Spielziel

Über 9 Runden sammeln die Spieler Edelsteine. Dabei versucht jeder, die meisten Steine einer Farbe zu sammeln. Wer sein „Puzzle“ am schnellsten löst, hat bei diesem Spiel die größte Auswahl.

Ablauf

Aufbau:

Der Spielplan wird in der Mitte des Tisches aufgebaut, und in jede Vertiefung wird zufällig ein Edelstein gelegt. Jeder Spieler setzt seinen Spielstein auf ein Feld am Ende des Spielplans. Die Legetafeln werden unter den Mitspielern aufgeteilt. Jeder Mitspieler bekommt einen Satz Legeteile die er griffbereit vor sich auslegt. Die Spieler entscheiden sich für die 3er oder 4er Seite der Legetafeln. Der Unterschied besteht im Schwierigkeitsgrad der Tafeln, wobei auch eine Mischung möglich ist.

Ablauf:

Ein Spieler rollt den Sonderwürfel und dreht die Sanduhr um. Das Zeichen auf dem Würfel gibt an, welche Reihe auf den Legetafeln diese Runde gespielt wird. Jeder Spieler nimmt nun die passenden Legeteile dieser Reihe und versucht sie so schnell wie möglich auf den weißen Feldern der Legetafel so zu platzieren, dass keine Felder frei bleiben. Dabei ist wichtig, dass die Teile in jeder Richtung eingesetzt werden dürfen: So muss ein Teil manchmal gedreht werden, um zu einer Lösung zu kommen.

Wer innerhalb der Zeit als Erster eine Lösung gefunden hat, ruft laut "Ubongo". Der schnellste Spieler darf dann seine Figur um bis zu 3 Felder bewegen, der zweitschnellste um bis zu 2 Felder bewegen, der drittschnellste um 1 Feld und der letzte muss mit seiner Figur stehen bleiben. Jeder Spieler darf, solange er innerhalb der Sanduhrzeit sein "Puzzle" gelöst hat, 2 Edelsteine vom Spielplan nehmen. Immer in der Reihe, in der seine Figur steht, darf er die beiden nächsten Steine in seinen Vorrat legen. Wichtig ist hierbei, dass die Steine genommen werden, noch bevor die Sanduhr abgelaufen ist.

Spielende:

Das Spiel endet, nachdem alle Legetafeln durchgespielt wurden. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Steinen einer Farbe. Bei Gleichstand wird die zweitbeste Farbe ausgewertet.

Fazit

Ubongo ist ein Spiel, bei dem räumliches Vorstellungsvermögen und ein wenig Geduld notwendig sind. Wer das PC-Spiel Tetris kennt, wird schon beim Aufbauen die ersten Parallelen feststellen.

Das Material lässt wenig Wünsche offen. Lediglich die "neutralen" Farben der Spielkegel werden leicht verwechselt und ähneln eher einem Oscar als einem Spielepöppel.

Auch wenn es manchmal so scheint, als ob die Legeteile nicht passen würden: Es gibt für jede Reihe doch immer eine Lösung! Nur manchmal braucht man viel Geduld. Um das Spiel am Anfang nicht zu frustrierend werden zu lassen, oder auch um es mit Kindern gut spielen zu können, empfehle ich, die Zeituhr weg zu lassen. So erreicht jeder eine Lösung und bekommt auch zur Belohnung seine 2 Steine. Die Schnelligkeit entscheidet dann "nur" über die Auswahl an Steinen und so letztendlich über den Sieg.

Durch zwei unterschiedliche Schwierigkeitsstufen ist das Spiel für jeden geeignet. Allerdings merkt man deutlich, ob jemand das Spiel bereits gespielt hat oder nicht. Mit etwas Übung kann man seine Geschicklichkeit in diesem Spiel extrem steigern.

Das Spiel ist für jede Spielerzahl von 1 - 4 sehr gut geeignet. Jetzt stellt sich dem aufmerksamen Leser sicher die Frage: "Warum 1 Spieler, auf der Schachtel ist die Spielerzahl doch mit 2-4 angegeben"? Stimmt genau, doch habe ich bei den Kindern (7 und 9 Jahre) meiner Freundin festgestellt, dass sie das Spiel auch alleine hernehmen und begeistert gegen die Zeit spielen. Eine genaue Regel gibt es wohl kaum, aber so kann jeder sein "Können" verbessern und sich damit für anschliessende Partien mit anderen Spielern wappnen.

Für mich gehört das Spiel zu einem der Topspiele des Jahrgangs. Wenn mich jemand fragt, ob ich dieses Spiel mitspiele, dann heißt meine Antwort auf jeden Fall: "JA – Gerne".

Rezension Jochen Traub

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.