puzzlespiels kombiniert hat. Und zum anderen ist da noch ein Legespiel, bei dem es darum geht, möglichst viele Plättchen auf die Fläche zu legen, was witzigerweise ebenfalls wieder sehr an besagtes Fleckenteppichspiel erinnert. Achja, nicht vergessen werden darf die Kombination mit dem auch nicht mehr ganz so frischen Legacy-Mechanismus, der sich auf ein paar Aufkleber beschränkt. Ganz offensichtlich ist es schwieriger geworden, wirklich neuartige Konzepte in die Spielewelt einzuführen, wie etwa auch ein Blick in die Liste des Deutschen Spielepreises verrät: Da tauchen gleich zwei Titel schon im Namen mit einer Version "II" auf, ein weiteres ist dem Namen nach eine Variante eines Vorgängers und von Platz 1 abgesehen, können auch die anderen nicht die ganz große Innovationskraft für sich reklamieren. Das alles sollte man den Spielen nicht vorwerfen, spiegelt die Situation doch lediglich wieder, welch enorme Entwicklung die Branche in den letzten Jahren genommen hat. Warum also auf Pictures rumhacken? Das Spiel tut, was es soll: Es handelt sich um ein zugängliches und unterhaltsames Familienspiel. Es ist deutlich interaktiver und lustiger als die anderen Nominierten und es hat gegenüber den Kommunikationsspielen, mit denen es verglichen wird, den großen Vorteil, dass kleinere Kinder keine Nachteile haben, nur weil ihnen mangels Erfahrung weniger Assoziationen zur Verfügung stehen oder sie schlicht das Wort nicht kennen. Durch die verschiedenen Bastelsets ist in Pictures außerdem noch willkommene Abwechslung geboten. Als Familienspiel macht es jedenfalls eine gute Figur und die zweite Auflage enthält ausreichend Fotomotive. Die Experten mögen sich bitte dessen besinnen, dass sie nicht die Zielgruppe sind, und sollten froh sein, dass sie nicht das (teilweise gar nicht unberechtigte) Urteil von Kindern über manches ihrer geliebten Spiele vernehmen müssen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.12.20 von Ernie - Das perfekte Mehrgenerationenspiel, bei dem man sich -liebe Redaktion- allenfalls über die halbgare Wertungsweise, der fade, einseitig bedruckte Wertungsblock wird der an der Haptik orientierten Grundidee ebenso wenig gerecht (3. Auflage -> Muggelsteine o.Ä.), wie der seltsame Regel"vorschlag" bei Dopplungen und bereits geratenen Motiven (3. Auflage -> Umdrehen o.Ä.), wundert. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.02.21 von Reinhard.Hofmann - Sicher kein Spitzenspiel, aber die Verisse sind auch nicht gerechtfertigt. Wenigspieler kann man damit erfreuen, Phantasie und Kreativität ist gefragt. Das Spiel ist kommunikativ. Selbst mit den Schnürsenkeln kann man was anfangen. Strukturell entspricht die Punktevergabe m.E. "Dixit". |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.02.21 von MaJaTi53 - Es ist kein Spitzenspiel, indessen: Man bekommt Wenigspieler an den Tisch, Geist und Kreativität werden beansprucht. Für einen schönen Abend allemal brauchbar. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.09.23 von schwenkbraten - Ich habe dieses Spiel mehrfach in großen Gruppen im Alter zwischen 16-22 Jahren (FSJ&BFD) eingesetzt. Auch wenn ich persönlich die Idee dahinter ganz cool finde, kommt das Spiel bei meiner Zielgruppe überhaupt nicht an. Die Regel wird als zu komplex aufgefasst (!), insbesondere die Punktewertung samt -block. Während beim ersten Durchgang meistens noch gespanntes Interesse da ist, wie man die zugeteilten Materialien jetzt verwerten kann, pendelt sich bereits bei der zweiten Runde Langeweile ein. Das Spiel ist insgesamt zu lang, bis eine Runde abgeschlossen werden kann, dauert mehr als man erwarten würde; Man muss sich ständig um den Tisch bewegen, um die Bilder alle erst mal zu erfassen und dann wieder zu versuchen, mit dem gezeigten abstrakten Kunstwerk zu vergleichen. Es findet viel weniger Interaktion statt, als man denken würde. Die gesamte Gestaltung wirkt trostlos. Für mich auf Basis der Rückmeldungen sehr vieler Testenden vermutlich das schlechteste SdJ mindestens seit 2008. |