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Bier Pioniere

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Autor: Thomas Spitzer
Verlag: Spielefaible
Rezension: Franky Bayer
Spieler: 2 - 4
Dauer: 75 - 100 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 5,7 5,7 H@LL9000
4,9 4,9 Leser
Ranking: Platz 421
Bier Pioniere

Spielziel

Oje! Die Situation meiner kleinen Brauerei stellt sich als nicht sehr rosig dar. Veraltete Geräte, die Gärung dauert ziemlich lange, zudem stelle ich bloß eine einzige Biersorte - "Alt" - her. Die Folgen: spärliche Einnahmen und vor allem verdiene ich damit keinen einzigen Siegpunkt.

Doch das soll sich, muss sich ändern! Mehrere Arbeiter stehen bereit, um den Übergang in eine neue Ära zu schaffen, mein kleines Brauhaus neu zu gestalten und zu einer erfolgreichen, modernen Großbrauerei, fit für die aktuelle zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zu machen.

Ablauf

Meine Brauerei verfügt anfangs nur über einen einzigen Braukessel, in dem ich Bier der Marke "Alt" produzieren kann. Für weitere Sorten fehlen mir da noch sowohl die erforderliche Ausrüstung als auch das Wissen, weshalb die entsprechenden Bereiche mit Abdeckplatten und Abdecksteinen versehen sind. Auf der Fortschrittsleiste wird festgehalten, wie lange der Gärprozess all meiner Biersorten dauert. Im Lager ist Platz für neue Fässer, die ich aber stets in den Keller transportieren muss, um dort fertiges Bier abfüllen zu können. Am rechten Rand meines Brauerei-Tableaus befinden sich Anlegeplätze für bis zu vier Ausbauten. Und im Verwaltungsbereich steht mir zu Beginn durch vorhandene Abdecksteine leider nur eine einzige Verwaltungsaktion zur Verfügung.

Der große Spielplan bietet mir mehrere Möglichkeiten, diese suboptimalen Zustände zu verbessern. Mehrere Aktionsfelder stehen hier für den Einsatz meiner beiden Arbeiter, meines LKWs, sowie für meinen letzten Arbeiter im Reihenfolge-Aktionsbereich bereit. Ich möchte hier nicht jedes einzelne Aktionsfeld beschreiben, weshalb ich mich auf die wesentlichsten Aktionen beschränke.

Dazu gehört in erster Linie natürlich das "Bierbrauen". Je nachdem, wo mein Marker auf der Braustufenleiste steht, kann ich bis zu 4 Biersorten gleichzeitig brauen, indem ich die entsprechenden Braudrehscheiben auf mein Tableau lege, das Wissen und passende Anschaffung selbstverständlich vorausgesetzt.

Das gebraute Bier muss natürlich gären, was durch "Drehungen" der Braudrehscheibe angezeigt wird. Je nach Fortschritt und Biersorte sind 3 bis 7 Drehungen notwendig, bis ein Bier fertig ist und in den Keller kommt. Wie viele Drehungen ich mit dieser Aktion insgesamt durchführen darf, richtet sich nach den Drehsymbolen meiner eigenen Kartenauslage (anfangs bloß 2).

Natürlich brauche ich auch Fässer. Die entsprechende Aktion bietet mir die Möglichkeit, entweder neue Fässer ins Lager zu stellen, oder Fässer vom Lager in den Keller zu verfrachten. Gegen Abgabe einer Münze darf ich sogar beides tun. Die Anzahl richtet sich in beiden Fällen wiederum nach meiner Kartenauslage.

Nachdem meine Brauerei ja zu Beginn noch nicht sehr effektiv arbeitet, bieten mir mehrere Aktionsfelder, dies zu ändern. Etwa mit Verbesserung des Braufortschritts, damit alle meine Biersorten nach dem Brauen weniger Gärung benötigen. Oder mit der Entfernung vn Abdecksteinen, um weitere Bereiche auf meinem Brauerei-Tableau - vor allem neue Biersorten - freizuschalten. Besonders wichtig ist es allerdings, in einen "Brauerei-Ausbau" zu investieren.

Diese bringen mir zum Teil große Vorteile, wie beispielsweise ein verbessertes Fasslager ("Fuhrpark") oder eine schnellere Gärung all meiner Biere am Ende jeder Runde ("Labor"). Besonders wichtig sind jedoch ein "Bierfilter" oder eine "Kühlanlage", denn nur mit einer dieser Ausbauten kann ich Abdeckplatten entfernen und damit Voraussetzungen für neue Biersorten - Pils, Export und Lager im oberen Bereich bzw. Stark oder Weizen im unteren Bereich - schaffen.

Und schließlich kann ich - gegen Abgabe einer Münze - noch eine "Arbeiter-Aufwertung" vornehmen. Zwar bleibt damit die Anzahl meiner Arbeiterfiguren gleich, denn ich schicke gleichzeitig eine meiner Figuren in Rente. Doch erstens verfügt mein neuer Arbeiter über eine höhere Erfahrung (was dies bringen soll, dazu gleich mehr), und zweitens bringt mein pensionierter Arbeiter eine Vergrößerung meines Kellers sowie einen weiteren kleineren Vorteil mit sich.

Eine höhere Erfahrung meiner Mitarbeiter kann sich recht positiv auswirken. Immer dann, wenn der Wert meines eingesetzten Arbeiters - anfangs tragen sie die Werte 1 und 2 - zusammen mit dem Wert des Aktionsfeldes die Summe 6 oder mehr ergibt, erhalte ich eine Bonusaktion, für die ich einen meiner kleineren Bonusarbeiter auf das obere Bonusaktionsfeld stelle und eine der dort angegebenen Aktionen nutze. Weist meine Kartenauslage mindestens 2 Glühbirnen-Symbole auf, habe ich sogar Zugriff auf eine der viel stärkeren Aktionen des unteren Bonusaktionsfeldes. Mit höheren Werten meiner Arbeiter habe ich logischerweise deutlich höhere Chancen auf die begehrten Bonusaktionen, da die Werte der Aktionsfelder zwischen 2 und 4 liegen.

Jetzt war schon ein paar Mal von Karten die Rede. Tatsächlich kommen Aktionskarten bei Bier Pioniere eine große Bedeutung zu. Das gewählte Aktionsfeld gibt vor, welcher Bereich einer Aktionskarte zur Anwendung kommt. Der beigebraune Bereich verbessert meine Kartenauslage für diverse Effekte (Gärung, Fässer, etc.). Der weiße Bereich bringt mir entweder eine besondere Aktion, oder - im Falle von historischen Persönlichkeiten - einen dauerhaften Effekt oder Vorteil.

Ganz besonders wichtig ist jedoch der violette Bereich. Dieser gibt vor, welche Biersorte(n) ich - zusammen mit entsprechend vielen Fässern - liefern muss, um die angegebenen Siegpunkte zu erhalten. Diese Bierlieferungen machen den Großteil der zu erzielenden Punkte aus.

Von den Aktionskarten besitze ich am Spielbeginn gerade mal 3 Stück. An weitere Karten komme ich durch gewisse Aktionsfelder oder Bonusaktionen. Darf ich Karten nachziehen, bestimmt meine erreichte Braustufe, auf welche Karten der offenen Auslage ich Zugriff habe. Karten des verdeckten Nachziehstapels stehen mir aber stets zur Auswahl. Gerade bei der Wahl der Aktionskarten gilt es, mich auf bestimmte Elemente, auf bestimmte Biersorten zu konzentrieren, damit ich nicht zu viele Aktionen zum Entfernen von Abdecksteinen und -platten verbrauche. Am Rundenende muss ich aber ebenso auf das Handkartenlimit (anfangs 3 Karten) achten.

Siegpunkte erhalte ich hauptsächlich auf vorher beschriebene Weise durch Bierlieferungen. Zusätzlich liegen zu Beginn drei Zielvorgaben aus, für deren Erfüllung ich mit 2 oder 3 Siegpunkten belohnt werde. Weitere, vereinzelte Siegpunkte kann ich durch verschiedene Aktionsfelder erzielen, ebenso bringt der jeweils erste Ausbau einer Art stets 1 Punkt.

Das Spiel endet nach jener Runde, in der ich oder einer meiner Konkurrenten die Marke von 20 Siegpunkten erreicht oder überschreitet. Ich kann noch ein paar abschließende Punkte für Bier in meinem Keller, eventuell auch für verbliebene Münzen erhalten. Mit insgesamt der höchsten Punktezahl erweise ich mich als bester Braumeister und führe meine Brauerei in eine erfolgreiche Zukunft.

Fazit

Selten passt die Bezeichnung "Arbeitereinsatz" thematisch besser zu einem Spiel als hier. Schließlich brauche ich für das Funktionieren meiner Brauerei unbedingt "man power". In Bier Pioniere sind es insgesamt 5 Arbeiterfiguren, welche mir für die unterschiedlichsten Aufgaben zur Seite stehen: 2 Arbeiterfiguren für die Aktionsfelder. 1 LKW für speziell dafür vorgesehene Aktionsfelder, 1 Arbeiter im Verwaltungsbereich meines Tableaus, sowie eine Figur im Reihenfolge-Bereich des Spielplans.

Naturgemäß ist die Interaktion beim "worker placement" recht hoch. Für die einzelnen Aktionen gibt es nur stark beschränkte Einsetzfelder, was noch verstärkt wird, indem die Grundwerte der vorhandenen Felder - immerhin entscheidend für die wichtigen Bonusaktionen - variieren. Somit kommen sowohl dem richtigen Timing - hier empfiehlt es sich, die möglichen Optionen der Mitspieler zu berücksichtigen - als auch der Spielerreihenfolge eine große Bedeutung zu. Für Letzteres setze ich meinen Arbeiter im Reihenfolge-Bereich ein. Lästigerweise lassen mich gerade die stärkeren Aktionen dieses Bereichs in der Reihenfolge für die nächste Runde weiter zurückfallen.

Ich habe also grundsätzlich fünf reguläre Aktionen in einer Spielrunde. Dies ist nicht gerade viel, weshalb ich natürlich versuchen werde, möglichst viele Bonusaktionen durchzuführen. Höchstens zwei Bonusaktionen sind pro Runde möglich, limitiert einerseits durch meine beiden Arbeiter, andererseits durch meine Bonusarbeiter. Von diesen habe ich nämlich anfangs gerade mal 2 Stück, durch Entsenden ins "Labor" oder durch Erfüllen einer Zielvorgabe kann ich zudem dauerhaft Figuren verlieren. Glücklicherweise beschert mir der Brauerei-Ausbau "Maschinenhalle" zwei weitere Bonusarbeiter.

Der interessanteste Aspekt ist für mich jedoch das Kartenmanagement. Jede Aktionskarte weist zwei von drei möglichen Bereichen (beigebraun, weiß oder violett) auf. Ich stehe bei jeder Karte vor der meist kniffligen Entscheidung, auf welche der beiden angegebenen Arten ich sie ausspielen möchte. Diese Multifunktionalität gefällt mir ausgesprochen gut.

Nachdem ich anfangs bloß drei Karten auf der Hand halte, ist auch der Kartennachschub recht wichtig. An neue Karten komme ich - wie bereits beschrieben - durch entsprechende Symbole von Aktionsfeldern. Um aber einen gezielteren Zugriff auf Karten der Auslage zu bekommen, sollte ich darauf achten, meinen Marker auf der Braustufenleiste vorwärts zu bewegen, denn dann darf ich aus allen Karten oberhalb und links meines Markers wählen. Für diesen Mechanismus hat sich der Autor von Arche Nova inspirieren lassen, und er passt auch hier ausgezeichnet. Die mehrfache Nutzung von Spielkarten hat er sich hingegen von La Granja abgeschaut.

Während die beiden oben genannten Spieler allerdings eindeutig den Expertenspielen zuzuordnen sind, gehört Bier Pioniere eher in die Kategorie der Kennerspiele. Es gestaltet sich zu einem spannenden Wettrennen, um zuerst die geforderten 20 Siegpunkte zu erzielen. In meinen Testrunden waren es meist sechs Runden, bis jemand die magische Marke erreicht oder überschritten hat. Daher hält sich auch die Spieldauer in einem angenehmen Rahmen, nämlich unter 2 Stunden.

Die angegebene Spielzeit variiert natürlich abhängig von der Spielerzahl. Zu dritt und vor allem zu zweit geht's deutlich schneller. Allerdings sind bei der Vorbereitung ein paar Änderungen vorzunehmen, um - üblich bei Arbeitereinsatzspielen - auch bei weniger Konkurrenz eine Verknappung zu erreichen. Zufällige Aufbaukarten geben vor, welche Aktionsfelder (meist halbe Felder) mit Abdeckplättchen versehen werden und mir deswegen in dieser Partie nicht zur Verfügung stehen. Bei drei Spielern sind dies 3 Felder, zu zweit sogar 8 Felder.

Den Großteil der Siegpunkte erziele ich ja durch Bierlieferungen (violette Karten), wofür ich aber vorher einiges an Arbeitskraft in entsprechende Forschung, Entwicklung und Ausrüstung stecken muss. Und um den Brauprozess zu verkürzen, sollte ich ebenfalls dahingehend klug investieren. Schon hier bieten sich mir unterschiedliche Vorgehensweisen. So kann ich versuchen, meinen Marker auf der Fortschrittsleiste vorzurücken, was die Gärdauer von vorneherein abkürzt. Oder meine Kartenauslage so zu gestalten, dass ich mit vielen Drehungen die Gärung beschleunige. Ein Labor hilft mir, am Rundenende viele "Gratis"-Drehungen zu erhalten.

Natürlich muss ich bei all dem auch die Aktionskarten berücksichtigen. Vor allem auf welche Biersorten ich mich spezialisieren sollte, darauf haben meine Handkarten und die Kartenauslage einen gewissen Einfluss. Dabei sollte ich aber tunlichst vermeiden, auf dieselben Biersorten wie meine Mitspieler abzuzielen, damit mir die dafür passenden Karten nicht vor der Nase weggeschnappt werden.

Es gibt allerdings noch andere Siegpunktquellen. So bekomme ich 1 Siegpunkt für jeden Ausbau, den ich als Erster tätige. Die Erfüllung von Zielkarten kann mir 2 oder 3 Siegpunkte einbringen. Beim Bau des vierten Ausbaus kann ich als Belohnung 1 Siegpunkt wählen, und der letzte Schritt auf der Fortschrittsleiste ist ebenfalls 1 Siegpunkt wert. Einige Aktionskarten bieten im weißen Bereich Möglichkeiten zu Siegpunkten. Und schließlich kann ich auf der Reihenfolgeleiste, auf dem unteren Bonusaktionsfeld, sowie auf dem Aktionsfeld "Tausch" einen Siegpunkt ergattern. Interessanterweise kann ich auf diese Weise -schwierig, aber nicht unmöglich - gewinnen, ohne jemals eine neue Biersorte freigeschaltet zu haben.

Die Qualität des Spielmaterials ist sehr hoch. Viele unterschiedliche Holzteile (große und kleine Arbeiterfiguren, LKWs, Drehscheiben, Abdecksteine, Fässer, Markierungssteine, etc.), stabile Plättchen und Tafeln, und jede Menge Karten. Die grafische Gestaltung ist in meinen Testrunden hingegen nicht so gut angekommen. Mir persönlich gefällt sie recht gut, versetzt sie uns doch sehr stimmig in die Mitte des 19. Jahrhunderts.

Spieleautor Thomas Spitzer - bis jetzt bekannt durch seine Brettspiele, die sich vornehmlich um die Geschichte des Kohleabbaus und -transport im Ruhrgebiet drehten - hat sich 2016 durch einen Besuch im Brauerei-Museum zur Entwicklung eines Spiels ums Bierbrauen inspirieren lassen. Seine intensive Beschäftigung mit der Materie merkt man in vielen Elementen des Spiels. So findet man auf den Aktionskarten einige Erfindungen der damaligen Zeit und viele historische Persönlichkeiten wieder, die er in einem Almanach am Ende der - übrigens gelungenen - Spielanleitung noch ausführlich erläutert. Dies trägt maßgeblich zur dichten Atmosphäre des Spiels bei.

Zusammenfassend kann ich feststellen, dass Bier Pioniere zwar nicht das innovativste Spielkonzept bringt. Die gelungene Kombination aus Kartenmanagement und Arbeitereinsatz sorgt jedoch für ein interessantes und überaus reizvolles Spielgefühl. Ich betrachte Bier Pioniere daher als eines der besten Spiele dieses Jahrgangs im mittleren Kennerbereich, was eine unbedingte Empfehlung rechtfertigt.

Rezension Franky Bayer

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Bier Pioniere: 5,7 5,7, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.08.24 von Franky Bayer - Arbeitereinsatzspiel mit multifunktionalen Karten im mittleren Kennerbereich. Gefällt mir ausgesprochen gut, daher für mich eindeutig die Spielreiznote 6.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.08.24 von Udo Kalker - Vom Ablauf zeigen sich gewisse Parallelen zu Viticulture - spielt sich aber doch mit den verschiedenen Arten von Workern anders und gefällt mir sehr. Nur die Optik sieht etwas altbacken aus.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.10.24 von Michael Dombrowski - Ich bin eigentlich kein Fan von Grafiken von Harald Lieske, aber hier gefällt es mir. Das Spiel ist ein Wettrennen, wer zuerst eine bestimmte Punktzahl erreicht beendet das Spiel, muss aber nicht notwendigerweise auch gewonnen haben. Die einzelnen Aktionen sind klar strukturiert und verständlich. Ein wenig Kartenglück gibt es allerdings! Thematisch ist das Spiel, auch wenn ich nicht wirklich das Gefühl hatte , ich würde Bier brauen. Es spielt sich flüssig ohne große Regelunklarheiten. Mir gefällt es sehr gut!

Leserbewertungen

Leserwertung Bier Pioniere: 4,9 4.9, 9 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.10.23 von Kichererbse - „Bier Pioniere“ ist ein gehobenes Kennerspiel für 2-4 Spieler ab 12 Jahren und dauert etwa 90-120 Minuten. Worum geht es? Die Geschichte des Bierbrauens reicht zurück bis ins antike Ägypten und Mesopotamien, und im Laufe der Jahrhunderte haben verschiedene Kulturen und Regionen ihre eigenen einzigartigen Biere entwickelt – wobei nicht zuletzt Deutschland als „Bierland“ gilt. Zu Beginn der Industrialisierung ab etwa 1850 entwickeln die Spieler als Braumeister ihre eigene kleine Haus-Brauerei zu einer Großbrauerei, indem sie immer mehr verschiedene Biersorten brauen, den Brauprozess mit neuen Errungenschaften wie Kältemaschine oder Bierfilter verbessern, die Effizienz ihrer Arbeiter erhöhen und mit Bierlieferungen und anderen Aktionen versuchen, viele Siegpunkte zu erreichen, um ihre Brauerei zur Nummer 1 zu machen. Bier trinken ist einfach, aber es zu brauen, zu vertreiben und dabei besser zu sein als die Konkurrenz, ist eine völlig andere Sache … In verschiedenen Aktionsbereichen versucht ihr anfangs, eure Brauerei zu verbessern, um im weiteren Spielverlauf bis zu sechs verschiedene Biersorten brauen zu können. Anfangs könnt ihr lediglich Altbier brauen. Im Laufe des Spiels können mit Pils, Weizen, Export, Lager und Starkbier fünf weitere Biersorten hinzukommen. Optimierungen wie eine Kältemaschine, ein Bierfilter, die Verbesserung des Brauprozesses oder auch erfahrenere Arbeiter helfen euch dabei, Aktionen effizienter ausführen zu können. In jeder Spielrunde könnt ihr auch nützliche Karten ausspielen, um z. B. Bierlieferungen zu erledigen, die euch viele Siegpunkte einbringen. Bier Pioniere erstreckt sich über eine unbestimmte Anzahl von Runden. Sobald ein Spieler 20 Siegpunkte erreicht hat, ist dies die letzte Runde, und der Braumeister mit den meisten Siegpunkten ist der Sieger des Spiels. Tipp: Für kürzere Spielzeiten kann man die letzte Runde bereits bei 16, 17, 18 oder 19 Punkten einläuten! Fazit: Das gehobene Worker-Placement-Strategiekennerspiel mit historischem Thema macht uns großen Spaß: Bier brauen, verkaufen und die Konkurrenz im Blick haben. Viele Aspekte des Bierbrauens gilt es zu beachten! Viele Dinge gilt es zu tun! Und jeder Spieler hat zahlreiche Aktionsmöglichkeiten, seine kleine Hausbrauerei zu einer großen Brauerei auszubauen. Auch die Atmösphäre der Zeit und des Bierbrauens kommen bei uns voll an. Wir trinken während des Spiels tatsächlich das eine oder andere Bierchen, um es noch thematischer zu machen! In diesem Sinne: Prost! Sehr empfehlenswertes Brettspiel und ganz klar Daumen hoch!😃👍
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.05.24 von felixs - Sehr komplex und durchaus etwas anstrengend. Allerdings gleichzeitig klar und recht übersichtlich. Wie oft bei solchen Spielen, sind auch hier die Karten, die in der Auslage, in der eigenen Hand und auf den Händen der Mitspieler sind, das eigentliche Problem der Übersichtlichkeit. Dazu kommt ein erheblicher Glücksfaktor beim Kartenziehen, der mir für so ein Spiel evtl. etwas zu hoch ist. Gleichzeitig macht der Aufbau der Brauerei Spaß und die meisten Spielelemente ergeben auch thematisch einen guten Sinn. Das ist ja nicht selbstverständlich. Man muss sich außerdem darüber klar sein, dass man sich hier in einem Bereich bewegt, in dem Grübelei mehr oder weniger zum Konzept gehört. Damit muss jede Gruppe ihren Umgang finden; ob und wie viel Grübelei man mag und toleriert (die Einschätzungen gehen da ja sehr weit auseinander). Für mich diesbezüglich gerade noch auf der akzeptablen Seite der Schmerzskala. Unterm Strich sehr komplex, dafür durchaus thematisch gelungen. Mir etwas zu viel, aber dafür kann das Spiel nichts. Wer solche Spiele mag, wird eine 5 oder gar 6 vergeben wollen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.07.24 von MacLoody
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.07.24 von Hans Huehnchen - Der Mechanismen-Mix von Bier Pioniere schmeckt wie ein gut gekühlten Pils an heißen Sommertagen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.07.24 von FrankHH - Zugegeben: Es hätte wahrscheinlich auch ein anderes Thema sein können. Aber das Spiel bietet, was es aus meiner Sicht tun soll: es macht Spaß und hat einen hohen Wiederspielreiz. Die Karten sind nett gestaltet und stellen den Bezug zum Thema Bierbrauen her .... interessante Perönlichkeiten aus der Bierbrauerhistorie geben nette Unterstützung. Wer sich nicht daran stört, dass das Thema nicht vollends eingefangen wurde, bekommt ein unterhaltsames Spiel nit einer angenehmen Länge. Das gefiel mir besonders: die Siegpunktleiste... das Spiel endet, wenn jemand die 20 Punkte erreicht hat. Aber Achtung: das ist nicht unbedingt der Gewinner des Spiels!!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.08.24 von Dietrich - Ein weiteres Spiel mit dem Thema Bierbrauen. Obwohl es detailreich erscheint, kommt es an keines in meiner Sammlung an Bier-Spielen heran, da es überhaupt keine thematischen Mechanismen besitzt. (Naja, genau deshalb besitze ich "Heaven & Ale" ja auch nicht!) Die besonderen Voraussetzungen für ein Spiel über Bier-Pioniere (!), wie Beschaffung der einzelnen Materialien und besonderen Entwicklungsmöglichkeiten kommen ebenso wenig vor - erst recht nicht als eigene Spielmechanik - wie der Vertrieb und Verkauf, also der herausfordernde Wettbewerb. Neben dem Einsetzen von Wörkern ist das Wenige, das sich ansatzweise als dynamisch erweist, die zeitliche Abfolge des Bierbrauens (leider nur ruckweises Drehen von Bierbrau-Achtecken und auch nicht in Konkurrenz zu den Mitspielern) oder das Erwerben von Fässern und dann das zusätzliche Verlegen in den Braukeller! Sonst besteht das Spiel nur aus dem Einsetzen zweier (dreier) großer Wörker auf dem Hauptspielplan und evtl. kleinerer Wörker auf einem Nebenplan, wenn man geschickt (?) die großen Wörker genutzt hat; eine LKW-Figur bietet ähnliche Möglichkeiten wie die Wörker. Aber eine thematische Bedeutung hat sie auch wieder nicht! Nicht einmal auf dem eigenen Tableau kann man (s)eine "Brauerei" managen, nur jeweils 1 Mal pro Runde seine Zugmöglichkeiten verbessern. Es fehlt hier echte Interaktion, wenn auch viele meinen, ein Einsetzfeld schon eher als ein Mitspieler zu besetzen, sei "Interaktion"! Auch wenn das Spiel thematisch erscheint, haben die dargestellten Bier-Pioniere - es sind Abbildungen auf permanenten Aktionskarten (und auf der Außenseite der Unterseite des Spielkartons) keine spieltechnische, geschweige denn eine spezielle, ihrer Bedeutung nachempfundene Relevanz - obwohl gerade hier die Möglichkeit von geschichtlich inspirierten Mechaniken bestanden hätte. So bleibt mir ein uninspiriertes, unthematisches Workerplacementspiel in Erinnerung. (Es hätte ebenso von Autoreifen-Pionieren handeln können!) Und ich habe ich es so schnell wie möglich weitergegeben, jemandem, der in der Bierbranche arbeitet, mit Spielen aber nicht viel am Hut hat. Um meinen Unmut zu verstehen, solltet ihr (wenn auch nur) ein einziges Mal "Brew Crafters" von Ben Rosset spielen - und ihr werdet mir zustimmen!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.09.24 von Everest - Das Spiel funktioniert tadellos. Die Symbolik ist eindeutig, die Idee, die Karten zu unterschiedlichen Zwecken zu nutzen und die Art und Weise, wie dies geschieht, ist ebenfalls gelungen. Es gibt Zusatzaktionen, Freischaltungen und Extrapöppel. Viele (themenferne) Boni und Zusatzaktionen können erspielt werden. Und spannend ist es auch. Wer so etwas mag und sucht, sollte unbedingt einen Blick auf Bierpioniere werfen. Denn das, was man tut, macht Spaß. Als jemand, der Bier braut, fühle ich mich allerdings nicht. Dazu fehlen mehr themenbezogene Akzente. Der Prozess der Herstellung ist nur oberflächlich skizziert. Als Manager, der eine Firma aufbaut und führt, funktioniert das Spiel etwas besser, allerdings ist es auch zu wenig Wirtschaftsspiel. Der Grat ist natürlich oft schmal und z.T. auch Geschmacksache, aber Bierpioniere kippt auf die Seite eines Euros, das zwar eine Geschichte verspricht, diese aber nur ansatzweise und nur punktuell erzählt. Manches wirkt zu mechanisch abstrakt. Zudem ist es recht solitär. Zwar kann man Felder belegen, die andere dann nicht mehr nutzen können, dies geschieht aber allzu oft, wie bei manchem Vertreter dieser Art Spiel, eher zufällig. Zuweilen lohnt es vielleicht, sich möglichst schnell den grauen Lastwagen zu nehmen, damit Mitspieler nicht mehrere Aufträge ausführen können. Und wie bereits erwähnt wurde, kommt durch die gezogenen Karten in der Auslage ein Glücksfaktor hinzu. Für mich fällt Bierpioniere in die Kategorie: Spiele ich gerne mit, würde es aber wahrscheinlich nicht vorschlagen. Brew Crafters, da stimme ich Dietrich zu, ist thematischer (Heaven & Ale mag ich aber trotzdem sehr).
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.09.24 von Koeppquist - Ein \"Schwergewicht\", bei dem nahezu alles stimmt und dessen Verzahnung der zahlreichen Einflußmöglichkeiten zur optimalen Nutzung sicher einige Partien benötigt. Ein sehr geringer Glücksfaktor, zahlreiche Aktions- und damit Einflußmöglichkeiten sowie eine tolle thematische Umsetzung der industriellen Entwicklung des Bierbrauens - beide Daumen hoch!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.10.24 von Alfred

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