Rezension/Kritik - Online seit 20.11.2019. Dieser Artikel wurde 8256 mal aufgerufen.
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Jurassic Park auf dem Spielbrett – na ja, vielleicht nicht ganz so gruselig. Jedenfalls ist es auch hier den Wissenschaftlern gelungen, Dinosaurier zu klonen. Und damit möglichst viele Menschen die Giganten der Urzeit sehen können, werden überall auf der Welt neue Zoos eröffnet. Bringe deine Besucher zum Staunen, indem du die Dinosaurier in deinem Zoo am vorteilhaftesten anordnest.
Zu Beginn erhält jeder ein Tableau mit sechs Zoogehegen, jeder zieht geheim sechs Dinosaurier aus dem Beutel und versteckt diese in seiner Hand. Der Startspieler würfelt, und das Ergebnis zeigt seinen Mitspielern die für diesen Zug geltenden Platzierungsregeln. Diese besagen, in welchem Gehege die Mitspieler einen ihrer Dinosaurier einsetzen dürfen: links oder rechts vom Fluss, in einem Waldgehege oder einem auf der Ebene, in einem leeren Gehege oder in einem, in dem sich noch kein Tyrannosaurus befindet. Außerdem darf man einen Dino jederzeit im Fluss platzieren, wenn man keinen in ein vorgegebenes Gehege setzen kann oder will. Wichtig ist noch die Regel, dass sich der aktive Spieler als Einziger nie an sein Würfelergebnis halten muss. Haben alle Spieler einen Dinosaurier platziert, geben sie die restlichen Dino-Figuren an ihren linken Nachbarn weiter, der Startspieler wechselt im Uhrzeigersinn, und das Spiel wird auf dieselbe Weise fortgesetzt.
Sind alle Dinos platziert, erhält jeder sechs neue, und es folgt eine weitere Runde wie oben beschrieben. Sind auch die letzten Urzeitgiganten in einem Gehege untergekommen, folgt die Abrechnung. Wie viele Punkte es gibt, hängt von den einzelnen Gehegen ab, von denen es Folgende gibt:
Wald der Gleichartigen: Nur eine Art darf hier platziert werden; je mehr gleiche es sind, umso mehr Punkte gibt es am Ende.
Die Ebene der Vielfalt: Hier müssen es lauter unterschiedliche Dinos sein; es gibt wieder umso mehr Punkte, je mehr platziert wurden.
Die Prärie der Verliebten: Für je ein Paar gibt es 5 Punkte.
Das Trio unter den Bäumen bringt 6 Punkte, wenn dort am Ende genau drei beliebige Dinos stehen.
Der König des Dschungels: 7 Punkte gibt es, wenn kein anderer Spieler mehr Dinos dieser Spezies in seinem gesamten Zoo hat als jener Spieler, der den Dino in seinem Königsgehege eingesetzt hat.
Die Insel des Einzelgängers: Der dort platzierte Dino bringt am Ende 7 Punkte, wenn er der einzige seiner Art im gesamten Zoo ist.
Außerdem gibt es 1 Punkt für jeden Dino im Fluss (nein, die sind dort nämlich nicht ertrunken, sondern haben nur gebadet) und für jedes Gehege, in dem sich mindestens ein Tyrannosaurus Rex befindet.
Schönes Spielmaterial lockt die Leute schnell an den Tisch. Zu bemängeln gibt es bezüglich des Materials nur, dass der Sack, aus dem die Dinos gezogen werden, selbst für Kinderhände zu klein ist. Das ist sehr ärgerlich, denn wenn man nicht die ganze Hand in das Mini-Säcklein stecken kann, sondern sie mit den Fingern herauspicken muss, neigen vor allem Kinder dazu, sich jene Dinos rauszusuchen, die ihnen gerade besonders gut in den Kram passen. Wer zu Hause in irgendeinem Spiel einen größeren Sack hat oder nähtechnisch nicht untalentiert ist, sollte das Original unbedingt austauschen.
Ansonsten gibt es aber nichts zu meckern. Auch nicht an der Spielregel, die lückenlos und verständlich in das Spiel einführt. Gut gefällt mir hier übrigens, dass am Ende der Regel der Begriff "draften" mit wenigen Worten erklärt wird. In der Spieleszene kennt man das Wort natürlich schon seit längerer Zeit, aber andere Menschen können damit nichts anfangen. Sehr nett finde ich auch, dass sich der Verlag am Ende nicht nur bei einigen besonderen Testspielern bedankt, sondern auch Steven Spielberg im Hinblick auf den Film "Jurassic Parc".
Das Spiel wird schnell verstanden, auch von jüngeren Kindern. Da man im Spiel zwar durchaus ein wenig taktieren kann, der Glücksteil aber trotzdem nicht unbeträchtlich ist, spielen Kinder auch nicht unbedingt chancenlos mit. Spätestens nach ein oder zwei Partien haben sie aber ohnehin gut verstanden, worauf es ankommt. Ein wenig frustresistent sollten sie aber vor allem im Hinblick auf das Gehege "Die Insel des Einzelgängers" sein, denn was dieses betrifft, kann einem der Nachbarspieler gewaltig in die Suppe spucken, wenn er einem auf den letzten Drücker noch genau diesen Dino süffisant lächelnd als Letzten überreicht.
Ganz wichtig ist es, die Spieler bei der Regelerklärung darauf hinzuweisen, dass jeder den gewählten Dino erst dann in sein Gehege setzt, wenn alle einen ausgewählt haben und in ihrer freien Hand halten. Sonst können sich die Mitspieler eventuell Vorteile verschaffen, wenn sie erst schauen, welche Dinos die Mitspieler in ihrem Liebespaar- oder dem Gleichartigen-Gehege sammeln und ihre Auswahl dann entsprechend anpassen.
Draftosaurus funktioniert in jeder Besetzung gut. Im Spiel zu zweit gibt es einen Unterschied im Spielverlauf: Da sind doppelt so viele Dinos im Sack wie sonst. Jeder wählt dann immer zwei Dinos aus: Zuerst einen, den er in sein Gehege setzt, dann einen, den er aus dem Spiel nimmt. Damit wird das Spiel ein wenig berechenbarer.
Auf der Rückseite der Spielpläne befindet sich eine Winter-Zooseite. Diese spielt sich etwas anders, weil die Gehege auf andere Weise punkten. In allen Runden, in denen ich Draftosaurus zum ersten Mal gespielt habe, wollten alle im Anschluss gleich die Winterseite spielen. Manchmal danach noch einmal alle beiden Seiten mit einer zusammenfassenden Punkte-Erfassung, wie es die Spielanleitung auch als Regelvariante vorschlägt.
Draftosaurus ist ein schönes Familienspiel für Jung und Alt mit einfachen Regeln, das auch gerne in Vielspielerkreisen für ein schnelles Spiel zwischendurch auf den Tisch kommt.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Draftosaurus: 4,8, 8 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.11.19 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.09.19 von Roland Winner - Sehr schöne Figuren, klasse Spielidee. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.10.19 von Michael Kahrmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.11.19 von Nicole Biedinger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.11.19 von Andreas Odendahl - Seichtes Familienspiel, aber das ist schon schwer in Ordnung! Dino-Animeeples zu draften ist schon stimmungsvoller als nur Karten, aber auch ziemlich unpraktisch... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.11.19 von Stephan Gehres - Mir gefällt das Spiel ziemlich gut. Ich finde es auch toll, dass wir es mit der ganzen Familie spielen können (sogar die 4jährige kann mitspielen). Die kurze Spieldauer ist zusätzlich positiv, obwohl ich mir manchmal eine weitere Runde wünschen würde. Ich habe allerdings feststellen müssen, dass es doch einige Mitspieler gibt, bei denen das Spiel nicht so gut ankommt. Sogar bei Wenigspielern wurde teilweise der geringe Einfluss bemängelt, was durch das Draften begründet wurde. Ich würde dem entgegnen, dass man eben mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten muss und auch ein wenig darauf achten sollte, was die Mitspieler machen. Bei 5 Spielern sollte man eine Hausregel verwenden, sonst haben nicht alle Spieler gleich oft den Vorteil zu würfeln. Das eigentlich recht einfache Spiel wird an ein paar Stellen durch zu knappe Regeln etwas unklar. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.05.20 von Hardy Jackson - Nettes schnelles Spielchen mit süßen Dinos. Leider ist die Ausstattung gefühlt etwas unvollständig. Es fehlen Kisten/Schachteln zum weitergeben der Dinos (in der Hand ist doch eher unpraktisch, zumal die anderen Spieler ja die Dinos nicht sehen dürfen. Ein Wertungssblock wäre auch schön gewesen. Positiv ist auf jeden Fall die schnelle Spielzeit und niedrige Einstiegshürde, der flotte Ablauf, und - im Verhältnis dazu - auch ein solide Spieltiefe und Wiederspielbarkeit. Mehr kann man von einem 15-min-Spiel nicht erwarten. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.07.22 von Mahmut Dural - Draftosaurus ist ein schönes Familienspiel. Das normale Spiel ist mir persönlich zu kurz. Aber die Regelvariante, wo man beide Planseiten hintereinander spielt und die Gesamtpunkte berechnet finde ich wiederum richtig gut. Aufgerundete 5 Punkte. |
Leserwertung Draftosaurus: 4.4, 11 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.04.19 von Achim Nieder-Vahrenholz - Ein recht unbekannter Absacker/Aufwärmer mit unverbrauchtem Thema (Dinos draften!). Zu dritt und viert sehr gut angekommen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
10.07.19 von Martina - Es fühlt sich eigentlich wie ein herkömmliches Roll&Write-Spiel an, aber es lebt definitiv von den Dino-Meeples die erst gedraftet und dann auf die kleinen Park-Boards gestellt werden. In wenigen Minuten erklärt, in wenigen Minuten gespielt. Ein eher seichtes Spiel für z.B. Familienrunden oder Dinofans, bei dem die Punktzahlen oft am Spielende sehr nah beieinander sind. Mechanisch ist das ganze einfach gestrickt, mir macht es trotzdem immer mal wieder Spaß. 2 Tipps noch: Die Figuren lassen sich wunderbar für EVO einsetzen. Zum Draften eignen sich z.B. Muffinformen aus Silikon. |
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05.09.19 von Heike - Netter feiner Absacker. Nichts tiefgründiges. Sehr gutes Material für das kleine Spiel. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.09.19 von Hans Huehnchen - Nette Drafterei. Flott gespielt und ohne viel Tiefgang, aber auch nicht ganz banal. Bis auf das zu kleine Säckchen wunderbares Material. |
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01.11.19 von Kichererbse - Es haut mich einfach nicht vom Hocker. Ganz nett. |
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25.01.20 von Christo - Schnell erklärt und hübsch anzuschauen, deshalb nett für zwischendurch |
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28.02.20 von Tim - Etwas mageres Spiel mit tollem Material. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.12.20 von Kivi - In die 15 Minuten Spielzeit wurde ein weder banales noch langweiliges Spielchen gepackt, dass sehr häufig nach einer sofortigen Wiederholung schreit. Zum Start in den Spielabend, oder als Absacker aber auch prima mal für Zwischendurch, eignet sich dieses Spiel für jede der angegebenen Spielerzahlen. Ja, auch zu zweit spielt es sich gut, da durch Regelanpassungen immer zwei Dinos aus der aktuellen Hand ausgewählt werden, einer für den Zoo, einer der aus dem Spiel genommen wird. Varianz ist durch den doppelseitigen Spielplan in kleinem Maße auch gegeben, aber selbst mehrmals die gleiche Planseite macht durchaus Spaß. Für jede Abend würde ich es jetzt nicht vorschlagen, aber die Häufigkeit, in der es bisher schon auf den Tisch kam, spricht für sich. In der aktuell erhältlichen Fassung wurde zum Glück auch das viel zu kleine Säckchen durch ein doppelt so großes Beutelchen ersetzt. Der zieht zwar auch Fäden, aber man kann bequem daraus herausziehen. Die Dinomeeple sind einfach klasse anzusehen, haptisch ein Genuss. Es lädt zum Spielen ein und kann bedenkenlos empfohlen werden. |
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02.01.22 von Der Fisch - Draftosaurus ist ein sehr kurzweiliges Familienspiel, dass sowohl in kleinen als auch etwas größeren Runden funktioniert. Beste Voraussetzungen für den Einsatz in gemütlichen Spieleabenden. Nach und nach setzen wir aus zuvor gezogenen und weitergereichten Dinosauriern unseren ganz persönlichen Dino-Park zusammen. Je nach Einsatz in einem der Gehege gibt es auf unterschiedliche Arten Punkte. Zusätzlich gibt es immer eine oder einen aktive/n SpielerIn, die bestimmte Ausnahmen dieser Einsetzregel würfelt. Nach zwei Durchgängen ist dann Schluss und es wird ausgezählt. Draftosaurus lädt dabei zur erneuten Runde ein, ist schön gestaltet und funktioniert. Dennoch sorgt es bei mir weniger für Begeisterung und auch das Spielen selbst macht mir persönlich nicht den riesigen Spaß. Aufgrund der genannten Punkte aber ein Spiel, dass man für bestimmte Konstellationen gut im Schrank haben kann. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.07.22 von Gülsüm Dural - Tolles Familienspiel. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.03.23 von Elisabeth - lustig, Spielregeln klar und schnell begriffen. Die Winter-Variante macht das Ganze zusätzlich noch attraktiver. |